Die Elektromotoren sollen hier den mächtigen V16 nicht ersetzen
Beim neuesten Supersportwagen der Marke setzt Bugatti auf einen Saug-V16 gepaart mit Elektromotoren. Ein Grund: Firmeneigner Mate Rimac sieht keinen Sinn in Turbomotoren für Supersportwagen. Jetzt zeigt man uns den Hybridantrieb des Tourbillon im Detail.
Die Philosophie hinter diesem Konzept von Bugatti: Elektromotoren dienen hierbei nicht als Ersatz für den Verbrennungsmotor, sondern als Befähiger - als kraftvolle und vielseitige Hilfsmittel, die das emotionale Potenzial eines hochdrehenden V16-Saugmotors optimal zur Geltung bringen sollen.
Ergänzt wird dieses System durch die vordere Elektroachse mit zwei unabhängigen Elektromotoren und zwei Wechselrichtern, die in einem einzigen Gehäuse untergebracht sind. Trotz seiner fortschrittlichen Hybridarchitektur wiegt der Tourbillon weniger als sein Vorgänger und bietet gleichzeitig eine verbesserte Leistung, eine höhere Höchstgeschwindigkeit und ein größeres Gepäckvolumen.
Diese Leistung spiegelt einen ganzheitlichen Ansatz in der Konstruktion wider, bei dem jede Komponente und jede Designentscheidung von Anfang an genauestens durchdacht wurde. Dazu gehören insbesondere Neuerungen wie 3D-gedruckte, topologisch optimierte Fahrwerkskomponenten, die 45 Prozent leichter sind als die bisherigen, bereits technologisch anspruchsvollen Bauteile.
Ein zeitaufwändiger, sorgfältiger und kostenintensiver Entwicklungsprozess, der sich aber letztendlich voll und ganz auszahlt. Während herkömmliche Saugmotoren mehrere Gangwechsel erfordern, um ihren optimalen Leistungsbereich zu erreichen, reagieren die Elektromotoren des Tourbillon blitzschnell.
"Wo der Verbrennungsmotor seine volle Leistung nicht sofort entfalten kann, kann es der Elektromotor", erklärt Rimac und beschreibt, wie Fahrer die unmittelbare Leistung "mit dem unglaublichen Klang eines V16-Saugmotors" erleben.
Die Multifunktionalität der Elektromotoren des Tourbillon sorgt für zusätzliche Raffinesse: Mit einer Spannung von 800 Volt dienen sie gleichzeitig als Anlasser, Generatoren und Performance-Booster. Damit machen sie das herkömmliche 12-Volt-Startsystem überflüssig und bieten die Flexibilität, die Batterie während des Betriebs über den Motor aufzuladen.
Die 25-kWh-Batterie des Tourbillon ist in einer T-Form gestaltet. Sie besteht aus über 1.500 einzelnen Zellen und verfügt über eine fortschrittliche Ölkühlung, die nahtlos in die Karosseriestruktur integriert ist, anstatt wie üblich nur darin verbaut zu sein. Diese Architektur trägt nicht nur zur strukturellen Steifigkeit des Fahrzeugs bei, sondern optimiert auch die Gewichtsverteilung und ermöglicht eine elektrische Reichweite von mehr als 60 km.
Zudem trägt die durchdachte Konstruktion nicht nur zur Gewichtsreduzierung bei, sondern verringert auch die Grundfläche des Tourbillon. Die elegante, niedrige Silhouette des Tourbillon ist kompakt und verfügt gleichzeitig über die charakteristischen kurzen Überhänge. Und das trotz des längeren V16-Motors, zwei elektrischen Frontmotoren, verbesserten Kühlsystemen, einem T-förmigen Akku und mehr Gepäckraum - all dies wurde durch die kompromisslose Perfektionierung jedes einzelnen Details ermöglicht.