POGEAclassics präsentiert die dritte Restomod-Corvette C1
Erst kürzlich sorgte Eduard Pogea mit einem Mercedes-R107-Restomod für Aufsehen. Jetzt folgt ein weiterer Oldie mit moderner Technik und zwar der dritte Corvette-C1-Restomod unter dem Label POGEAclassics. Das Projekt wurde anlässlich des 28. Firmenjubiläums übergeben. Derzeit befinden sich zwei weitere Fahrzeuge mit GM LS3 Hot Cam und LT4 im Bau.
Ausgangspunkt war eine vermeintlich restaurierte Corvette C1 aus den USA, die von einem Kunden in Kitzbühel übergeben wurde. Die Karosserie zeigte sich in schlechtem Zustand: Sie bestand aus einem Heckteil von 1958 und einem Vorderwagen von 1959. Türen ließen sich nicht korrekt öffnen oder schließen, die Spaltmaße waren unbrauchbar. Der Mittelteil war grob getrennt und provisorisch zusammengesetzt. Trotz dieser Mängel diente das weitgehend vollständige Fahrzeug als Basis für einen vollständigen Neuaufbau.
Das Antriebskonzept basiert auf einem 6,3-Liter-LS3-V8 mit 425 PS aus dem GM-Connect-and-Cruise-Programm. Motor- und Getriebesteuerung (4L65E-Automatik) bestehen aus originalen GM-Komponenten und ermöglichen vollständige OBD-Diagnosefunktionen. Auf dem Prüfstand erreichte das Fahrzeug 433 PS. Wartung und Service sind weltweit in jedem GM-zertifizierten Zentrum möglich.
Die gesamte Antriebseinheit wurde in einen modernen, verstärkten Gitterrohrrahmen integriert, der in Zusammenarbeit mit SRIII Motorsport und der TU München entwickelt wurde. Der Rahmen wurde FEM-analysiert und umfangreich getestet, um maximale Fahrdynamik und Sicherheit zu gewährleisten.
Das Abgassystem besteht aus handgefertigtem Edelstahl (Werkstoff 1.4828) und wurde auf einen authentischen Klangcharakter abgestimmt. Ziel war es, die klassische Klangästhetik mit moderner Leistung zu verbinden, ohne den Originalcharakter zu verlieren.
Für das Fahrwerk kommt ein in Höhe und Härte einstellbares Gewindefahrwerk von QA1 zum Einsatz. Die Bremsanlage kombiniert vorn Komponenten der Corvette C6 mit hinteren Bremssätteln der C5 inklusive integrierter Feststellbremse. In künftigen Fahrzeugen soll eine elektronische Lösung die mechanische Feststellbremse ersetzen. Ein Mehrkreisbremskraftverstärker aus der Corvette C4 sorgt für zusätzliche Verzögerungsreserven. Ergänzt wird das Setup durch geschmiedete pogeaFORGED-Räder vom Typ CC58 in 8,5 x 19 Zoll mit Michelin Pilot Sport 4S in der Dimension 235/35 R19.
Alle Steuergeräte und elektrischen Komponenten wurden so integriert, dass moderne Diagnose- und Wartungsprozesse vollständig nutzbar sind. Verwendet werden ausschließlich OEM-Bauteile von General Motors, um maximale Servicefreundlichkeit sicherzustellen.
Die Karosserie wurde vollständig entlackt (Walnussschalenstrahlung) und nach aktuellem Stand der Technik neu aufgebaut. Alle Anbauteile - Motorhaube, Türen, Verdeckabdeckung, Heckdeckel - stammen aus deutscher Fertigung. Die gesamte Karosserie wurde digital erfasst, das dazugehörige Werkzeugprogramm liegt bei POGEAclassics vor. Kunden können zwischen serienbreiter und dezent verbreiterter Karosserieform wählen. Die verbreiterte Variante erlaubt bis zu 10 Zoll breite Hinterräder, ohne die originale Linienführung zu beeinträchtigen.
Die Lackierung erfolgte nach strengem Aufbauplan mit Glasurit-Materialien in Rosso Corsa (Ferrari) und Ibisweiß (Audi). Sämtliche Chromteile sind originale GM-Komponenten, die aufwendig restauriert und neu verchromt wurden. Reproduktionen kommen nicht zum Einsatz. Die Heckleuchten wurden eigens von POGEAclassics entwickelt und verfügen über hunderte LEDs sowie sequenziell in Orange blinkende Blinker - eine Funktion, die originalen Leuchten dieser Generation fehlt.
Der Innenraum verbindet klassische Gestaltung mit modernen Funktionen. Die Sitze stammen von Top Flight Automotive und wurden mit rotem Leder von Lamborghini sowie weißem Leder von Rolls-Royce bezogen. Tür- und Seitenverkleidungen sowie weitere Details entstanden in Handarbeit bei POGEAclassics.
Die Instrumente basieren auf individuell angepassten Dakota-Digital-Anzeigen im metrischen System. Farblich abgestimmte Displays sorgen für eine harmonische Darstellung bei Nacht. Das Soundsystem wird über eine JL-Audio-Endstufe und ein RetroSound-Radio mit Bluetooth, USB und CarPlay angesteuert.
Alle technisch veralteten Komponenten - etwa Fensterheber oder Scheibenwischergestänge - wurden modernisiert. Das Verdeck stammt von Zip-Corvette. Sämtliche Materialien im Innenraum sind farblich präzise aufeinander abgestimmt.
Das Fahrzeug ist vollständig TÜV-konform und verfügt über alle erforderlichen Zulassungen. POGEAclassics legt Wert auf nachhaltige Entwicklung: Alle Bauteile wurden umfangreich getestet, dokumentiert und auf langen Testfahrten erprobt.
Mit dieser dritten C1-Restomod demonstriert POGEAclassics, wie sich Traditionspflege und moderne Fahrzeugtechnik miteinander verbinden lassen. Weitere Projekte - auch mit alternativen Antrieben - sind bereits in Planung. Interessenten können entweder eigene Fahrzeuge einbringen oder auf vorhandene Basismodelle aus dem Bestand von Pogea Racing zurückgreifen.