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Maggiore GranTurismO: eine Verneigung vor dem Ferrari 288 GTO

600 PS-V8, manuelles Getriebe und eine Ferrari-308-Basis klingen irgendwie aufregend

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Sagen Sie Hallo zum Maggiore GranTurismo. Noch nie gehört? Macht nichts, die Grundzutaten dieses Autos dürften Ihnen auf jeden Fall schmecken: Mittelmotor, Heckantrieb, Klappscheinwerfer und eine atemberaubend schöne Karosserie. Traumwagen. Punkt. 

Aber natürlich ist das noch nicht die ganze Geschichte. Na, kommt Ihnen irgendwie auch bekannt vor, wie das hier alles aussieht, oder? Nun, lassen Sie uns erklären. Was Sie hier sehen, startete sein Leben als "herkömmlicher" Ferrari 308 (oder 208 oder 328 - alle nutzen das gleiche Chassis). Was Automobili Maggiore damit anstellt, ist eine ziemlich grandiose Hommage an den Ferrari 288 GTO. Und an seinen Erfinder Nicola Materazzi.

Natürlich ist einiges nötig, um einen alten 308 in eine moderne Verbeugung vor Ferraris erstem Ausflug in die Welt der turbogeladenen Straßenwagen umzumodeln. Wie Sie sich vorstellen können, wird das 308-Chassis sehr gründlich restauriert und verstärkt. Dann wird es mit einem neuen Aluminium-Fahrwerk und Brembo-Rennbremsen versehen. 

Das neue Fahrwerk sorgt auch für eine breitere Spur (verglichen mit einem modernen Supersportler ist so ein 308 ein reichlich schmaler Lauch). Hinten verbaut man schließlich einen Hilfsrahmen mit dem originalen V8. 

Oder zumindest sowas ähnlichem wie dem Original-Achtzylinder. Es handelt sich um das ursprüngliche Kurbelgehäuse. Mit neuen Köpfen, acht individuellen Drosselklappen, sequenziellen Turboladern und diversen anderen Highlights. 

Das Aggregat bringt es nun auf gut 600 PS, wird längs montiert und es hängt an einem manuellen 6-Gang-Getriebe. Es hat sich also schon ein bisschen was geändert. Aber das passt eigentlich ganz gut - historisch gesehen. Der V8 des 308 ist wahrscheinlich der am meisten modifizierte Motor von Ferrari. Jahrzehntelang wurde an ihm gefeilt und experimentiert.

Es begann mit dem V6-Rennmotor von Alfredo "Dino" Ferrari, der seinen Weg in die Ferrari Dino-Straßenfahrzeuge, den Fiat Dino und den Lancia Stratos fand. Dann spendierte man ihm zwei zusätzliche Zylinder und steckte ihn in Ferraris Keile - den 308, 208 und den Mondial. Später erhielt er Kraftstoffeinspritzung und vier Ventile pro Zylinder erhielt. Dann kam Nicola Materazzi ins Spiel, der den V8 mit Turbolader auflud und den 208 und 328 Turbo produzierte. Oh, und den 288 GTO. Um den geht es hier ja irgendwie.

Es fühlt sich richtig an, den gleichen Motor zu haben, der auch damals, in diesem tollen Kapitel der Geschichte von Ferrari genutzt wurde. Und selbst das Modifizieren und Aufladen des Motors wirkt in diesem Fall, als wäre es ganz im Sinne von Ferrari und Materazzi. In diesem Zusammenhang ist es sicher erwähnenswert, dass Materazzi tatsächlich auch der Projektleiter des Maggiore GranTurismo war.

Leider verstarb der Vater des 288 GTO und des F40 nur wenige Tage, bevor sein letztes Projekt beim Hampton Court Palace Concours debütieren konnte. Gianluca Maggiore, der Gründer von Automobili Maggiore, sagt es wie folgt: "Am meisten bedauern wir, dass wir diesen Moment nicht mit einem der Menschen teilen konnten, der hinter dem Projekt selbst stand. Dies ist daher eine echte Hommage an einen der großartigsten Ingenieure und Designer, die die Automobilwelt je hatte."

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