Hier fahren Sie besser!
Automobile.at logo

Ineos Grenadier: Start der Serienproduktion

Erste Exemplare sollen im Dezember 2022 ausgeliefert werden. Alle Infos zu den Motoren, Varianten und Preisen.

Motor1.com Deutschland: Auto-Tests, Auto-News und Analysen
Marke wählen

Neue Automarken, die bis dato keinerlei Erfahrung mit der Massenproduktion haben, brauchen oft länger, bis das erste Serienfahrzeug vom Band rollt. Elon Musk sprach einst von der "Produktionshölle", auch Ineos oder Micro brauchten Jahre. Jetzt ist das erste Serienfahrzeug des Ineos Grenadier in der früheren Smart-Fabrik im französischen Hambach vom Band gerollt. 

Tatsächlich verbindet den Ineos Grenadier und den Microlino mehr als man denkt: Beide stammen von Unternehmen, die nicht aus dem Automobilbereich kommen. Micro macht sein Geld mit Tretrollern, die Ineos Group ist ein führender Hersteller von petrochemischen Erzeugnissen, Spezialchemikalien und Erdölprodukten. Die Gruppe beschäftigt 26.000 Menschen in 36 Unternehmensbereichen. Das Produktionsnetzwerk umfasst 194 Fertigungsstandorte in 29 Ländern. 

Und schlussendlich setzen beide Fahrzeuge auf Retro-Design. Der Microlino zitiert die BMW Isetta, der Grenadier wendet sich an alle Offroad-Liebhaber, die dem alten Land Rover Defender hinterhertrauen. Klar gibt es längst einen neuen Defender, doch dieser erscheint den Hardcore-Fans als zu wenig puristisch und aufs Gelände ausgerichtet. 

"Unser Blick richtet sich jetzt auf die ersten Auslieferungen von Kundenfahrzeugen", unterstreicht Mark Tennant, Commercial Director von Ineos Automotive. Die weltweite Lage der Lieferketten wirkt sich gegenwärtig auf das Produktionsvolumen aus, indes werden erste Kunden ihre Fahrzeuge Anfang Dezember erhalten. Bei den Kundenauslieferungen kann Ineos Automotive auf ein Netzwerk mit weltweit mehr als 200 Verkaufs- und Servicepunkten zurückgreifen. 

Unter der Haube des Grenadiers werden 6-Zylinder-Reihenmotoren aus dem Hause BMW mit Allradantrieb sowie Automatikgetriebe von ZF zum Einsatz kommen. Es handelt sich um einen Benziner und einen Diesel ohne jede Spur von Elektrifizierung, weder Mild-Hybrid noch Plug-in. Und nein, es wird keinen elektrischen Grenadier geben.

Beide Verbrenner weisen 3,0 Liter Hubraum auf. Beim Benziner handelt es sich um den B58 mit 286 PS und 450 Nm Drehmoment, man findet ihn im BMW X5. Der Diesel ist der B57 mit Twin-Turbo, 249 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment. Auch er ist als 30d vom X5 bekannt, ist dort aber 16 PS stärker. Hintergrund: Für den Einsatz im Grenadier lag das Hauptaugenmerk weniger auf Geschwindigkeit als auf Kraft "unten heraus".   

Bis zu 3.500 Kilo Anhängelast kann der Grenadier an den Haken nehmen. Bei der Entwicklung der Spezifikationen wurden nicht nur Offroad-Enthusiasten berücksichtigt, sondern auch diejenigen, die in rauen und unzugänglichen Gegenden leben und arbeiten. Und es braucht auch eine einfache Konstruktion, um Probleme selbstständig zu lösen. Deshalb sind die linken und rechten Front- und Rückleuchten gleich, was die Produktionskosten senkt und die Suche nach ihnen erleichtert.

Interesse am Vertrieb des Grenadier soll es auch seitens diverser BMW-Händler geben, die sich naheliegenderweise mit der BMW-Technik auskennen. In Deutschland wird der Grenadier bei rund 59.990 Euro starten. Dafür gibt es dann den hinten verblechten Utility Wagon, der als Nutzfahrzeug zugelassen und in einer zwei- und fünfsitzigen Ausführung erhältlich ist.

Die Pkw-Variante heißt Station Wagon, bietet stets fünf Sitzplätze und kostet ab 68.990 Euro. Die Versionen heißen Trailmaster Edition und Fieldmaster Editon. So steht der Trailmaster auf 17-Zoll-Stahlfelgen und bietet einen Ansaugschnorchel. Auch ein Pick-up ist geplant. 15 Vertriebsstandorte sind vorgesehen. Der Fieldmaster verfügt über aufklappbare Safari-Fenster im vorderen Bereich des Dachs und 17-Zoll-Alus.

In Österreich und der Schweiz plant Ineos bis zu vier Vertriebsstandorte. Die Preise für diese beiden Länder müssen aber noch bestätigt werden. 

© Motor1.com