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Mitsubishi Starion (1982-1990): Kennen Sie den noch?

In den 1980er-Jahren hatte fast jede japanische Marke einen Sportwagen im Angebot

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Man kennt sie. Und irgendwie auch wieder nicht. Die Rede ist nicht von den eigenen Nachbarn, sondern von Autos, die so unauffällig blieben, dass sie heute nur eingefleischte Fans noch kennen. Solche Modelle müssen nicht zwangsläufig Flops gewesen sein, aber sie liefen unter dem Radar des gewöhnlichen Autokäufers. In unregelmäßiger Folge holen wir hier unter dem Titel "Kennen Sie den noch?" solche Old- und Youngtimer aus dem Nebel des Vergessens.

Heutzutage wirkt die Modellvielfalt bei Automarken beinahe unüberschaubar. War es also früher fader? Mitnichten! Reisen wir zurück in die 1980er-Jahre: Turbo ist die dufte Sache jener Zeit, gleichzeitig drängen japanische Marken immer stärker auf den europäischen Markt. Um sich zu profilieren, bieten Nissan, Toyota und Co. fast allesamt auch Sportwagen an. Sie zeigen, was man in Fernost technisch drauf hat. Und das ist eine ganze Menge.

Nehmen wir etwa den Mitsubishi Starion, der die Themen Turbo, Japaner und feine Technik gekonnt miteinander kombiniert. Vor 40 Jahren kommt er auf den Markt, heute ist der Starion selbst unter Fans nicht sehr bekannt. Optisch wirkt der keilformige und kantige Sportwagen wie aus einem Science-Fiction-Zeichentrick wie "Sable Rider" entsprungen. Der Name ist übrigens ein Kofferwort aus "Star of Arion", was sich wiederum auf griechische Mythik bezieht.

Fun Facts: In UK wurde er als "Colt Starion" verkauft. 1984 hatte er eine tragende Rolle im Film "Cannonball Run II" mit Burt Reynolds (deutscher Titel: Auf dem Highway ist wieder die Hölle los). Jackie Chan pilotiert dort einen Starion. Mitsubishi entwickelte einen Starion 4WD für die Gruppe B der Rallye-WM, die aber vor der Homologation des Wagens abgeschafft wurde.

Die Optik mag umstritten sein, doch unter der Haube des Starion stößt man auf einen technischen Leckerbissen: Ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit Turboaufladung und zwei Ausgleichswellen. 170 PS beträgt die Leistung, mit Ladeluftkühler ab 1985 sind es 180. Damit liegt der Mitsubishi auf dem Niveau des Porsche 944, der wohl auch optisch ein wenig als Vorbild diente. 220 km/h Spitze und vor allem die 7,6 Sekunden auf Tempo 100 sind damals allemal Porsche-Niveau.

Nur der Preis nicht: 34.500 DM für das Grundmodell des Starion werden 1986 fällig, mit Klimaanlage und weiterer Mehrausstattung sind es 39.500 Mark. Für einen 944 verlangt Porsche zeitgleich fast 51.000 Mark. Ohne Extras. 

Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum und ein Fahrwerk mit Einzelradaufhängungen runden die technische Feinkost beim Starion ab. Im Zuge eines Facelifts wächst er 1987 in Breite und Hubraum. 2,6 Liter sind es nun, aber durch die Kat-Entgiftung nur noch 147 PS.

Während der Starion hierzulande mit knapp über 3.000 Einheiten bis 1990 schon damals eine Rarität ist, werde insgesamt gut 80.000 Exemplare gebaut. Dazu tragen auch fast baugleiche Schwestermodelle von Dodge, Plymouth und Chrysler für den US-Markt bei. Sollten Sie heute einen Starion suchen, können wir nur viel Glück wünschen ...

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