Nur zehn Exemplare des offenen Prunkstücks werden gebaut
Der Huayra Codalunga Speedster ist eine offene Interpretation der Coupé-Version, die beim Concorso dEleganza Villa dEste 2023 mit dem Design Award ausgezeichnet wurde. Entwickelt von der Sparte Pagani Grandi Complicazioni und initiiert von Horacio Pagani, richtet sich das Modell an solvente Kunden, zum Preis schweigt man diskret. Nur zehn Exemplare werden gefertigt, weltweit für den Straßenverkehr zugelassen und ab 2026 ausgeliefert.
Horacio Pagani beschreibt ihn als "Hommage an all jene, die sich ihren Sportwagen als Ikone der Leichtigkeit und des Schwungs vorstellen, geprägt von essentiellen Linien, die die Zeit mit Leichtigkeit überdauern."
Das Design übernimmt die Gestaltungselemente des Coupés, überführt sie jedoch in ein eigenständiges, stromlinienförmiges Profil. Das neu entwickelte Monocoque besteht aus Carbo‑Titan HP62‑G2 und Carbo‑Triax HP62. Die frontseitig in die Karosserie eingesetzten Scheinwerfer erinnern an Lichtgravuren, während ein integrierter Splitter am Stoßfänger die Luftführung präzise kanalisiert. Die reduzierte, elegante Windschutzscheibe verschmilzt mit dem Fahrzeugprofil.
Seitenscheiben in Anlehnung an Nachkriegssportwagen verstärken die spitz zulaufende Linienführung. Eine transparente Polycarbonat-Heckscheibe ergänzt das Panorama‑Hardtop zu einer durchgängigen Tropfenform, die über die seitlichen Säulen betont wird. Im Unterboden sorgt eine NACA‑Kanäle‑Lösung für unauffällige Luftführung. Der Überrollbügel, optisch abgestimmt mit dem Innenraum, verbindet Exterieur und Interieur chromatisch über Mittelkonsole und Armaturenbrett.
Am Heck dominieren ein integrierter Diffusor und zwei aerodynamische Finnen. Die Rückleuchten scheinen frei im Raum, während die neue Auspuffanlage mit sechs Endrohren - Titan‑unten, keramikbeschichtet oben - die technische Signatur abrundet. CFD-Simulationen optimierten Radkästen und Motorhaube, um den Luftstrom zu kontrollieren und die aerodynamische Lastverteilung beider Achsen zu verbessern. Der abgestimmte Farbton in seidenmattem Finish lehnt sich an die 1960er-Jahre an.
Im Innenraum können handgefertigte Leder in verschiedenen Kombinationen eingesetzt werden. CNC-gefräste Metallelemente, sorgfältig bearbeitet, tragen den handwerklichen Anspruch. Das Lenkrad und der Schaltknauf kombinieren Kohlefaser, Mahagoni und handgehammerte Aluminium-nieten - eine zeitgemäße Reminiszenz an klassische Rennfahrerästhetik. Ein gewebter Spezialstoff mit Stickereien, inspiriert von den vier Auspuffrohren des Zonda, findet sich an Sitzen, Türverkleidungen und Mittelkonsole. Dieser Stoff besteht aus über 450.000 Einzelstichen pro Fahrzeug.
Der 60° V12‑Twin‑Turbo‑Motor (5 980 cm³) wurde in Zusammenarbeit mit Mercedes‑AMG entwickelt. Er leistet 864 PS (635 kW) bei 6.000 U/min und bietet ein maximales Drehmoment von 1.100 Nm ab 2.800 U/min. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 350 km/h.
Das 7‑Gang‑Quergetriebe von Xtrac wird als automatisiertes Schaltgetriebe (AMT) oder optional als manuelles Sechsganggetriebe angeboten. Die sechsteilige Titan-Abgasanlage trägt zum Gewichtsmanagement bei und erzeugt die charakteristische Pagani‑Soundkulisse.
Das Monocoque ist mit einer aktiven, geschmiedeten Aluminium-Einzelradaufhängung mit doppelten Querlenkern, variabler Federrate und koaxialen Stoßdämpfern ausgestattet, die sich jeweils auf Fahrsituation anpassen.
Für die Verzögerung sorgt die Pagani by Brembo Karbon-Keramik-Bremstechnik. Vorn sind 410 × 38 mm große Scheiben mit monolithischen Sechskolben-Sätteln verbaut, hinten 390 × 34 mm mit Vierkolben-Sätteln. Diese Kombination bietet ein ausgewogenes Bremsverhalten und zuverlässige Verzögerung auch unter extremen Bedingungen.
Die Räder stammen aus der Avionik-Serie und sind monolithisch gefertigt (20″ vorne, 21″ hinten). Die Pirelli Trofeo R-Reifen in 265/30 R20 und 355/25 R21 sorgen für hohen Grip, präzises Einlenkverhalten und Kontrolle in Kurven.