Das überrascht nicht: Nach dem neuen CLA lanciert Mercedes weitere Modelle auf gleicher Plattform. Darunter jetzt den neuen GLB, der seinen Vorgänger nach rund sieben Jahren ablöst. Wie bislang wird es ihn als Fünf- und Siebensitzer geben.
Der neue Mercedes GLB soll mehr Platz als bislang liefern. Dazu gehören eine größere Kopffreiheit in den vorderen beiden Sitzreihen, bedingt durch den Dachverlauf und das serienmäßige Panoramadach, sowie eine verbesserte Oberschenkelauflage in der zweiten Reihe. Die zweite Sitzbank ist längs verstellbar, was die Innenraumkonfiguration variabel macht.
Für den Transport kleinerer Gegenstände steht ein vorderer Kofferraum mit 127 Litern Volumen zur Verfügung. Der hintere Kofferraum fasst beim Fünfsitzer 540 Liter und beim Siebensitzer 480 Liter; mit umgeklappten Lehnen erweitert sich das Volumen auf 1.715 beziehungsweise 1.605 Liter. In den Reihen zwei und drei können insgesamt vier Kindersitze montiert werden.
Das äußere Erscheinungsbild bleibt klassisch-kantig. Ähnlichkeiten zum bisherigen GLB, aber auch dem Smart #5 sind nicht von der Hand zu weisen. Ein optischer Unterfahrschutz vorn und hinten soll die SUV-Note betonen. Der Kühlergrill verfügt über 94 einzeln animierte LED-Elemente; je nach Markt kann der Zentralstern vollständig oder teilweise beleuchtet sein. Die Hybridvarianten erhalten einen klassischen Chromkühlergrill mit LED-Lichtleiter.
Das serienmäßige Panoramadach sorgt für einen offenen Raumeindruck, während das optionale Panoramadach die Glasfläche in kurzer Zeit zwischen transparenter und opaler Darstellung wechseln kann. Bei Nacht sind bis zu 158 hinterleuchtete Sterne sichtbar.
Im Innenraum konzentriert sich die Gestaltung auf wenige zentrale Elemente. Der MBUX Superscreen, sofern gewählt, vereint ein Fahrerdisplay mit 26 Zentimetern Diagonale sowie zwei 35,6 Zentimeter große Displays für Mittelkonsole und Beifahrerseite hinter einer durchgehenden Glasfläche. Die Mittelkonsole ist hoch positioniert und bietet ein zusätzliches Ablagefach.
Bilder von: Mercedes-Benz
Das Lenkrad wurde ergonomisch überarbeitet, und auf Kundenwunsch sind die Bedienungselemente für Limiter und DISTRONIC wieder als Wippe sowie die Lautstärkeregelung wieder als Walze ausgeführt. Für die Fahrzeuggestaltung stehen die Linien Progressive Line, AMG Line und AMG Line Plus sowie das Night-Paket und weitere Individualisierungsoptionen zur Auswahl. Der Superscreen kann mit elf unterschiedlichen Ambiente-Styles betrieben werden, wobei Instrumentenfarben und Ambientebeleuchtung harmonisiert werden.
Technisch basiert der GLB auf dem Mercedes-Benz Operating System (MB.OS), das regelmäßige Over-the-Air-Updates ermöglicht. Die vierte Generation von MBUX baut auf dieser Architektur auf und integriert KI-Systeme von Microsoft und Google. Das Bedienkonzept des Zero Layer wurde weiterentwickelt und zeigt wichtige Inhalte, Funktionen und zuletzt genutzte Apps ohne Menüwechsel an. Apps lassen sich verschieben, gruppieren und über Wischgesten bedienen.
Der MBUX Virtual Assistant nutzt generative KI, verfügt über Kurzzeitgedächtnis und bezieht Daten aus ChatGPT, Microsoft Bing Suche und Google Gemini, um Informationen zu Navigation und weiteren Themen bereitzustellen. Er erscheint als Avatar auf dem Zero Layer. Die Navigation basiert auf Google Maps und nutzt den Automotive AI Agent von Google Cloud. Die Electric-Intelligence-Funktion plant Routen inklusive Ladeaufenthalten. Die MBUX Surround Navigation verbindet Assistenzdaten mit einer 3D-Umgebungsdarstellung, wodurch das Situationsbewusstsein im Fahrerdisplay verbessert wird.
Die 4matic-Varianten ergänzen die Hinterachs-E-Maschine um einen zuschaltbaren Elektromotor an der Vorderachse, der bei Traktionsbedarf aktiv wird. Ein TERRAIN MODE unterstützt die Fahrzeugführung auf Feld- oder Schotterwegen, indem Antrieb, Lenkung und Bremse entsprechend angepasst werden. Die Anhängelast beträgt bei den Allrad-Modellen bis zu zwei Tonnen, die Stützlast 100 Kilogramm. Zudem steht die Funktion "Transparente Motorhaube" zur Verfügung, die einen virtuellen Blick unter das Fahrzeug ermöglicht und das Manövrieren auf unebenem Untergrund erleichtert.
Ein adaptives Fahrwerk mit Verstelldämpfung gehört in Kombination mit 20-Zoll-Rädern zur Serienausstattung. Dort kann zwischen einer komfortorientierten und einer strafferen Dämpfungscharakteristik gewählt werden. Beim Fahrerassistenzumfang setzt der GLB auf eine Kombination aus acht Kameras, fünf Radarsensoren, zwölf Ultraschallsensoren sowie einem wassergekühlten Hochleistungsrechner, der auch für künftige Funktionen Leistungsreserven bereithält.
In Europa gehört der Abstands-Assistent Distronic zur Serienausstattung. Die Funktionen sind unter der Bezeichnung MB.DRIVE zusammengeführt und können teilweise als digitale Extras ergänzt oder nachträglich aktiviert werden.
Zum Marktstart im Frühjahr 2026 stehen zwei batterieelektrische Modelle zur Verfügung: der GLB 250+ mit EQ Technologie und der GLB 350 4MATIC mit EQ Technologie. Der GLB 250+ erreicht eine Leistung von 200 kW und eine WLTP-Reichweite von bis zu 631 Kilometern bei einem kombinierten Energieverbrauch von 18,3 bis 15,8 kWh/100 km. Der GLB 350 4MATIC leistet 260 kW und kommt auf einen kombinierten Energieverbrauch von 18,6 bis 15,9 kWh/100 km.
Beide Modelle sind mit einer Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet, die einen nutzbaren Energieinhalt von 85 kWh bereitstellt. Die 800-Volt-Architektur ermöglicht es, unter geeigneten Bedingungen innerhalb von zehn Minuten bis zu 260 Kilometer Reichweite nachzuladen. Die maximale DC-Ladeleistung beträgt an entsprechenden Säulen bis zu 320 kW. Ein optionaler DC-Konverter erlaubt die Nutzung von 400-Volt-Infrastruktur, während AC-Laden mit bis zu 22 kW möglich ist.
Ergänzend zu den Startmodellen folgen ein elektrisches Einstiegsmodell sowie Hybridvarianten mit 48-Volt-Technik und ins Getriebe integriertem Elektromotor. Der Verkaufsstart in Deutschland beginnt am 8. Dezember 2025. Der GLB 250+ ist ab 59.048 Euro erhältlich, der GLB 350 4MATIC ab 62.178 Euro.
