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Que bello Qubo oder die neue Einfachheit

Die Würfel sind gefallen: Der Fiat Fiorino Qubo im Test

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Olbia (Sardinien/Italien), 15. September 2008 - Sein oder Schein, das ist hier die Frage - zumindest, wenn es um den neuen Fiorino Quobo geht. Denn dieses Auto ist laut Fiat nicht für Menschen gemacht, die sich über Oberflächlichkeiten definieren, sondern für jene, die wissen, wer sie sind und die das Einfache schätzen. Status Simple statt Status Symbol ist die Devise und mit dieser Vorstellung sollte man dem Qubo auch begegnen. Er scheint nicht, er ist - und zwar quadratisch, praktisch, und gut? Wir haben uns den italienischen Ladekünstler mit dem 1,3-Liter-Diesel näher angeschaut.

Großer Stauraum
Bei der Konstruktion des Qubo stand laut Roberto Giolito, Chefdesigner von Fiat, die rationale Verwendung im Vordergrund. Wie der Stadtlieferwagen Fiorino Kombi soll die Pkw-Variante einen großen Stauraum bei ansprechender Cockpit-Gestaltung bieten. Zielgruppe sind, so Giolito, junge, unabhängige Menschen, auch Familien, die einen großen Wert auf Nützlichkeit legen. Und hinein passt in den Würfel so einiges. Der Kofferraum fasst 330 Liter Transportgut, bei komplett ausgebauten Rücksitzen sind sogar 2.500 Liter möglich. Da kann man im Möbelhaus getrost auch einen Schrank mehr kaufen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, den Beifahrersitz nach vorne zu klappen und die entstandene Fläche als Abstelltischchen zu benutzen oder sehr lange Gegenstände transportieren.

Dicke Lippe
Der Qubo ist 3,96 Meter lang, 1,72 Meter hoch sowie 1,68 Meter breit und hat einen Radstand von 2,50 Meter. Der Wendekreis beträgt weniger als zehn Meter. Optisch hat der Qubo so einiges zu bieten. Er ist vielleicht nicht der formschönste Wagen des Planeten, aber er bringt einen zum Grinsen. Und das vor allem auch, weil er sich selber nicht zu ernst nimmt. Freundlich blickende Scheinwerfer und ein großer Kühlergrill, der wie eine dicke Lippe aussieht, sind das augenfälligste beim Betrachten der Front. Die Dachreling wurde eigentlich angebracht, um das Auto schlanker zu machen. Bei uns weckt sie aber eher Lust, den Wagen auf den Kopf zu stellen und dann auf die Eislaufbahn zu gehen. Die beiden Metallstangen erinnern eher an Kufen, als an einen Dachträger. Das Hinterteil wirkt kolossal und macht dem Namen Qubo alle Ehre. So quadratisch wie ein Würfel mit einer beeindruckend großen Klappe. Nützlichkeit in Bestform, denn in so einen großen Schlund passt ordentlich viel rein und die Ladekante ist dazu noch bequem niedrig.

Schiebetüren auf beiden Seiten
Apropos Nutzwert: Wie beim Fiorino lassen sich die Schiebetüren auf beiden Seiten öffnen. Das erleichtert nicht nur den Einstieg für Passagiere sondern auch das Einladen von Einkaufstüten, Koffern oder was immer man auch transportieren möchte. Fiat bietet diese Option beim Qubo serienmäßig an, beim Fiorino hingegen muss dafür ein Aufpreis bezahlt werden.

Praktisch und funktional
Der Innenraum ist funktional eingerichtet - nicht sportlich oder gar schön, aber auf alle Fälle mit einem gewissen Charme. Die Instrumente und Bedienelemente sitzen am richtigen Ort und können intuitiv betätigt werden. Die vorderen Sessel sind komfortabel gepolstert und bieten genügend Seitenhalt. Ein bisschen störend ist die Höhe des Beifahrersitzes, die nicht individuell eingestellt werden kann. Kleineren Menschen wird hier auf längerer Fahrt die Blutzufuhr zu den Füßen abgeschnitten. Im Fond können sich auch Sitzriesen niederlassen - aber nicht dauerhaft, es sei denn, man man empfindet einen einen permanenten Druck auf die Kniescheibe nicht als störend. Das Haupt hat hingegen genügend Raum, wer möchte, könnte sich sogar noch großen Hut aufsetzen.

Ein Diesel und ein Benziner
Für den Vortrieb stehen wahlweise ein 1,3-Liter-Diesel oder ein 1,4-Liter-Benziner verfügbar. Beide Aggregate sind mit einer manuellen Fünfgang-Schaltung erhältlich. Für den Selbstzünder steht außerdem ein automatisiertes Schaltgetriebe zur Verfügung. Unter der Haube unseres Testwagens arbeitet der Diesel mit 75 PS bei 4.000 U/min und einem maximalen Drehmoment von 190 Newtonmeter. Im unteren Tourenbereich macht sich eine leichte Anfahrschwäche bemerkbar, ab 1.500 U/min kommt das Kraftwerk aber ordentlich in die Puschen und wir schlängeln uns dynamisch die Serpentinen in Sardinien hoch und runter. Dank der direkten Lenkung und dem straff abgestimmten Fahrwerk macht das auch richtig Spaß. Die Bremsen vermitteln uns das stets das Gefühl, parat zu sein - bei Bedarf. Die Schaltung sitzt bequem erreichbar auf der Mittelkonsole, was ein extrem lässiges Gängewechseln möglich macht. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 155 km/h erreicht. Auf 100 Kilometer verbraucht der Qubo 4,6 Liter Sprit und emittiert 123 Gramm CO2.

Zwei Varianten
Erhältlich ist der neue Fiat in zwei Ausstattungsvarianten: "Active" und "Dynamic". In der Basisversion gibt es unter anderem Fahrer- und Beifahrerairbags, Schiebetüren auf beiden Seiten, Stoßfänger in Wagenfarbe, elektrische Fensterheber, 15-Zoll-Stahlfelgen und eine Radiovorbereitung ohne Lautsprecher. In der Linie Dynamic sind zusätzlich eine Klimaanlage, elektrisch verstellbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer, eine umklappbare und herausnehmbare Rücksitzbank, ein höhenverstellbarer Fahrersitz mit Lordosenstütze und sechs Lautsprecher an Bord.

Ab 12.990 Euro
Fiat schätzt, dass sich 70 Prozent der Kunden für den 73-PS-Benziner in der Version Dynamic und sieben Prozent für Active entscheiden werden. Beim Diesel werden den Prognosen nach 20 Prozent zur gehobenen Ausstattung Dynamic greifen und drei Prozent zur Basisvariante. Ab dem 20. September 2008 steht das Auto dann bei den deutschen Händlern. Der Einstiegspreis für den 1,4-Liter-Benziner in der Linie Active liegt bei 12.990 Euro, für die höhere Ausstattungsversion Dynamic muss man 14.590 Euro hinblättern. Der Basis-Qubo mit Selbstzünder kostet 14.390 Euro, die gehobene Variante schlägt mit 15.990 Euro zu Buche.

Die Konkurrenten
Mit einem Grundpreis von unter 13.000 Euro bewegt sich der Qubo deutlich unter dem Niveau der Mitstreiter. Zum Vergleich: Ein Renault Kangoo mit 1,6-Liter-Benziner kostet 16.050 Euro und für einen Berlingo Kombi mit Basisbenziner will Citroën 15.550 Euro haben. Eine ganz andere, aber preisgünstige Alternative wäre allerdings ein Dacia Logan MCV mit 75 PS starkem 1,4-Liter-Benziner. Für einen Gegenwert von 8.400 Euro überreichen die Rumänen einem die Schlüssel. Wer, wie Fiat es in der Qubo-Kampagne selber sagt, keinen großen Wert auf Status Symbole legt, für den käme ein Logan sicherlich auch in die engere Auswahl.

Gesamtwertung
Der putzige Fiat Fiorino Qubo besticht durch sein freundliches Aussehen und macht während der Fahrt sogar richtig Spaß. Für Familien mit kleinen Kindern und einem überschaubaren Einkommen ist der italienische Würfel sicherlich eine Überlegung wert. In sein großes Hinterteil passt ein halber Hausstand und wer auch mal mit dem Auto in den Urlaub fährt, wird am Qubo seine Freude haben. Ein Status-Symbol ist er nicht, aber ein solide gebautes, praktisch veranlagtes und durchaus spaßiges Fahrzeug.

Modell Fiat Fiorino Qubo 1.3 Multijet 16V Dynamic
Motor
Bauart Diesel mit Common- Rail- Direkteinspritzung
Zylinder / Ventile 4 / 4
Antrieb Frontantrieb
Getriebe Schaltgetriebe
Gänge 5
Hubraum 1.248 cm³
Leistung 55 kW bei 4.000 U/min
max. Drehmoment 190 Nm bei 1.750 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben
Bremsen hinten Trommel
Lenkung Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung
Radaufhängung vorn McPherson- Einzelradaufhängung
Radaufhängung hinten Verbundlenkerachse
Räder vorn 185/65 R15
Räder hinten 185/65 R15
Spurweite vorn 1.467 mm
Spurweite hinten 1.454 mm
Wendekreis 9,95 m
Maße
Länge 3.959 mm
Breite 1.684 mm
Höhe 1,721 mm
Radstand 2.513 mm
Leergewicht 1.260 kg
max. Zuladung 440 kg
Anhängelast (gebremst) 600 kg
Dachlast 100 kg
Kofferraumvolumen 330- 2.500 l
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 155 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 16,5 s
Verbrauch gesamt 4,6 l/100 km
Verbrauch innerorts 5,9 l/100 km
Verbrauch außerorts 3,9 l/100 km
CO2-Emission 123 g/km
Schadstoffklasse Euro 4

Stand: September 2008


Modell Fiat Fiorino Qubo 1.3 Multijet Dynamic
Grundpreis 15.990 €
Ausstattungslinien
Fiat Fiorino Qubo 1.4 8V Active Euro 12.990
Fiat Fiorino Qubo 1.3 16V Multijet Active Euro 14.390
Fiat Fiorino Qubo 1.4 8V Dynamic Euro 14.590
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
Automatikgetriebe 1.200 €
CD-Radio 450 €
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. verst. Außenspiegel 120 € (Serie bei Dynamic)
ESP nicht verfügbar
Klimaanlage 1.150 € (Serie bei Dynamic)
Leichtmetallfelgen 520 €
Metalliclackierung 450 €
Nebelscheinwerfer 175 € (Serie bei Dynamic)
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung 130 € (Serie bei Dynamic)
Zentralverriegelung Serie

Stand: September 2008


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