Tatsächlicher Verbrauch: VW Golf Plug-in-Hybrid (2025)

Unter den Autos, die Geschichte geschrieben haben, ist ein wichtiger Platz für den Volkswagen Golf reserviert. Jene Baureihe, die in über 50 Jahren und acht verschiedenen Generationen die Herzen der europäischen Autofahrer gewonnen hat. In Deutschland ist er gefühlt die ewige Nummer 1 der Zulassungsstatistik.

Heute jedoch schreibt der Golf ein neues Kapitel in seiner langen Geschichte, und zwar mit seiner unglaublichen Effizienz. Ich spreche vom neuen VW Golf Plug-in-Hybrid alias 1.5 eHybrid, mit dem ich auf der 360 km langen Strecke von Rom nach Forlì einen durchschlagenden Verbrauchsrekord erzielt habe: 1,85 l/100 km, was einer Fahrleistung von 54,05 km/l entspricht.

Ein absoluter Rekord für den realen Verbrauchstest, der sich in Ausgaben von nur 3,05 Euro pro 100 Kilometer niederschlägt. Der zweite Rekord für den Golf 1.5 TSI eHybrid ist der der rein elektrischen Reichweite, denn auf dem Weg aus Rom heraus konnte ich 158 km ohne Emissionen zurücklegen, also fast die Hälfte der Strecke Rom-Forlì.

Niedrigster Verbrauch aller Zeiten

Mit diesem Ergebnis von 1,85 l/100 km setzt sich der VW Golf mit dem 204 PS starken 1.5 Plug-in-Hybrid an die absolute Spitze der realen Verbrauchsliste und überholt damit sogar den sehr aufwendigen und fast schon experimentellen Volkswagen XL1, der einen Durchschnitt von 1,88 l/100 km (53,1 km/l) erreicht hatte.

Der kompakte Fünftürer von Volkswagen schlägt sogar das effizienteste Großserienauto "von gestern", nämlich den 2017 Toyota Prius Plug-in Hybrid von 2,50 l/100 km (40,0 km/l), sowie den sparsamen Mercedes C 300 e Plug-in Hybrid als T-Modell (2,80 l/100 km - 35,7 km/l) und den 2018 Hyundai Ioniq Plug-in Hybrid (2,90 l/100 km - 34,4 km/l).

Einfach zu fahren und gut ausgestattet

Beim Testwagen handelt es sich um einen Volkswagen Golf 1.5 TSI eHybrid 50 Years, eine Sonderserie aus dem Jahr 2024, ausgestattet mit einem 1.5 TSI mit 150 PS plus einem Elektromotor mit bis zu 116 PS Leistung. Die Systemleistung gibt VW mit 204 PS an.

An Bord sind Frontantrieb, 6-Gang-DSG-Automatikgetriebe, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen Leeds, getöntem Glas, LED-Scheinwerfer IQ.Light Performance, Digital Cockpit Pro und 12,9-Zoll-Touchdisplay, XDS-Selbstsperrdifferenzial, schlüsselloses Öffnen und Starten. Mit der optionalen Metallic-Farbe würde ein nahezu identischer Golf "Style" mit den gleichen Optionen heute in Deutschland mehr als 49.000 Euro kosten.

Was mir am überarbeiteten Golf 8 besonders gut gefallen hat, ist der hohe Fahrkomfort, die sehr ausgewogene Abstimmung, die praktische Handhabung und die Ergonomie aller Bedienelemente, aber auch das gute Platzangebot für Passagiere und Gepäck und die hervorragenden Fahrhilfen, die sehr schnell und präzise arbeiten.

Auch die gute Leistung und der fließende Übergang vom Elektro- zum Hybridantrieb haben mir zugesagt. Etwas weniger gut gefallen hat mir die Sperrigkeit des Mitteltunnels für die Fondpassagiere.

Effizienz-Bilanz

Unter den häufigsten Einsatzbedingungen bestätigt der Golf seine große Effizienz, selbst mit leerer Batterie. Fast rekordverdächtig ist der Verbrauch im gemischten inner- und außerstädtischen Einsatz und auch auf der Autobahn kommt er sehr gut zurecht. Mit dem 40-Liter-Tank hatte ich eine theoretische Reichweite von mindestens 700 km, mit Spitzenwerten von über 1.000 km nur bei idealen Bedingungen und Strecken.

Noch rekordverdächtiger und überraschender ist die Reichweite des Golf eHybrid mit einer geladenen Batterie, die ich bei gemischter Nutzung auf rund 120 km elektrisch stabilisieren konnte. Selbst auf der Autobahn näherte ich mich dank der 19,7-kWh-Batterie der 100-km-Elektroreichweite und erreichte auf einer idealen außerstädtischen Spurtstrecke die 185-km-Marke.

Niedriger Batterieverbrauch

• Stadt-Umland-Mix: 4,5 l/100 km (22,2 km/l)
  888 km theoretische Reichweite
• Landstraße: 5,6 l/100 km (17,8 km/l)
  712 km Theoretische Reichweite
• Sparsame Fahrt: 3,3 l/100 km (30,3 km/l)
  1.212 km theoretische Reichweite

Was in der Zulassungsbescheinigung steht

 Volkswagen Golf 1.5 TSI eHybrid 50 YearsEinspeisungPlug-in-Hybrid (Benziner, 1.498 ccm)Leistung110 kW (Benziner), 85 kW (Elektromotor)CO2-Emissionen (WLTP)7 g/kmLeergewicht1.577 kgVerhältnis Leistung/Tonne66,586 kW/tHomologationEuro 6E
(EU-Verordnung 715/2007*2023/443EA)

Daten

Fahrzeug: Volkswagen Golf 1.5 TSI eHybrid 50 Years
Grundpreis (Italien): 43.400 Euro
Testdatum: 26/05/2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Klar, 29° / Bewölkt Klar, 26°
Kraftstoffpreis (Italien): 1,714 Euro/Liter (Benzin) - 0,27 Euro/kWh (Strom)
Testkilometer: 929
Gesamtkilometer zu Beginn des Tests: 4.342
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 70 km/h
Bereifung: Bridgestone Turanza T005 - 225/40 R18 92Y XL (EU-Label: B, A, 72 dB)

Kraftstoffverbrauch

"Echter" Durchschnitt: 1,85 l/100 km (54,05 km/l)
Bordcomputer: 2,0 l/100 km
An der Tankstelle: 1,7 l/100 km

Unsere italienischen Kollegen bieten ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse an. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert.