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Abarth 1000 SP (2021): Unikat mit Alfa-Technik

So feiert man den 55. Geburtstag der Sportwagen-Ikone

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Im Jahr 1966 entwarf der Mailänder Ingenieur Mario Colucci den 1000 Sport Prototipo, eines der größten Autos in der Geschichte von Abarth. Es war ein leichter und leistungsstarker Spider auf Basis eines Rohrchassis mit einem minimalistischen Design und einem kleinen Vierzylindermotor. Trotz der sehr begrenzten Produktion von nur wenigen Exemplaren schlug er in Europa große Wellen.

In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre arbeiteten Alfa Romeo und Abarth gemeinsam an der Herstellung eines Sportwagens mit begrenztem Hubraum. Das Projekt, das dem Mailänder Ingenieur und Alfa Romeo-Mitarbeiter Mario Colucci anvertraut wurde, wurde 1958 mit der Herstellung eines Alfa Romeo auf Basis des Abarth 1000 verwirklicht.

Ein kompaktes Coupé - angetrieben von einem Motor, der auf dem Vierzylinder des Sprint Veloce basierte, aber mit einem geringeren Hubraum - und gekennzeichnet durch ein Chassis, das aus einem Gitter aus Rohren bestand. "Verkleidet" mit einer von Bertone nach einem Entwurf von Franco Scaglione gefertigten Karosserie, blieb der Wagen ein Einzelstück.

Nach dem Ende dieser Zusammenarbeit stellte Carlo Abarth Colucci als Technischen Direktor ein und betraute ihn 1966 mit dem ehrgeizigen Projekt des Abarth 1000 SP. Der Name des Wagens verweist auf den Hubraum - abgeleitet von dem des Fiat 600 - und die Sport Prototipo-Klasse, die Art von Autos mit geschlossenen Rädern, die speziell für die Teilnahme an Wettbewerben produziert und in limitierter Auflage gebaut wurden.

Der 1000 SP wurde sowohl für kurze Bergrennen als auch für Langstreckenrennen entwickelt und zeichnet sich durch eine einfache, niedrige und schnittige Linienführung aus. Leicht und leistungsstark, errang er eine Reihe von internationalen Siegen - den ersten in seiner Klasse bei den 500 km auf dem Nürburgring im September 1966. Der gelernte Ingenieur Colucci vollendete damit sein Konzept eines Rennwagens mit Rohrchassis, das er einige Jahre zuvor mit dem Alfa Romeo Abarth 1000 begonnen hatte.

Der 1000 SP gilt zu Recht als Meilenstein in der Motorsportgeschichte von Abarth, was Stil, Leistung und Siege angeht, und inspiriert die Designer des Centro Stile Fiat & Abarth bis heute. Sie haben nun eine zeitgemäße Neuinterpretation des ikonischen Sport Prototipo aus den 1960er Jahren geschaffen: ein mittelgroßer Sportwagen, mit einer auffälligen Silhouette und essentiellen Linien.

Die Idee eines leichten Autos mit einem ausgezeichneten Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung wurde zur Grundlage eines Projekts, das im Jahr 2021 Realität wurde, ganz im Sinne seines Vorgängers: Die Punkte und Linien des ursprünglichen Fahrzeugdesigns wurden respektiert, um die Kontinuität zwischen dem Sportwagen der 60er Jahre und dem Concept Car des neuen Jahrtausends zu gewährleisten.

Der Abarth 1000 SP respektiert drei grundlegende Designprinzipien, die bereits im Modell der 1960er-Jahre zu sehen waren. An erster Stelle steht die Leichtigkeit seiner Formen, seines Volumens und natürlich seines Gewichts.

Das zweite Prinzip ist die Aerodynamik: Moderne Designtechnologien haben es möglich gemacht, die ikonischen Linien des 1000 SP mit einem aerodynamischen Koeffizienten zu kombinieren, der eines modernen Sportwagens würdig ist.

Und schließlich die Ergonomie, die darauf abzielt, das Benutzererlebnis zu verbessern, die Kontrolle über das Fahrzeug und das agile Fahrverhalten zu optimieren.

Der Abarth 1000 SP nimmt die charakteristischen Linien und die Ästhetik seines Vorgängers wieder auf. Die gewundene Karosserie mit den weichen Oberflächen der Kotflügel, die die Position der Räder betonen, nimmt das Muster der Spinne mit zentralem Motor auf. Die Verglasung des Cockpits weist geformte Seitendeflektoren auf, deren Profil sich zum Überrollbügel hin absenkt.

Die Heckgeometrien des Abarth 1000 SP betonen die ideale Harmonie zwischen den Leuchten und den Auspuffrohren. Die Lackierung ist streng rot und die charakteristischen Lufteinlässe sind überall zu sehen, von der vorderen Motorhaube bis zu den Kühlschlitzen im hinteren Gegenstück.

Auch die Scheinwerfer folgen dem minimalistischen Schema des historischen 1000 SP, mit Punktscheinwerfern auf der Nase und einem einzigen Paar runder Scheinwerfer, um die bemerkenswerte Breite des Autos von hinten gesehen zu betonen. Der Abarth 1000 SP behält somit eine sehr ähnliche Identität wie sein Vorgänger.

Umgekehrt weicht das Rohrchassis unter der "Haut" des historischen Sport Prototipo einem Hybridrahmen, mit einer zentralen Zelle aus Kohlefaser und einer Aluminiumfront. Der Abarth 1000 SP verfügt über einen 4-Zylinder-Mittelmotor aus dem Hause Alfa Romeo mit Turboaufladung und 1742 ccm Hubraum, der bis zu 240 PS Leistung liefert.

Die ausgeklügelte Mechanik des Konzepts verfügt über eine überlappende Dreiecksaufhängung vorne und ein fortschrittliches MacPherson-Federbein hinten. Genau 55 Jahre nach dem Debüt seines Vorgängers ist der Abarth 1000 SP - von dem bis heute nur ein einziges Modell produziert wurde - wieder bereit, sich zu zeigen: Im Herbst wird er an großen Oldtimer-Veranstaltungen teilnehmen.

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