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Jeep Wagoneer und Grand Wagoneer (2022) debütieren mit Platz und Stil

Jeeps Fullsize-SUVs sind größer als der Grand Cherokee L und greifen Tahoe und Escalade an.

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Dass der Jeep Wagoneer zurückkehren würde, wissen wir bereits seit ein paar Jahren. 2020 verdichteten sich die Anzeichen dann mit dem Grand Wagoneer Concept, einer Studie, die bereits extrem seriennah daherkam. Wie sich nun zeigt, war das tatsächlich der Fall. Die Abweichungen zu den heute vorgestellten 2022er Wagoneer und Grand Wagoneer sind minimal. 

Das neue Fullsize-SUV-Duo soll die Offroad-Marke in ein größeres und luxuriöseres Segment hieven. Seltsamerweise verwirrte Jeep die Kundschaft zwischenzeitlich mit der Enthüllung des Grand Cherokee L, einem Midsize-SUV mit langem Radstand und drei Sitzreihen. Um die Konfusion aufzulösen: Der Grand Cherokee L und sein kleiner Bruder Grand Cherokee (kommt 2022 mit zwei Sitzreihen) sitzen mit selbsttragender Karosserie auf der Midsize-SUV-Plattform. Die neuen Wagoneer und Grand Wagoneer verfügen über eine Leiterrahmen-Konstruktion, kommen grundsätzlich mit drei Sitzreihen und haben auch mehr Anhängelast. 

Der Wagoneer startet in den USA bei 57.995 Dollar plus Steuern (etwa 48.500 Euro) und tritt gegen Hühnen wie den Chevrolet Tahoe, den Ford Expedition oder den Toyota Sequoia an. Alle genannten kosten weniger, kommen aber serienmäßig nicht mit Lederausstattung. 

Die ganz dicken Brocken nimmt sich der Grand Wagoneer vor. Mit Preisen ab 86.995 Dollar (ca. 72.700 Euro) ist er deutlich teurer, bietet dafür ein schickeres, edleres Interieur, einen größeren V8 und serienmäßigen Allradantrieb. Seine Konkurrenten sind vor allem Cadillac Escalade, Lincoln Navigator, GMC Yukon Denali und der Lexus LX. 

Was die Jeep-Twins von der Gegnerschaft unterscheiden soll, sind klassenbeste Werte beim Raumangebot in Reihe Drei und Kofferraum, eine Anhängelast von bis zu 4.500 Kilo sowie Gelände-Fähigkeiten, die man bei einem Auto mit Sieben-Streben-Grill erwarten kann.

Im Interieur gibt es die ein oder andere Hommage an den originalen Wagoneer, etwa das zweispeichige Lenkrad oder die horizontalen Lüftungsdüsen. Dennoch ist klar, dass es sich hier um ein sehr modernes SUV handelt. Ein digitales Instrumentendisplay ist Standard (10,3 Zoll beim Wagoneer, 12,3 Zoll beim Grand Wagoneer). Der große zentrale Touchscreen schwebt über einem Armaturenbrett in Flügelform. Nappaleder ist in allen Varianten serienmäßig.

Der Radstand beträgt bei beiden Fahrzeugen 3,12 Meter. Länge, Breit und Höhe liegen jeweils bei 5,44 Meter, 2,12 Meter und 1,92 Meter. Selbst hinter der dritten Reihe gibt es noch ein Kofferraumvolumen von 775 Liter. 

Jeep Wagoneer 2022 Debüt

Der Jeep Wagoneer kommt mit einem 5,7-Liter-Mildhybrid-V8, der es auf 397 PS und 548 Nm bringt. Eine 8-Gang-Automatik und Heckantrieb sind Serie, aber wie man es vom US-Hersteller kennt, gibt es optional drei verschiedene Allradantriebe. Mit der ebenfalls aufpreispflichtigen Luftfederung  steigt die Bodenfreiheit von 210 auf 256 mm. 

Immer dabei ist das neue UConnect 5-Infotainmentsystem mit 10,1 Zoll Bildschirmdiagonale. In den höheren Ausstattungslevels gibt es einen zweiten 10,3-Zoll-Screen zur Bedienung von Klimatisierung und weiteren Komfort-Features.

Eindeutigstes Unterscheidungsmerkmal des Grand Wagoneer ist sein größerer und stärkerer 6,4-Liter-V8, der es auf 477 PS und 617 Nm bringt. Hier schickt eine 8-Gang-Automatik die Kraft über Jeeps Quadra-Trac II-System an alle vier Räder. Auch die Luftfederung ist hier Serie.

Ab Werk gibt es im GW Captain Chairs in den ersten beiden Reihen. Dazu kommt in Reihe zwei eine eigene Mittelkonsole. Größere Familien, die Platz für acht Personen brauchen, können aber auch eine durchgehende Sitzbank buchen. Jede Menge Holz, Aluminium und einstellbares Ambientelicht geben dem Grand Wagoneer den klassenüblichen Luxus.

Dazu gibt es vorne eine ganze Armada an Bildschirmen. Neben dem 12,3-Zoll-Instrumentendisplay und dem 12,0-Zoll-UConnect-Infotainment, gönnt man auch dem Beifahrer auf der rechten Seite des Armaturenbretts einen eigenen 10,3-Zoll-Screen, auf dem Navigationsziele, Musik und Fahrzeugsettings einstellbar sind. Außerdem kann der Bildschirm Smartphones spiegeln, was Zugang zu emails, Spielen oder Social Media gewährt. Auch für die Hinterbänkler gibt es Bildschirme en masse - zwei in den Kopfstürzen der Vordersitze, einen in der eigenen Mittelkonsole.

Die beiden Wagoneers werden zu den ersten Stellantis-Produkten gehören, die einen aktiven Hands-Free Driving Assist haben werden. Verschiedene McIntosh-Audiosysteme sollen für ein passendes Klangerlebnis sorgen.

In den USA sind die neuen Fullsize-SUVs bereits vorbestellbar. Die Auslieferungen sollen in Richtung Sommer beginnen. Nach Deutschland werden die beiden Raumriesen aller Voraussicht nach nicht kommen. Wie es mit der Verfügbarkeit über Importeure aussieht, wird sich zeigen. 

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