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Toyota GR GT: Neues Supercar mit 650-PS-Biturbo-V8 lässt Enthusiasten jubeln

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Es bleibt dabei: Toyota mausert sich mehr und mehr zu DER Marke für Enthusiasten und Fans anspruchsvoller Fahrdynamik. Den vorläufigen Höhepunkt dieser mehr als erfreulichen Entwicklung sehen Sie hier. Nach Monaten voller Spekulationen und kleiner Informationshäppchen zeigen die Japaner den Gazoo Racing GR GT und dessen GT3-Variante gleich noch dazu.

Nach den höchst unterhaltsamen Sportmodellen GR86, GR Yaris, GR Corolla und GR Supra wird es nun richtig ernst und Toyota kehrt ins anspruchsvolle Segment der Supercars zurück. 

Nach diversen Teasern und einem Auftritt beim Goodwood Festival of Speed, bei dem beide Fahrzeuge stark getarnt waren, sehen wir die Flundern nun erstmals in voller Pracht. Die Premiere fand auf dem Fuji Speedway statt. Der erste Eindruck lässt keine Zweifel: Hier handelt es sich um hochseriöse Maschinen.

Der GR GT ist ein Sportwagen mit langem Vorderwagen, zwei Sitzen und einer deutlich nach hinten versetzten Kabine. Die Proportionen erinnern an Modelle wie Dodge Viper, Mercedes SLS oder andere Frontmotor-Heckantrieb-Sportler. Das Auto fällt recht groß aus. Es ist niedrig und breit, misst 4.820 Millimeter in der Länge, etwa zwei Meter in der Breite und 1.195 Millimeter in der Höhe. Nimmt man die ersten Bilder als Maßstab, hat der Wagen definitiv die Art von Ausstrahlung, die für Unmengen an klappenden Kinnladen sorgen wird.

Toyota GR GT

Die Basis bildet ein Aluminiumchassis. Viele Anbauteile bestehen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff - so spart man bei Motorhaube, Dach, Türaußenhäuten und dem Heckdeckel Gewicht. Die tragenden Hauptstrukturen bestehen aus kosteneffektiverem Aluminium. Toyota stellt den GR GT bewusst in die Tradition des 2000GT der 1960er Jahre und des glorreichen Lexus LFA.

Apropos: Toyota sammelt mit folgender Info noch mehr Sympathie-Punkte: Offenbar hat man gezielt die ältere Ingenieursgeneration, die für den LFA verantwortlich war, gebeten, sich in die Entwicklung des GT einzubringen, um den jungen Kollegen quasi die Geheimzutaten für etwas richtig Großes zu vermitteln. Das folgt dem Prinzip des Shikinen Sengu, einer Tradition, bei der ein Shinto-Schrein regelmäßig neu aufgebaut wird. Eine japanische Haltung, die man nur lieben kann.

Der GR GT nutzt einen 4,0-Liter-V8 mit zwei Turboladern im heißen V. Ein Mildhybridsystem ergänzt den Antrieb. Ein einzelner Elektromotor sitzt im neuentwickelten Transaxle-8-Gang-Automatikgetriebe. Eine nasse Anfahrkupplung ersetzt den üblichen Drehmomentwandler. Ein mechanisches Sperrdifferenzial gehört ebenfalls dazu. Der Elektromotor gleicht kurze Drehmomentlücken beim Beschleunigen und beim Schalten aus.

Die Gesamtleistung beträgt 650 PS und 850 Nm. Toyota ergänzt diese Angaben mit oder höher. Das Leergewicht liegt bei 1.750 Kilogramm mit dem Zusatz oder geringer. Offizielle Beschleunigungswerte fehlen noch. Die 0-100 km/h-Zeit wird wohl deutlich unter vier Sekunden liegen. Die Höchstgeschwindigkeit dürfte mindestens 320 km/h betragen, die Japaner sprechen von "199+ mph".

Beim Fahrwerk setzt man rundum auf Doppelquerlenker und Schraubenfedern. Brembo-Karbon-Keramikbremsen gehören ebenso zur Ausstattung wie Michelin Pilot Sport Cup 2-Pneus. Der Motor sitzt so weit hinten im Vorderwagen, dass die Füße der Insassen selten kalt werden dürften. Das Getriebe hat man Richtung Hinterachse verlagert.

Toyota erreicht eine Gewichtsverteilung von 45 Prozent vorne und 55 Prozent hinten. Außerdem rühmt man sich für einen extrem niedrigen Schwerpunkt. Der Hersteller stellt Fahrgefühl, Rückmeldung und Einbindung des Fahrers in den Mittelpunkt.

Das Design entstand in Zusammenarbeit mit den Aerodynamikern. Der Auftritt wirkt markant. Vorn sitzen große Kühleröffnungen. Die Motorhaube trägt ausgeformte Abluftkanäle und dreieckige NACA-artige Einlässe. Hinter den Vorderrädern befinden sich breite Luftauslässe. Das Heck besitzt einen extrem kurzen Überhang, einen Spoiler mit doppelt gekrümmter Form und vier Endrohre, die in eigenen Gehäusen sitzen.

Der Innenraum fällt abgesehen von seiner überbordenden Rotheit relativ nüchtern aus. Sportsitze, ein digitales Kombiinstrument mit deutlich sichtbaren Schaltanzeigen und prominent platzierter Ganganzeige, ein unten abgeflachtes Lenkrad und mehrere Schalter in der Nähe des Lenkrads prägen das Bild. Zudem sehen wir einen breiten und recht hohen Mitteltunnel. Der Touchscreen bleibt kompakt. Luxus spielt hier keine zentrale Rolle, man soll sich aufs Fahren konzentrieren können.

Bilder von: Toyota

Toyota sieht den GR GT nicht als limitierte, extrem teure Sonderedition für die klimatisierte Sammlergarage. Der Sportwagen soll schnell, alltagstauglich und für die Rennstrecke geeignet sein - kein 1.200-PS-Einhorn für ein paar Auserwählte.

Es ist fast zu schön, um wahr zu sein: Ein von Grund auf neues Achtzylinder-Supercar in einer Welt, die solcher Fahrzeuge eigentlich weitgehend aufgegeben hat. Es liegt relativ nahe, dass man mit seinem neuen Supersportler auf den Mercedes-AMG GT (und damit dann auch auf diverse Porsche 911) zielt. Der startet mit acht Zylindern bei gut 170.000 Euro. Der Toyota wird etwas günstiger sein müssen. Sprich: Erwarten Sie kein Schnäppchen, aber auch keinen völlig abgehobenen Exoten.

Parallel zeigt Toyota den GR GT3. Die Rennversion nach FIA-Reglement wirkt ohne Lackierung wie ein rohes Fahrzeug. Ein großer Frontsplitter, zusätzliche Lufteinlässe und Lüftungsöffnungen, Canards und Entlüftungsschlitze prägen die Front. Die Seitenschweller fallen massiv aus. Der Unterboden ist flach. Der Diffusor zieht sich weit nach hinten. Am Heck thront ein großer Schwanenhals-Flügel. Innen gibt es einen Überrollkäfig, ein Yoke-Lenkrad und die typische Motorsportelektronik.

Nach diesem Auftritt liegt der Gedanke nahe, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch eine straßenzugelassene GR GT-R-Variante folgen könnte.

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