Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen zweiter und dritter Generation
Es ist eine wichtige Baureihe für die Marke Audi: Rund 2,5 Millionen Fahrzeuge des Q3 hat man bislang verkauft. Nach gut sieben Jahren fährt die zweite Generation jetzt in Rente. Ihr Nachfolger sieht natürlich deutlich moderner aus. Wie groß sind die Unterschiede zum vorherigen Modell? Wir wagen einen ersten Vergleich auf dem Papier, was Optik und Technik betrifft.
Betrachten wir uns zunächst die Optik. Wir reden hier übrigens vom SUV, eine Sportback-Version dürfte nach Ansicht bisheriger Erlkönige noch folgen. Der neue Audi Q3 wirkt deutlich stämmiger, obwohl sich die Abmessungen im Vergleich zum Vorgänger nicht massiv geändert haben. Die Höhe von 1,58 Meter blieb gleich, ebenso die Breite von 1,86 Meter. Lediglich in der Länge gibt es mit jetzt 4,53 Meter ein Plus von vier Zentimeter.
Vor allem vorne kommt der Zuwachs zum Tragen, sagt Audi. Und das sieht man durchaus. Die Frontpartie mit dem breiten Singleframe-Grill mag auf manchen Betrachter etwas "nasenbärig" wirken.
Markant ist auch die Zweiteilung der Leuchten: Oben Tagfahrlicht, unten die normalen Scheinwerfer. Mit LED natürlich. Mikro, Matrix, digital, adaptive Lichtfunktionen. Die Lampen sind gefühlt schlauer als der Fahrer. Am Heck des neuen Q3 fällt das durchgehende Leuchtenband auf. Die optional beleuchteten Audi-Ringe aktivieren sich bei Betätigung von Abblend- oder Fernlicht. Generell ähnelt dieser Bereich ein wenig dem neuen A6 Avant.
Apropos ähnlich: Haben alter und neuer Q3 noch etwas gemeinsam? Ist die Designsprache Evolution oder Revolution? Betrachten wir uns beide Modelle im Profil. Hier sieht man gut den längeren Vorbau des neuen Q3 und dessen seitliche Kante über dem hinteren Radhaus .
Wie schaut es innen aus? Natürlich displaylastiger als bislang, aber nicht auf Teufel komm raus reduziert. Es gibt durchaus noch physische Tasten. Im ersten Eindruck hat Audi beim neuen Q3 auch die Qualitätsschraube wieder angezogen. Materialien und Verarbeitung machen einen soliden Eindruck.
Das 11,9 Zoll große Digitalcockpit und der 12,8-Zoll-Touchscreen sind etwas zum Fahrer hin gekrümmt und verschmelzen zu einer Einheit. Im Gegensatz zum alten Q3 liegt der Touchscreen nun höher und im Blickfeld des Fahrers. Klassische Lenkstockhebel gibt es nicht mehr, eine Art Fläche soll für mehr Stauraum in der Mittelkonsole sorgen. Die linke Fläche bedient die Lichtfunktionen und die Scheibenwischer, die rechte dient als Gangwahlhebel.
In den Kofferraum passen 488 bis 1.386 Liter Gepäck. Die hintere Sitzbank ist serienmäßig in der Neigung verstellbar und längs verschiebbar. Wird sie ganz aufrecht gestellt und nach vorne geschoben, sind 575 Liter möglich. Die Anhängelast beträgt bis zu 2.100 Kilogramm, die Stützlast 90 Kilogramm.
Beim alten Q3 SUV waren 530 bis 1.525 Liter, mit Hilfe der neuen verschiebbaren Rückbank kaschiert Audi also, dass der Gepäckraum normalerweise kleiner geworden wäre. Anhängelast alt: bis zu 2.200 Kilogramm.
Wie auch den Vorgänger gibt es auch den neuen Audi Q3 wieder mit Diesel. Aber nur einem Selbstzünder. Konkret: 110 kW (150 PS), 360 Newtonmeter Drehmoment, Frontantrieb, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (S tronic). Bislang hieß das "35 TDI", hinzu kam der 40 TDI quattro mit 142 kW (193 PS).
Bei den Benzinern hat der neue Q3 mehr zu bieten, auch in Sachen Leistung. Los geht es mit einem 150 PS starken 1,5-Liter samt 7-Gang S tronic plus Mildhybrid und Zylinderabschaltung. Jeweils 2,0 Liter Hubraum und Quattro-Allradantrieb bieten die Aggregate mit 204 PS (320 Nm) und 265 PS (400 Nm). Auch hier kommt die 7-Gang S tronic zum Einsatz.
Beim alten Q3 markierte ebenfalls ein 1,5-Liter mit 150 PS als 35 TFSI den Einstieg. Darüber kam Allrad zum Tragen: 40 TFSI quattro mit 140 kW (190 PS), 45 TFSI quattro mit 180 kW (245 PS), beide mit 2,0 Liter Hubraum.
Ob der RS Q3 mit 2,5-Liter-Fünfzylinder und 294 kW (400 PS) eine Wiederkehr erlebt, erscheint aktuell sehr fraglich. Ganz neu im Q3 ist der Plug-in-Hybrid mit hoher elektrischer Reichweite. "e-hybrid 200 kW" heißt er sachlich, passend zu seiner Systemleistung von 272 PS und 400 Nm Drehmoment. Dieser Antrieb ist bereits vom A3 bekannt, mit bis zu 50 kW DC kann er schnell geladen werden, in die Hochvoltbatterie passen 25,7 kWh brutto (19,7 kWh netto). Bis zu 120 Kilometer weit soll der neue Q3 so rein elektrisch kommen.
Die Markteinführung des neuen Audi Q3 beginnt im Oktober 2025 auf dem deutschen und europäischen Markt. Bestellungen werden ab Sommer entgegengenommen. Der Einstiegspreis für den 150-PS-Benziner liegt in Deutschland bei 44.600 Euro, das sind 3.300 Euro mehr als bislang. Jedoch muss hier die genaue Serienausstattung verglichen werden. Der Plug-in-Hybrid startet bei 49.300 Euro.