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Detailverbesserungen am Franzosen

Renault Clio als Facelift mit neuem Dieselmotor im Test

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Bordeaux (Frankreich), 14. Juli 2016 - Der Clio ist für den französischen Hersteller Renault eine sichere Bank. Seit 1990 wurden weltweit über 13 Millionen Exemplare des Kleinwagens verkauft. Die vierte Generation des Clio ist seit 2012 auf dem Markt - Zeit für ein Facelift. Mit überarbeiteter Optik, zusätzlicher Ausstattung und einem neuen Top-Diesel tritt der Clio im Test rund um Bordeaux an.

Von außen ist er noch schicker
Der schon immer recht knuffige Frauenschwarm wurde im Rahmen des Facelifts äußerlich noch weiter verfeinert. Sowohl die Front- als auch die Heckschürze sind etwas deutlicher ausgeformt. Der neue Kühlergrill und die erstmals im Clio verbauten Voll-LED-Scheinwerfer geben dem Kleinen ein etwas erwachseneres und sportlicheres Gesicht. Vor allem die Lichter an der Front werten den Clio optisch sehr auf. Ansonsten gibt es noch neue 17-Zoll-Felgen in schwarz mit diamantgedrehtem Rand, das war es dann aber auch schon.

Kosmetik für das Interieur
Im Innenraum hat Renault sich bemüht, die Haptik auf dem Armaturenbrett, den Türtafeln und der Mittelkonsole mit geänderten Materialzusammensetzungen zu verbessern. Einen großen Unterschied kann man nicht ertasten. Erstmals sind Sitze mit Kunstleder-Velours-Bezug erhältlich. Diese fühlen sich so plüschig an wie alte Kinosessel und man möchte sich eigentlich nicht vorstellen, wie sie wohl nach 100.000 Kilometern aussehen mögen. Die mit Kunstleder bezogenen Sitzwangen sind sehr weich und bieten nur mäßig halt. Neu ist außerdem die Möglichkeit, ein Bose-Soundsystem zu ordern, das für eine deutliche Aufwertung der Klangqualität sorgt. Ein Parkradar, das sowohl vorne und hinten als auch an der Seite mit Sensoren beim Rangieren hilft und ein halbautonomer Einpark-Modus runden die Neuerungen im Cockpit des Clio ab. Das altbacken wirkende Tomtom-Navi bleibt auch beim Facelift an Bord und nervt weiterhin mit Abstürzen und sehr langsamem Arbeitstempo.

Neuer Topdiesel mit 110 PS
In meinem Testwagen ist der neue Topdiesel "dCi 110" verbaut. Das Vierzylinder-Turbo-Diesel-Triebwerk mit 1,5 Liter Hubraum produziert 110 PS und treibt den Clio mit 260 Newtonmeter nach vorne. Das Aggregat ist an eine manuelle Sechsgang-Box gekoppelt und verrichtet seinen Dienst im Clio unauffällig und emotionslos. Mit einem Wert von 11,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 trödelt der kleine Franzose sogar noch langsamer in Richtung Reisegeschwindigkeit als ein gleich starker Smart Brabus - die Gesichtszüge entgleiten einem da nicht gerade. Der neue Motor macht eben genau das, was man von ihm erwartet: Er treibt das Auto an. Ob man sich im überbevölkerten B-Segment nun für den Clio oder einen der vielzähligen Konkurrenten entscheidet: Der Motor dürfte darauf keinen Einfluss haben - weder positiv noch negativ. Die Drehmoment-Kurve ist sehr linear, ein "Punch"-Moment, in dem der Clio besonders kräftig nach vorne zieht, ist nicht spürbar. Beim Verbrauch gibt Renault einen Wert von nur 3,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer an.

Fahrwerk und Lenkung bleiben unverändert
Das Fahrwerk und die Lenkung hat Renault im Rahmen den Facelifts unangetastet gelassen. Typisch bleiben weiterhin die etwas zu leichtgängige Lenkung und der sehr gute Komfort auch auf schlechten Straßen. Der Clio fällt weder durch Seitenneigungs-Orgien noch durch ein besonders straffes Fahrwerk auf - eine ideale Alltagsabstimmung.

Kein Muss-Kauf
Der Renault Clio ist mit dem dCi-110-Motor ausschließlich in den höherwertigen Ausstattungsvarianten "Intens" und "GT Line" erhältlich. Preislich beginnt der Spaß bei 19.790 Euro. Ob Sie sich jetzt für den zugegebenermaßen optisch recht gelungenen Clio oder einen seiner Konkurrenten entscheiden, dürfte also neben der Bereitschaft, fast 20.000 Euro für einen gewöhnlichen 110-PS-Diesel auszugeben, vor allem ihr persönlicher Geschmack für das Design entscheiden. Ihnen gefällt der Clio? Gute Wahl. Doch lieber einen anderen Kleinwagen? Sie verpassen nichts.

Gesamtwertung
Schick, sparsam, ordentlich ausgestattet: Der Clio mit dem neuen 110-PS-Diesel in der Ausstattungsvariante "Intens" macht einen ordentlichen Job. Um im B-Segment um Spitzenplätze kämpfen zu können, fehlen aber weiterhin moderne Merkmale wie beispielsweise diverse Assistenten. Das Facelift zeigt äußerlich seine Wirkung, all zu viel Neues darf man aber nicht erwarten.


+ nettes Design weiter verfeinert, solider neuer Dieselmotor

- keine besonderen Merkmale, Kraftentfaltung zu linear, Velours-Sitze haptisch unangenehm


Modell Renault Clio dCi 110
Motor
Bauart Dieselmotor mit Turboaufladung
Zylinder / Ventile 4 / 8
Antrieb Frontantrieb
Getriebe Manuell
Gänge 6
Hubraum 1.461 cm³
Leistung 81 kW bei 4.000 U/min
max. Drehmoment 260 Nm bei 1.750 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben
Bremsen hinten Trommeln
Lenkung Elektrische Servolenkung
Radaufhängung vorn McPherson mit unteren Querlenkern, Querstabilisator
Radaufhängung hinten Verbundlenker- Hinterachse mit Schraubenfedern
Räder vorn 195/55 R 16
Räder hinten 195/55 R 16
Spurweite vorn 1.501 mm
Spurweite hinten 1.505 mm
Wendekreis 10,6 m
Maße
Länge 4.063 mm
Breite 1.732 mm
Höhe 1.448 mm
Radstand 2.589 mm
Leergewicht 1.204 kg
Kofferraumvolumen 300 l
Tank 45 l
Kraftstoffart Diesel
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 194 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 11,2 s
Verbrauch gesamt 3,5 l/100 km
Verbrauch innerorts 3,8 l/100 km
Verbrauch außerorts 3,3 l/100 km
CO2-Emission 90 g/km
Schadstoffklasse Euro 6

Stand: Juli 2016


Modell Renault Clio dCi 110 "Intens"
Grundpreis 19.790 €
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
Navigationssystem Serie
CD-Radio Serie
elektr. Fensterheber hinten Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. Schiebedach 590 €
elektr. verst. Außenspiegel Serie
ESP Serie
Klimaanlage Serie
Klimaautomatik 790 €
Kopfairbag vorne Serie
Lederausstattung 990 €
Metalliclackierung 490 €
MP3-Radio Serie
Seitenairbag hinten Serie
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie
Tempomat Serie
Zentralverriegelung Serie

Stand: Juli 2016


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