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Bentley EXP-15: Studie gibt Hinweise auf ersten Elektro-Bentley

Die Studie ist ein über fünf Meter langer Gran Turismo, das 2026 startende Serienmodell soll kleiner ausfallen

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Bentley stellt eine wuchtige Studie vor, die Hinweise auf das erste Elektroauto der britischen Marke geben soll, das 2026 startet. Der Bentley EXP-15 streckt sich auf über fünf Meter Länge; er liegt irgendwo zwischen Gran Turismo und Crossover und besitzt eine sehr ungewöhnliche Kombination aus drei Türen und drei Sitzen. Das Serienmodell soll kleiner ausfallen und dürfte auch eine konventionellere Konzeption aufweisen.

"Der EXP 15 ist (...) keine Vorschau auf das kleinere vollelektrische Serienfahrzeug von Bentley, das für 2026 erwartet wird", schreibt die Marke. Doch die Studie zeige außen einige Elemente des Serienmodells, und einige Innenraum-Ideen könnten langfristig Realität werden.

Der Wagen ist in einem edlen Goldton lackiert. Vorne fällt zuerst der riesige Grill auf, der sich als senkrecht stehendes Rechteck gegen den Fahrtwind stemmt - das Prestige war hier offenbar wichtiger als die Aerodynamik. Seitlich sticht die elegante, coupéhafte Silhouette ins Auge. Auffällig am Heck ist der in der Mitte durchbrochene Dachspoiler, während die Lichtsignatur mit ihrer Klammer-Form vage an Polestar und Volvo erinnert. Vielleicht kein Zufall, denn der neue Bentley-Chefdesigner Robin Page arbeitete zuvor bei Volvo, wie Autocar berichtet.   

Bentley EXP 15 (2025)

Auch die Lichtsignatur vorne weicht stark von der bisherigen Marken-Look ab. Statt der vier Rundscheinwerfer gibt es hier schmale, senkrechte Lichtlinien. Und wie ein Rolls-Royce besitzt der Wagen eine Kühlerfigur. Diese scheint aus einem geflügelten großen B zu bestehen, erinnert uns aber auch an die springende Raubkatze auf der Haube von von älteren Jaguar-Modellen. Die Kühlerfigur ist illuminiert, genauso wie das geflügelte Markenlogo, das eine Etage tiefer in die Front eingelassen ist. Der Grill wird senkrecht durch eine Lichtlinie in zwei Hälften unterteilt.  

Wie erwähnt, hat die Bentley-Studie nur drei Türen und drei Sitze, wobei das eine das andere bedingt. Denn am wichtigsten ist offenbar der Komfort der Person links hinten. Ihr Sitz schwenkt zum Ein- und Aussteigen um 45 Grad nach außen. Obwohl auf dieser Seite nur ein Sitzplatz vorgesehen ist, gibt es hier zwei Türen, die sich gegenläufig öffnen. Rechts gibt es hinter dem Fahrersitz einen weiteren Platz - aber nur eine Tür, welche sich zum Fahrersitz hin öffnet. 

Eine hohe Mittelkonsole grenzt die linke von der rechten Seite des Innenraums ab. Die Gestaltung dieser Trennwand leitet bruchlos zum Armaturenbrett über, dessen weiße Konturen an die beiden Flügel des Markenemblems erinnern sollen. Dazu kommt ein relativ konventionelles Lenkrad.

Hinter den drei Insassen bleibt Platz für Handgepäck. Die charmante Idee: Die senkrechte Partie des Hecks lässt sich im Stand herunterklappen; dann kann man sie als Sitzgelegenheit nutzen. Damit wird eine Tailgate-Party wie bei einem Pick-up möglich. Anders als bei Football-Spielen in den USA wird hier freilich kein Budweiser, sondern Champagner getrunken.

Bentley-Chefdesigner Robin Page sagte, er wolle mit der Studie auch "testen, wohin sich der Markt entwickelt. SUVs sind eindeutig ein wachsendes Segment, und wir kennen den GT-Markt - dank vier Generationen des Continental GT -, aber das schwierigste Segment ist die Limousine, weil sie sich verändert. Manche Kunden wünschen sich eine klassische Drei-Box-Limousinenform, andere ein One-Box-Design und wieder andere etwas Anspruchsvolleres." Mit seiner Studie zielt Page offenbar auf Letzteres.

Zur Markentradition gehören die exquisiten Materialien, die beim EXP-15 jedoch mit technischen und futuristischen Elementen kombiniert werden. So wird der Wollstoff eines Anbieters mit rund 250-jähriger Erfahrung mit Titan-Details aus dem 3D-Drucker verbunden. Während bisherige Bentleys den Platz unter der langen Fronthaube für einen großen, längs eingebauten Verbrennungsmotor benötigten, wird der Raum hier für einen Frunk genutzt. Den Zugriff ermöglichen zwei getrennte Deckel, die auf den Bildern nicht zu sehen sind.

Riesige Bildschirme wie etwa im Mercedes EQS gibt es hier nicht. Stattdessen soll man hier die Wahl haben - ähnlich wie bei dem Rotating Dashboard aktueller Bentleys, bei denen der Infotainment-Bildschirm verschwindet, wenn man ihn nicht braucht. Bei der Studie lässt sich der Bildschirm abschalten; unter der Glasscheibe erscheint dann eine furnierte Holzoberfläche. "Wir glauben, dass die Leute das rein digitale Erlebnis satt haben und sich auch nach physischen, mechanischen Elementen sehnen", so der Chefdesigner. Er wolle "das Beste aus beiden Welten" bieten.

Außer zum Design gibt es auch ein paar Andeutungen zum Antrieb. Bentley verspricht einen vollelektrischen Allradantrieb mit großer Reichweite und hohen Ladegeschwindigkeiten. Mehr verrät die Marke noch nicht. Autocar zitiert den Chefdesigner allerdings mit den Worten: "Unsere Kunden teilen uns grundsätzlich mit, dass 300 bis 350 Meilen [etwa 480 bis 560 km] die optimale Reichweite sind. Darüber hinaus nutzen sie den Privatjet." 

Unter dem Strich

Bentley bestätigt, dass die Marke 2026 ihr erstes Elektroauto auf den Markt bringt. Wenn wir die vagen Andeutungen recht verstehen, dürfte es sich wie bei der Studie EXP-15 um eine Limousine oder einen Gran Turismo handeln. Wegen der Batterie im Bauch dürfte das Modell allerdings recht hoch ausfallen. Autocar erwartet einen Nachfolger des Mulsanne, der jedoch die Silhouette eines Crossovers haben soll und eine Etage unter dem Bentayga positioniert wird.

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