Maserati verpasst seinem Supersportwagen ein leichtes Facelift und einen neuen Namen
Der MC20 hat für Maserati nicht das erreicht, was sich das Unternehmen erhofft hatte. Der 2020 als Flaggschiff vorgestellte MC20 hat sich nur zäh verkauft, während der Rest der Marke zu kämpfen hatte. Trotz durchaus guten Noten der Tester hat der MC20 nicht das Supercar-Establishment angegriffen. Für 2026 hat Maserati nun den MC20 überarbeitet und ihm einen neuen Namen gegeben: MCPura.
MC steht für Maserati Corse, das Rennprogramm der Marke, und "Pura" bedeutet "rein" auf Italienisch. Der Name spiegelt vielleicht wider, dass der MCPura, im Gegensatz zu vielen seiner Supercar-Konkurrenten - Ferrari 296, Lamborghini Temerario, McLaren Artura - den alten Stil beibehalten hat. Hier gibt es kein Hybridsystem.
Technisch ist der MCPura weitgehend identisch mit dem MC20, mit nur wenigen Detailänderungen. Das bedeutet eine Kohlefaser-Karosserie, ein 630 PS starker Twin-Turbo-V6, der die Hinterräder antreibt, und eine optionale Cabrio-Version, den Cielo (Himmel). Die einzigen bedeutsamen Unterschiede zwischen MC20 und MCPura sind neue Stoßfänger, verbesserte Aerodynamik, neue Farboptionen und mehr Alcantara im Innenraum.
Der Motor ist besonders interessant. Locker basierend auf dem Alfa Romeo V6 - der seinerseits auf Ferraris Twin-Turbo V8 basiert - ist dieser 3,0-Liter-Motor das einzige Straßenfahrzeug mit Vorkammerzündung. Im Wesentlichen handelt es sich um eine winzige separate Brennkammer mit eigener Zündkerze über der Hauptkammer, die die Verbrennung beschleunigt.
Die maximale Leistung von 630 PS wird bei beeindruckenden 7.500 U/min erreicht, während das maximale Drehmoment von 720 Nm zwischen 3.000 und 5.500 U/min liegt. Das Getriebe ist das gleiche Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe von Tremec, das auch in der Chevrolet Corvette verwendet wird.
Maserati hat mit dem technischen Partner Dallara - Italiens erfolgreichstem Rennwagenhersteller - zusammengearbeitet, um die Aerodynamik des MCPura auf der Suche nach besserer Effizienz zu verfeinern. Es gibt jetzt einen größeren optionalen Spoiler, vom GT2 Stradale inspirierte Verkleidungen und verschiedene Unterbodenanpassungen. Maserati sagt auch, dass man daran gearbeitet hat, die Aerodynamik und das Wärmemanagement des Cielo mit offenem Dach zu verbessern, sodass es keine Leistungseinbußen gibt.
Zusätzlich zur neuen Alcantara-Innenausstattung erhält das MCPura-Coupé das gleiche optionale Lenkrad aus Kohlefaser vom GT2 Stradale. Beide Modelle bekommen ein aktualisiertes Infotainmentsystem mit Performance Pages, das alle möglichen Echtzeit-Fahrzeugdaten auf dem zentralen Bildschirm anzeigt. Ansonsten ist es dasselbe Interieur wie im MC20.
Maserati hält die Produktion des MCPura recht begrenzt. Der US-Markt erhält 120 nummerierte Exemplare für das Modelljahr 2026, während Kanada nur 10 bekommt. Das macht etwa ein Drittel der gesamten MCPura-Produktion für das Modelljahr 2026 aus. Die Bestellbücher für den MCPura öffnen morgen, preislich dürfte der MCPura bei rund 240.000 Euro beginnen.
Offensichtlich ist Maserati derzeit nicht in der Lage, mit seinem Supercar große Sprünge zu machen, aber da die Konkurrenz komplett auf Hybrid umstellt, hat es hier ein einzigartiges Angebot. Die Frage bleibt, ob das ausreicht. Und wenn Sie nicht auf einen MCPura warten möchten, können Sie immer noch einige neue MC20 bei den Händlern mit erheblichen Rabatten finden.