V8-Motoren befeuern die beiden Geländekraxler aus den USA
Wilbertoord (Niederlande), 2. September 2008 - Um den Ruf der Marke Hummer steht es in Deutschland nicht unbedingt zum Besten. Der hohe Spritverbrauch und die CO2-Emissionen in nicht gerade homöopathischen Dosen machen die Gelände-Ungetüme zum Feindbild Nummer 1 der Umweltschützer. Dass es auch anders geht, beweist Hummer im Heimatland USA selbst. Dort sind die Geländefahrzeuge als Hilfsmittel für den Umweltschutz und die Bergrettung im Einsatz.
Neuer V8-Motor für den H3
In Deutschland werden mit dem H2 und dem H3 derzeit zwei Hummer-Modelle angeboten. Die robuste Optik bleibt für das Modelljahr 2009 selbstverständlich bei beiden Varianten erhalten. Rundungen und fließende Übergänge wird man an einem Hummer vergeblich suchen. Der H3 verfügt wie auch der H2 über einen verchromten Kühlergrill, eine enorme Bodenfreiheit und beeindruckende Geländeeigenschaften. Neu für 2009 ist ein V8-Motor. Mit 5,3 Liter Hubraum und einer Leistung von 305 PS ist der Achtzylinder die Top-Motorisierung der H3-Baureihe. Passend zum Charakter des Fahrzeuges verteilt das Aggregat ein Drehmoment von 434 Newtonmeter an alle vier Räder. Außerdem erhalten alle Modelle der H3-Baureihe im Rahmen der Pflegemaßnahmen das elektronische Stabilisierungsprogramm StabiliTrak, ein ABS-System mit Traktionskontrolle, zweistufige Airbags für Fahrer und Beifahrer, Kopfairbags und ein Reifendruckkontrollsystem.
Unkompliziertes Handling im Straßenverkehr
Bei der Fahrpräsentation im holländischen Wilbertoord hatten wir die Möglichkeit, den neuen H3 sowohl onroad als auch in seinem natürlichen Umfeld im Gelände zu testen. Beim Einsteigen fällt auf, dass die Rundumsicht noch schlechter ist, als man es angesichts der äußeren Maße ohnehin schon geahnt hatte. Weder lässt sich beim Blick durch die Windschutzscheibe das Ende der Motorhaube bestimmen, noch kann der Fahrer beim Blick durch den Rückspiegel auch nur annähernd erkennen, wie weit er nun beim Einparken tatsächlich noch von dem hinteren Auto entfernt ist. Erstaunlich unkompliziert präsentiert sich der H3 dagegen im Straßenverkehr, trotz der enormen Masse wirkt der H3 nicht schwerfällig. Ohne Frage, ein Sprinter wird aus dem H3 auch trotz der 305 V8-PS nicht. Vielmehr liegt ihm das erhabene und gemütliche Cruising-Tempo. Zu hohe Kurvengeschwindigkeiten quittiert er mit einem beherzten Wanken - wie soll es bei einer Höhe von 1,87 Meter auch anders sein.
Kein Weg ist dem H3 zu tief
Die wahre Stunde des H3 schlägt im Gelände. Je unwegsamer, desto wohler fühlt sich der Hummer. Diverse Helferlein wie der permanente Allradantrieb mit sperrbarem Differential für die Hinterachse und ein kurz übersetztes elektronisch gesteuertes Reduktionsgetriebe erlauben es dem 2.300 Kilo schweren H3, sich überall hindurchzuwühlen. Das SUV ist für eine hohe Steifigkeit mit einem Kastenrahmen und Traversen ausgestattet. An der Vorderachse sind die Räder jeweils einzeln an doppelten Dreiecksquerlenkern aufgehängt, hinten kommt eine Starrachse mit Blattfedern und Teleskopstoßdämpfern zum Einsatz. Diese Konstruktion erlaubt eine extreme Verschränkung der beiden Achsen. Falls die Bodenfreiheit knapp werden sollte, hilft ein robuster Unterfahrschutz gegen Beschädigungen.
Auch der H2 bekommt einen neuen V8
Neben dem H3 bekommt auch das Topmodell H2 ein neues V8-Triebwerk spendiert. Das Aggregat ist laut Hummer technisch eng verwandt mit dem V8, der die Corvette antreibt. 6,2 Liter Hubraum, eine Leistung von 393 PS und ein Drehmoment von 574 Newtonmeter sorgen beim derzeit größten Hummer für ordentlich Vortrieb. Zudem kann der neue FlexPower-Motor serienmäßig mit E85-Kraftstoff betrieben werden. Wie auch beim kleineren H3 ist die Rundumsicht recht bescheiden. Legt man den Rückwärtsgang ein, fährt seitlich am Innenspiegel ein kleiner Monitor aus, der mit einer Kamera am Heck des Fahrzeugs gekoppelt ist. Auf dem Monitor kann man nun das Geschehen hinter dem Wagen beobachten.
H2 bleibt die Ruhe selbst
Erste Fahreindrücke zeigen, dass das Ungetüm auch auf mit Schlaglöchern übersäten Feldwegen die Ruhe selbst bleibt. Nur an dem leichten Schaukeln der Karosserie bemerken wir, dass da soeben irgendetwas gewesen sein muss.
Big is beautiful
Älteren Leuten wird nachgesagt, sie würden eine höhere Sitzposition präferieren. Mit der Sitzhöhe des 2,07 Meter hohen H2 wären die Senioren aber sicher überfordert. Ohne die Trittbretter schafft man es nicht, in den Hummer zu klettern. Auch die restlichen Maße lassen sich in die Kategorie "Big is beautiful" einordnen: 4,82 Meter Länge und 2,06 Meter Breite bei einem Gewicht von 2.850 Kilogramm machen den H2 nicht unbedingt zum idealen Großstadtgefährt.
H3: Basismodell ab 36.890 Euro
Der günstigste Hummer ist der H3 mit 3,7-Liter-Motor und Fünfgang-Schaltgetriebe. Für 36.890 Euro steht das Einstiegsmodell bei den Händlern. Brabbelt der neue V8-Motor unter der riesigen Motorhaube, sind inklusive Viergang-Automatikgetriebe und Luxury-Ausstattung mindestens 48.990 Euro fällig. H2-Kunden werden ab einem Neupreis von 68.590 Euro fündig.