Unter den neuen Elektro- und Plug-in-Hybrid-SUVs aus China sticht der Leapmotor C10 REEV hervor: Er bietet neben beachtlichen Abmessungen und ist sowohl als Elektroauto als auch mit Range-Extender-Antrieb verfügbar. Bei beiden lässt sich die Batterie über ein Kabel aufladen.
Nach dem Mazda MX-30 R-EV ist der Leapmotor C10 REEV bereits das zweite Auto dieser Art, mit dem ich unseren wöchentlichen Verbrauchstest durchführe. Es handelt sich um ein 4,74 Meter langes SUV mit einem 215 PS (158 kW) starken Elektromotor an der Hinterachse und einem 1,5-Liter-Benziner, der nur dazu dient, die Batterie aufzuladen.
Das Ergebnis dieser Technologie, die andere Hersteller mit dem Kürzel EREV bezeichnen, ist ein hervorragender Durchschnittsverbrauch von 3,50 Liter/100 km. Wie immer wurde der Verbrauch auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke bestimmt, die von Rom ins norditalienische Forlì führt. Beim Verlassen von Rom im rein elektrischen Modus konnte ich ganze 139 km fahren, bevor der Benzinmotor in Aktion trat.
Erklimmt die Verbrauchsrangliste der Plug-in-Hybride
Da der Bordcomputer über keine separate Anzeige des Benzinverbrauchs verfügt, wurde der Spritverbrauch ausschließlich an der Tanksäule ermittelt. Mit dem Wert von 3,50 Liter/100 km positioniert sich der Leapmotor C10 in der REEV-Version (es gibt auch die elektrische BEV-Version) gut im Ranking unserer Testergebnisse.
Das SUV von Leapmotor liegt damit gleichauf mit dem MG HS PHEV (ebenfalls 3,50 Liter/100 km) und ist sparsamer als der Ford Kuga 2.5 Plug-in-Hybrid (3,55 Liter), der BYD Seal U DM-i (3,80 Liter), der Cupra Terramar 1.5 e-Hybrid (4,30 Liter), der Volvo XC60 T6 AWD Plug-in-Hybrid (5,20 Liter) und der bereits erwähnte Mazda MX-30 R-EV (5,65 Liter), wobei der Mazda zwar ebenfalls ein Range-Extender-Fahrzeug ist, aber einen Wankel-Rotationsmotor zur Stromerzeugung nutzt.
Es gibt auch ein paar Plug-in-Hybrid-SUVs mit ähnlichen Abmessungen und Leistungen, die (etwas) weniger verbraucht haben. Dazu gehören die China-Modelle Jaecoo 7 Super Hybrid Exclusive und Omoda 9 SHS blicken, die beide 3,45 Liter/100 km benötigten. Auch der Toyota RAV4 Plug-in-Hybrid (3,25 Liter), der VW Tiguan 1.5 TSI eHybrid (3,10 Liter) und der Kia Niro 1.6 GDi Plug-in-Hybrid DCT (ebenfalls 3,10 Liter) waren sparsamer.
Viel Technik, gutes Raumangebot und interessanter Preis
Das Modell, das ich getestet habe, war ein Leapmotor C10 REEV Design. Diese voll ausgestattete Version besitzt bereits serienmäßig 20-Zoll-Leichtmetallräder, getönte Scheiben, ein Lichtband am Heck, Voll-LED-Scheinwerfer, eine elektrisch bediente Heckklappe, ein Panoramadach und bündige Türgriffe.
Hinzu kommen eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein 10,25-Zoll-Instrumentendisplay, ein großer Touchscreen mit 14,6 Zoll Diagonale, elektrisch einstellbare und beheizte sowie belüftete Vordersitze, eine Kunstleder-Innenausstattung, ein beheizbares Lenkrad und eine lange Liste nützlicher Fahrassistenzsysteme. Das einzige Extra ist die Lackierung in Tundra Grey für 800 Euro, womit sich der italienische Listenpreis auf 39.700 Euro erhöht.
Knapp 40.000 Euro: Ich muss zugeben, dass dies ein sehr interessanter Preis für all die Technik in diesem großen SUV ist, das auch Fondpassagieren viel Platz bietet. Der Wagen fährt sich spritzig und angenehm. Das Design begeistert mich ebenfalls, wobei mich vieles am Leapmotor C10 an Tesla erinnert.
Zu den Dingen, die mir an diesem Leapmotor-Modell weniger gefallen haben, gehört die komplizierte Bedienung über Menüs und Untermenüs, die wenig intuitiv geordnet und manchmal schwer zu finden sind. Hinzu kommt das fast vollständige Fehlen physischer Bedienelemente und die Notwendigkeit, jedes Mal die Karte/Schlüssel an den linken Spiegel zu halten, um das Auto zu öffnen und zu schließen, es sei denn, man nutzt die Leapmotor-App auf dem Smartphone - auch das erinnert an Tesla.
100 Kilometer elektrisch und viele mit Benzin
Der Leapmotor C10 REEV bietet eine hervorragende Reichweite im rein elektrischen Modus. Die Batterie mit einer Kapazität von 28,4 kWh sorgt fast immer für Reichweiten von über 100 km. Nur auf der (italienischen) Autobahn sinkt die elektrische Reichweite auf etwa 90 km. Auf langsamen Überland-Etappen lag dagegen die theoretische Reichweite zuweilen über 160 km. Sehr praktisch ist die Möglichkeit, die Batterie zwischendurch schnell mal mit bis zu 65 kW Gleichstrom aufzuladen.
Bei leerer Batterie steigt der Benzinverbrauch ziemlich an, insbesondere auf der (italienischen) Autobahn. Aber auch dann bleibt der Spritdurst im Verhältnis zu der Leistung dieses SUVs, das leer fast zwei Tonnen wiegt und viel Reisekomfort bietet. Mit einer Füllung des 50-Liter-Benzintanks sind immer 600 km möglich. Unter idealen Bedingungen auf geeigneten Strecken und bei sehr vorsichtiger Fahrweise kann man sich sogar an die 1.000 km annähern.
Der Verbrauch bei entladener Batterie
- Stadt-Umland-Mix: 6,3 Liter/100 km
790 km theoretische Reichweite - (Italienische) Autobahn: 7,8 Liter/100 km
640 km theoretische Reichweite - Economy Run: 4,7 Liter/100 km
1.060 km theoretische Reichweite
Aus dem offiziellen Datenblatt
| Leapmotor C10 REEV Design | |
| Antrieb | Range-Extender-Konzept (Benzin, 1.499 ccm) |
| Leistung | 215 PS |
| CO₂-Emissionen (WLTP) | 10 g/km |
| Abgasnorm | Euro 6E |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: Leapmotor C10 REEV Design
Grundpreis: 38.900 Euro
Testdatum: 11.November 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Heiter, 17 Grad / Heiter, 7 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 70 km/h
Reifen: Dunlop e. Sport Maxx - 245/45 R20 103V XL (EU-Label: B, A, 68 dB)
Verbrauch
Bordcomputer: -
Zapfsäule: 3,5 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,50 Liter/100 km
Unsere italienischen Kollegen bieten ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse an. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert.
