Hier fahren Sie besser!
Automobile.at logo

Ford Fiesta: Ende der Produktion im Juni 2023

Nach 47 Jahren fährt eines der erfolgreichsten Modelle der Marke in Rente

Motor1.com Deutschland: Auto-Tests, Auto-News und Analysen
Marke wählen

Es wurde bereits darüber spekuliert, nun ist es amtlich: Nach 47 Jahren und über 18 Millionen Exemplaren wird die Produktion des Ford Fiesta im Sommer 2023 beendet. Für die Zukunft stehen bei der Marke vor allem Elektrofahrzeuge auf der Agenda.

Als Projekt "Bobcat" entwickelt, kam der erste Ford Fiesta im Jahr 1976 auf den Markt. Mit Milliardenaufwand entwickelt, entstand für den Kleinwagen extra ein Werk im spanischen Valencia. Als alternative Namen waren Pony, Bambi, Metro oder Sierra (!) im Gespräch, Henry Ford II entschied final zugunsten zugunsten von Fiesta. Einen ausführlichen Artikel zur damaligen Namensfindung veröffentlichten wir 2019.

Die inzwischen siebte Generation des Ford Fiesta bekam 2021 ein größeres Facelift, doch schon mit dem Wegfall des Dreitürers im Jahr darauf zeichnete sich ab, dass die Zukunft nicht sehr rosig aussehen würde. Nun bestätigt Ford offiziell das Aus für den Fiesta Ende Juni 2023 im Werk Köln. Ebenfalls 2023 wird die Produktion des S-Max und Galaxy eingestellt.

Bis zum Produktionsende werden ausschließlich 5-türige Versionen des Fiesta vom Band laufen. Alle bereits bestellten Ford Fiesta-Kundenfahrzeuge werden gebaut und ausgeliefert. Man will die Auftragsbücher offen halten, bis das verbleibende Produktionsvolumen aufgefüllt ist. Allerdings könne man nicht genau sagen, wie lange das sein wird, aber man werde dafür sorgen, dass die Ford-Händler mit den aktuellen Informationen versorgt werden, die sie an ihre Kunden weitergeben können.

Darüber hinaus wird mit der Einstellung der Fiesta-Fertigung die Produktion von Verbrennungsmotoren im Werk Köln ebenfalls auslaufen. Das Produktionsvolumen des 1,0-Liter-Benzinmotors, der derzeit noch im Kölner Motorenwerk für andere Ford-Standorte hergestellt wird, wird in das Motorenwerk Craiova/Rumänien verlagert.

Das Ende des Ford Fiesta bedeutet zugleich einen Neuanfang: Der Ford Fiesta geht - und ein neues, vollelektrisches Fahrzeug kommt: ein mittelgroßes Crossover mit fünf vollwertigen Sitzplätzen. Diese Medium-Size-Baureihe wird ab dem nächsten Jahr im "Cologne Electrification Center" (CEC) vom Band laufen, das derzeit gerade auf dem Werksgelände in Köln-Niehl entsteht. Da sich Ford den Elektro-Baukasten MEB mit VW teilt, könnte der VW ID.4 die Grundlage sein.

Mit der Entscheidung, die Produktion des Fiesta zum Ende Juni 2023 einzustellen, könne man sich Ford zufolge nun voll und ganz auf die Markteinführung dieses neuen vollelektrischen Fahrzeugs und auf den schnellen Hochlauf der Serienproduktion im Jahr 2023 konzentrieren. Die Produktion von vollelektrischen Pkw im Cologne Electrification Center soll innerhalb von sechs Jahren 1,2 Millionen Fahrzeuge erreichen.

Ford sieht seine Zukunft in der Elektromobilität und wird bis 2024 drei neue vollelektrische Pkw-Modelle und vier neue vollelektrische Nutzfahrzeug-Modelle in Europa auf den Markt bringen.

Geplant ist, bis 2026 mehr als 600.000 Elektrofahrzeuge in Europa zu verkaufen. Ford wird laut eigener Aussage weiterhin attraktive Pkw-Baureihen wie den Puma und den Kuga (dessen Facelift kürzlich am Escape in den USA vorgestellt wurde) anbieten, einschließlich des aktuellen Kuga Plug-in-Hybrid (PHEV) und des kommenden vollelektrischen Puma (2024).

Ab 2026 wird Ford dann in jeder Pkw-Baureihe mindestens ein Plug-in oder ein vollelektrisches Modell im Angebot haben, ab 2030 wird das Pkw-Angebot dann nur noch aus rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen bestehen. Ähnlich ehrgeizig sind die Elektrifizierungsziele für den Nutzfahrzeugbereich.

Seit der Markteinführung der 1. Ford Fiesta-Generation im Jahre 1976 wurden rund 18,2 Millionen Stück in weltweit immerhin 13 Ländern gebaut - darunter in Dagenham (UK), Valencia (Spanien), Mexiko, Argentinien, Brasilien, Südafrika, China, Indien - und natürlich im Werk Köln-Niehl. Die größten Ford-Fiesta-Volumenmärkte in Europa waren UK, Italien und Deutschland.

© Motor1.com