Die krasse Studie steht auf der IAA Mobility 2025 in München. Zeigt sie schon etwas neuer Corsa?
Opel zeigt erstmals die komplette Studie seines neuen Konzeptfahrzeugs - den Corsa GSE Vision Gran Turismo. Premiere feiert das Modell auf der IAA Mobility 2025 in München (8.-14. September) und ab Herbst auch digital in Gran Turismo 7 für PlayStation 4 und 5. Er soll in der Tradition von Konzeptfahrzeugen aus Rüsselsheim stehen - vom Experimental GT auf der IAA 1965 bis heute
Der Corsa GSE Vision Gran Turismo lässt reale und digitale Welt verschmelzen. Er gibt einen Ausblick auf künftige GSE-Modelle und kann als erstes Opel-Concept Car nicht nur betrachtet, sondern virtuell gefahren werden. Mit 588 kW (800 PS), 800 Nm Drehmoment und einer Spitze von 320 km/h "vereint das Showcar High-Performance-Technik mit dem Bekenntnis zum Kleinwagensegment", so Opel.
Ob man das als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen darf? Bei der ersten Sitzprobe frage ich nach. Ein Ausblick auf den nächsten Corsa? Das wird natürlich nicht explizit bejaht. Aber die Rede ist durchaus von "next generation small car design". Und wenn man länger persönlich vor der Studie steht und gedanklich nur die weißen Karosserieteile übrig lässt, schimmert schon viel künftiger Corsa durch. Zumal ja "Corsa" im Namen der Studie steckt.
Ich erkenne die Weiterentwicklung der C-Säule des aktuellen Corsa, aber auch einen Hauch von Corsa A, Manta B und dem legendären DTM-Calibra. Beileibe nicht die schlechtesten Inspirationen. Fest steht: Der Corsa F ist schon seit 2019 auf dem Markt, ein Corsa G könnte also langfristig nicht schaden. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Zumindest nicht die immensen Leistungswerte der Studie: Zwei Elektromotoren mit je 350 kW treiben Vorder- und Hinterachse an, ein Singlespeed-Getriebe verteilt die Kraft an alle vier Räder. Der Sprint auf 100 km/h dauert 2,0 Sekunden. Eine Boost-Funktion stellt für bis zu vier Sekunden zusätzlich 59 kW bereit, lädt in 80 Sekunden wieder auf und erleichtert Überholmanöver. Trotz einer 82-kWh-Batterie wiegt der Wagen nur 1.170 Kilogramm - dank Leichtbaumaterialien.
Das Design basiert auf der STLA Small-Plattform (auch das ein wichtiger Hinweis!) und folgt nach offizieller Ansicht der Opel-Philosophie "mutig und klar". Breite Spur, geringe Höhe und präzise Konturen prägen den Auftritt. Der neu interpretierte Opel-Vizor integriert den beleuchteten Blitz und bildet zusammen mit horizontalen und vertikalen Lichtachsen den sogenannten Opel-Kompass, der sich bis ins Heck mit Kompass-Bremslicht fortsetzt.
Aero-Elemente wie Motorhaube, Kotflügelverbreiterungen, aktive Diffusoren und Spoiler optimieren den Luftstrom und variieren den Abtrieb. Spezielle Aero-Räder reduzieren Verwirbelungen in den Radhäusern.
Farbliche Kontraste unterstreichen den sportlichen Charakter: Karosserie in Perlweiß, Aero-Bauteile in Gelb, Dach und vordere Kotflügelverbreiterungen in Schwarz. Die 21-Zoll-Vorderräder und 22-Zoll-Hinterräder sind mit Goodyear-Reifen bestückt, Bilstein-Dämpfer sollen den Fahrbahnkontakt optimieren.
Im Innenraum setzt Opel auf Fokussierung: schlankes Lenkrad, Head-up-Display, keine zusätzlichen Bildschirme. Ein Leichtbau-Sportsitz mit Sechspunktgurt integriert den Fahrer ins Geschehen, ein Überrollkäfig erhöht die Sicherheit. Der Einstieg gestaltet sich so kompliziert, zumal man bei dem Unikat aufpassen muss, wo man sich mit Fuß und Hand abstützt. Illuminierten Stoffen kommt eine Warnfunktion zu, indem sie bei Fahrzeugen im toten Winkel aufleuchten.