Wie viel Sprit verbraucht die 245 PS starke Plug-in-Hybrid-Version des Cupra Formentor im realen Straßenverkehr?
Der Cupra Formentor besticht durch sein ungewöhnliches Styling und seine kraftvollen Motoren. Für diese Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests haben wir den Cupra Formentor VZ Plug-in-Hybrid mit 245 PS ausgewählt.
Er kombiniert einen 1,4-Liter-Turbobenziner mit 150 PS mit einem 85 kW (115 PS) starken Elektromotor und bringt es so auf eine Systemleistung von 245 PS, die über ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder geschickt werden.
Auf unserer 360 km langen Teststrecke verzeichneten wir einen Durchschnittsverbrauch von 4,95 l/100 km. Beim derzeitigen deutschen Benzinpreis von durchschnittlich 1,71 Euro/Liter Super E10 entspricht das Spritkosten von und ein Preis von 8,46 Euro/100 km. Dazu kommen noch die Stromkosten, denn wie immer bei Plug-in-Hybriden fuhren wir mit voller Batterie los. Die ersten 60 km beim Verlassen von Rom schafften wir dann im Elektromodus.
Mit den genannten 4,95 Litern pro 100 km liegt die stärkere der beiden Plug-in-Hybrid-Versionen des Cupra Formentor knapp unter dem Durchschnitt unserer bisherigen Testergebnisse für Plug-in-Hybride. Besser als unser spanischer Crossover waren der Volvo XC40 T5 Plug-in Hybrid (4,80 Liter/100 km), der Peugeot 3008 Hybrid4 300 e-EAT8 (4,05 Liter), der Ford Kuga 2.5 Plug-in Hybrid 2WD (3,80 Liter) und der bislang unerreichte Toyota RAV4 Plug-in Hybrid (3,25 Liter).
Mehr als der 245 PS starke Formentor VZ Plug-in-Hybrid verbrauchten die 240 PS starken Jeep Compass 4xe (5,15 Liter) und Jeep Renegade 4xe (5,20 Liter) sowie der Range Rover Evoque P300e PHEV AWD (6,35 Liter). Die drei Letztgenannten haben jedoch alle einen Allradantrieb, den unser elektrifizierter Formentor nicht hat.
Bei der von uns getesteten Version handelte es sich um den 245 PS starken VZ e-Hybrid, der in Deutschland 45.380 Euro kostet, in Italien 47.500 Euro. Mit Metallic-Lackierung, speziellen 19-Zoll-Alurädern, elektrischer Heckklappe, Sportlenkrad und einigen anderen Extras liegt der italienische Listenpreis bei 51.000 Euro.
Der Formentor ist ein niedrig bauendes SUV, was zu einer vergleichsweise niedrigen Sitzposition sowie viel Fahrspaß führt. Die 245 PS des Plug-in-Hybrid-Systems reichen für eine zügige Fahrweise und sicheres Überholen aus, auch wenn sich der Formentor 2.0 TSI mit 310 PS und Allradantrieb (4Drive) sportlicher fährt.
Die Ergonomie von Bedienelementen und Fahrposition und die Einstellung der Assistenzsysteme sind gut. Die Passagiere werden empfangen von gepflegten Materialien, eigenständigem Styling und beeindruckender Ambientebeleuchtung. Das Kofferraumvolumen ist gut, doch die Sicht nach hinten durch die kleine Heckscheibe könnte besser sein.
Die 12,8-kWh-Batterie ergibt eine beachtliche elektrische Reichweite. Im Durchschnitt schafft man etwa 50 km im Elektromodus, bei Autobahnfahrten können es auch mal nur 30 km sein und bei konstanter, niedriger Geschwindigkeit im Eco-Modus 70 km.
Bei leerer Batterie ist der Benzinverbrauch nicht übermäßig hoch. Auf Autobahnen ist er allerdings etwas höher. Der 40 Liter fassende Benzintank ermöglicht eine gute Reichweite von durchschnittlich 500 bis 600 km.
ModellKraftstoffLeistungAbgasnormNormverbrauch
(WLTP)CO2-Emissionen
(WLTP)Cupra Formentor VZ 1.4 Plug-in-Hybrid 245 PSBenzin245 PSEuro 6d-ISC-FCM1,9 l/100 km43 g/km
Fahrzeug: Cupra Formentor VZ Plug-in-Hybrid (1.4 e-Hybrid 245 PS, 6-Gang-DSG)
Deutscher Listenpreis: 45.380 Euro
Testdatum: 3. Februar 2022
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 16 Grad / heiter, 7 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 922 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 80 km/h
Reifen: Pirelli P Zero Winter - 245/40 R19 M+S
Bordcomputer-Anzeige: 4,9 l/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 5,0 l/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,95 l/100 km
Kraftstoffpreis: 1,71 Euro/l (Super E10)
Spritkosten: 8,46 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.