Wir vergleichen das 480 kW starke Elektro-SUV mit den Rivalen
Zu den ersten Elektroautos, die Nio in Deutschland einführt, gehört auch der EL7, ein Oberklasse-SUV, der gegen Audi e-tron, BMW iX und Mercedes EQS SUV antritt. Wir stellen den Neuling vor.
Das Modell ist in China als ES7 bekannt, doch in Deutschland wird es EL7 heißen, damit die Modellbezeichnung nicht ähnlich klingt wie Audi S7. Technische Basis ist die Plattform NT2 (Nio Technology 2), auf der auch der ET7 und der ET5 basieren. Marktstart ist im Januar 2023.
Für den Antrieb sorgen (wie beim ET7) ein Permanentmagnetmotor vorne mit 180 kW und ein Induktionsmotor mit 300 kW hinten. So ergeben sich 480 kW Systemleistung, mit denen der Wagen in 3,9 Sekunden auf 100 km/h sprinten soll.
Dazu kommt wahlweise eine 75-kWh-Batterie für 394 km WLTP-Reichweite oder ein 100-kWh-Akku für 513 km. Im nächsten Jahr soll eine 150-kWh-Batterie hinzukommen. Aufgeladen wird mit bis zu 11 kW Wechselstrom oder bis zu 140 kW Gleichstrom. So soll man in zehn Minuten Reichweite für 140 km nachladen können. Alternativ kann man eine der bald entstehenden Batteriewechselstationen nutzen. Eine weitere Besonderheit ist die V2L-Fähigkeit (Vehicle to Load): Man kann Elektrogeräte mit bis zu 3,3 kW aus der Traktionsbatterie versorgen.
Wir vergleichen hier einige Grunddaten mit der Konkurrenz; der eigentliche Mercedes-Rivale EQE SUV wird erst am 16. Oktober vorgestellt; bis dahin müssen wir uns mit dem größeren EQS SUV begnügen (bessere Werte jeweils gefettet).
Man sieht, dass der Nio vor allem beim Sprint und beim Stromverbrauch punktet. Den Audi e-tron S schlägt er in den meisten Disziplinen problemlos; der inzwischen nicht mehr konfigurierbare Ingolstädter ist kaum konkurrenzfähig. Der BMW iX M60 und der Mercedes EQS SUV 580 4Matic dagegen sind bei den wichtigen Größen Reichweite und Ladeleistung überlegen.
Wie den ET7 und den ET5 kann man den EL7 in Deutschland nicht kaufen, sondern nur abonnieren. Die monatlichen Abo-Raten beginnen bei 1.299 Euro. Damit sind die Modelle von BMW und Mercedes erst nach etwa neun Jahren Haltedauer günstiger. Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass in dem Nio-Abo unter anderem Versicherung und Service schon enthalten sind. Man sieht: Der Neuling aus China ist ein günstiges Angebot.
Innen besitzt der Nio EL7 ein 10,2-Zoll-Instrumentendisplay auf der Lenksäule sowie einen 12,8-Zoll-Touchscreen in vertikaler Ausrichtung. Oben in der Mitte gibt es den Nomi-Assistenten, ein rundes Display, das ein Gesicht und Hände anzeigt und damit sozusagen als Personifizierung des Sprachassistenten dient - damit man sich nicht mit Luft unterhalten muss, so Nio. Außerdem gibt es ein 8,8 Zoll großes Head-up-Display.
Serienmäßig an Bord sind eine Luftfederung und elektronisch gesteuerte Dämpfer. Stolz ist Nio auch auf das ausgefeilte Sensorsystem namens Aquila. Dazu gehören zwei optische Kameras links und rechts auf dem Dach sowie ein 120-Grad-Lidar in der Mitte dazwischen. Nio spricht von einer watchtower position, die den Sensoren eine besonders gute "Sicht" auf das Geschehen vor dem Auto geben soll. Die Höcker sind auf de Bildern deutlich zu sehen.
Insgesamt gibt es nicht weniger als 33 Sensoren, darunter elf Kameras, fünf Radarsysteme und 12 Ultraschallsensoren. Diese elektronischen Augen und Ohren sind wichtig für das NAD-System (Nio Autonomous Driving).