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Tatsächlicher Verbrauch: Seat Ibiza 1.6 TDI im Test

Wie viel Sprit braucht die 95 PS starke Dieselversion des Kleinwagens im realen Verkehr?

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Die wirklich sparsamen Automodelle liegen in unseren Rom-Forlì-Verbrauchstests bei etwa 4,0 Liter/100 km. Das gilt für Benziner wie für Diesel, während bei Autogas-, Erdgas- und Elektroautos andere Regeln gelten. Dieses Mal haben wir den Seat Ibiza 1.6 TDI DSG mit 95 PS getestet. Der Spritverbrauch war mit 3,85 Liter/100 km niedrig, aber nicht so außergewöhnlich, wie man erwarten könnte. Dieser Wert entspricht Spritkosten von 4,85 Euro/100 km.

Es mag unglaublich sein, dass ein Verbrauch von 3,85 Liter nicht außergewöhnlich sein soll. Doch es gibt erstaunliche Präzedenzfälle im B-Segment (Kleinwagen). Der neue Ibiza 1.6 TDI hat interessanterweise genauso viel verbraucht wie der alte, 2012 getestete Ibiza 1.2 TDI und der Kia Rio 1.1 CRDi von 2016. Noch weniger geschluckt haben der Peugeot 208 BlueHDi 120 (3,63 Liter), der Renault Clio dCi 90 (3,50 Liter) und der VW Polo 1.4 TDI mit 90 PS von 2015 (3,47 Liter). Noch besser waren der Opel Corsa 1.3 CDTI mit 95 PS (3,36 Liter), der Nissan Micra dCi 90 (3,35 Liter), der Citroen C3 BlueHDi 100 (3,28 Liter) und als Spitzenreiter der Mazda 2 1.5 Skyactiv-D 105 (3,10 Liter). Schlechter als unser spanischer Kleinwagen-Testwagen machten es nur der alte Ford Fiesta 1.5 TDCi Econetic von 2013 (4,20 Liter) und der Kia Rio 1.4 CRDi von 2012 (4,30 Liter).

Wie viel Sprit braucht unser Testwagen in verschiedenen Verkehrssituationen? Im dichten Verkehr von Rom vollbringt der Seat Ibiza 1.6 TDI mit einem Wert von 6,8 Liter/100 km keine Wunder. Im normalen Stadtverkehr und auf der Landstraße beschränkt sich der Verbrauch dagegen auf 4,5 Liter/100 km, auf der Autobahn sind es 5,9 Liter. Bei konstant 60 bis 70 km/h sinkt der Verbrauch auf 3,4 Liter/100 km und maximal benötigte der Diesel-Kleinwagen laut Bordcomputer 22,0 Liter/100 km. Am Ende des Tests über rund 900 Kilometer stand der Bordcomputer bei 4,7 Liter/100 km.

Daten

Fahrzeug: Seat Ibiza 1.6 TDI 70 kW 7-Gang-DSG
Testdatum: 15. März 2019
Wetter: heiter-veränderlich, 19 Grad
Insgesamt gefahren: 997 km
Durchschnittsgeschwindigkeit Rom-Forlì: 79 km/h
Reifen: Pirelli Winter Sottozero 3 M+S - 215/40 R18

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 3,8 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 3,9 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 3,85 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,26 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 4,85 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

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