Aspark Owl Roadster mit 4 E-Motoren sprintet in 1,78 Sek. auf 100

Der Rimac Nevera sprintet in 1,9 Sekunden auf Tempo 100, der Elektron Quasar braucht nach den Angaben auf der Hersteller-Homepage sogar weniger als 1,65 Sekunden für den Normsprint. Aber beide haben ein Dach. Mit dem Aspark Owl Roadster startet nun ein Open-Air-Auto, das den Normsprint in 1,78 Sekunden schaffen soll. 

Damit ist der Roadster genauso schnell wie die geschlossene Version des Aspark Owl. Allerdings sind diese Werte mit Rollout gemessen. Die Serienversion des Coupés wurde schon 2019 auf der Automesse in Dubai vorgestellt, gebaut wird es seit 2020. Und zwar nicht von der japanischen Ingenieursfirma Aspark, sondern in Italien von der Manifattura Automobili Torino (MAT). Und die Stückzahlen sind sehr klein: Während die geschlossene Variante auf 50 Stück weltweit limitiert ist, sollen vom Roadster 20 Stück entstehen. 

Die technischen Daten sind größtenteils die gleichen wie beim Coupé. Für den Antrieb sorgen vier Permanentmagnet-Synchronmotoren (PSMs) mit zusammen 1.456 kW. Der Strom kommt aus einer 69-kWh-Batterie, womit bescheidene 250 km möglich sein sollen - oder um genau zu sein: "über 250 km", und das ohne Angabe der Norm. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 413 km/h angegeben; für den Straßenverkehr wird das Auto auf 350 km/h begrenzt. Der Akku dürfte wie beim Coupé mit 800 Volt arbeiten. Vermutlich sind auch die Ladezeiten identisch. Sie sind nicht gerade rekordverdächtig: Die Ladeleistung beträgt nur 100 kW und der Ladevorgang von 20 auf 80 Prozent soll 45 Minuten dauern.

Das Carbon-Monocoque sorgt wie bei der geschlossenen Version für ein Trockengewicht von 1,9 Tonnen. Wie das Coupé hat auch der Roadster Scherentüren. Statt eines festen Dachs gibt es jedoch nur ein Notfall-Top aus Carbon. Der Owl Roadster wird wie der normale Owl in Handarbeit gefertigt.

Die Räder werden mit Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport Cup 2R bestückt, vorne haben sie das Format 265/35 ZR20, hinten 325/30 ZR21. Gebremst wird mit Carbon-Keramik-Bremsscheiben und 10-Kolben-Bremssätteln vorn sowie 4-Kolben-Bremssätteln hinten. Das Fahrwerk basiert auf hydraulischen Doppelquerlenkern mit automatischer und manueller Fahrhöhenverstellung. Die drei Einstellungen Niedrig, Hoch und Rampe sorgen für Bodenfreiheiten zwischen 80 und 160 mm. Die Aerodynamik wird außer durch die Absenkung bei hohem Tempo auch durch einen aktiven Heckflügel verbessert.

Und der Preis? Den nennt der Hersteller nicht. Doch für die geschlossene Version wird laut Wikipedia ein Listenpreis von 2,9 Millionen Euro aufgerufen.

Unter dem Strich

Ach ja, Supersportler sind schon ein Kreuz. Der Wert, für den sich wohl die meisten interessieren, die Sprintzeit von 0 auf 100 km/h, lässt sich gar nicht so genau messen, denn ab einer gewissen Antriebsleistung hängt sie mehr von den Reifen, vom Asphalt und von den Testbedingungen ab als vom Auto selbst. Um das Problem des "Losbrechmoments" aus dem Stand zu umgehen, geben manche Hersteller einen Wert mit Rollout an, also nicht aus dem Stand, sondern aus leichtem Rollen heraus. Andere Marken verzichten ganz auf den prestigeträchtigen Wert.

Wohl wegen der Messprobleme ändern sich die Daten auch ständig. Für den (normalen) Aspark Owl werden in Wikipedia noch 1,9 Sekunden angegeben, in unserem Artikel von 2021 haben wir 1,69 Sekunden genannt, und auf der Hersteller-Website sind es 1,78 Sekunden. Derzeit. Und das Trockengewicht? Aspark nennt für beide Varianten den exakt gleichen Wert von 1.900 Kilo. Überlegen Sie sich selbst, ob das realistisch ist.