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Alfa Romeo will mit neuem Verbrenner-Quadrifoglio überraschen

Markenchef Ficili bestätigte die Quadrifoglio-Benziner im Interview mit Motor1

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Der aktuelle Alfa Romeo Stelvio und die Giulia Quadrifoglio haben bei uns ausgedient. Seit dem 1. Mai 2025 können Sie die sportlichen Speerspitzen des Unternehmens nicht mehr ordern. Es gibt lediglich noch den 2.2 Diesel. Die Quadrifoglio-Ära soll jedoch mit den neuen Generationen beider Modelle wiederbelebt werden, für die es weiterhin einen Verbrennungsmotor geben wird.

Das erzählte uns Santo Ficili, der Vorstandsvorsitzende von Alfa Romeo, in einem kurzen Interview anlässlich der Präsentation eines Buches über den neuen 33 Stradale, die während des Concorso d'Eleganza Villa d'Este 2025 stattfand.

Alfa Romeo Stelvio (2025) offizielle Bilder der Wintererprobung

Auf die direkte Frage nach der Zukunft des Quadrifoglio antwortete Ficili:

"Wir werden Sie überraschen, mit Elektroantrieb und Verbrenner."

Alfa macht es also wohl wie BMW beim kommenden M3. Die Quadrifoglio-Modelle werden demnach weiterhin markante Geräusche absondern, die von einem Verbrennungsmotor stammen. Die Frage ist nur: welcher Motor?

Santo Ficili steht ja auch an der Spitze von Maserati und ist verantwortlich für die Entwicklung des V6 Nettuno in den verschiedenen GranTurismo, GranCabrio und MC20.

"Ein fantastischer Motor, der in Zukunft noch besser verfügbar sein wird. Ich denke, es ist ein Motor, der in jeder Marke entwickelt werden kann, wie es in einer so starken Gruppe wie Stellantis geschieht, wo Synergien gesucht werden müssen, also schließe ich solche Möglichkeiten nicht aus."

Natürlich gibt es keine Bestätigung dafür, dass der V6 Nettuno tatsächlich die nächsten Quadrifoglios antreiben wird, aber soweit wir verstehen, sind die Türen nicht geschlossen. 

santo-ficili-alfa-romeo Santo Ficili am Alfa Romeo 33 StradaleBild von: Alfa Romeo

Eine Frage des Stils

Abgesehen von Leistung und Motortyp bleibt abzuwarten, wie der neue Alfa Romeo Stelvio aussehen wird. Was darf nicht fehlen? Und wie viel von der Geschichte des Unternehmens wird in die zukünftigen Modelle übernommen werden?

"Wir müssen von diesem Stil ausgehen [dem des neuen 33 Stradale, die Redaktion] und versuchen, vom Design her etwas auf den neuen Stelvio und die Giulia zu übertragen. Dann werden Sportlichkeit, Fahrbarkeit, Fahrspaß, Design und auch die richtige Mischung aus Digitalem und Analogem im Inneren des Autos, wie wir sie im neuen 33 Stradale finden, zugänglich sein.

Das ist meiner Meinung nach ein neuer Weg, den wir für die Zukunft einschlagen müssen, einfache Autos, die dem Fahrer helfen können, ohne ihn abzulenken, wie es leider manchmal bei bestimmten Autos aus China geschieht, die im Inneren sehr komplex sind, was meiner Meinung nach den Fahrer stört." 

Eine gute Nachricht?

Dass der kommende Alfa Romeo Stelvio und die Giulia Quadrifoglio wieder (auch) von Verbrennern angetrieben werden, ist sicherlich eine gute Nachricht für Enthusiasten. Es gibt keinen Elektromotor, der das Brüllen eines V6 übertreffen kann. So viel ist klar. Warum also das Fragezeichen?

Weil die Beibehaltung der Benzinmotoren technische Raffinessen erfordert, die die Entwicklungszeit verlängern könnten. Es stimmt zwar, dass die STLA Large-Plattform des neuen Stelvio und der Giulia eine Multi-Energy-Plattform ist, die für verschiedene Antriebsarten ausgelegt ist, aber es stimmt auch, dass sie "zuerst elektrisch" ist.

2026 Dodge Charger Viertürer

Das bedeutet, dass bei der Entwicklung in erster Linie an Batterieversionen gedacht wurde. Die Unwägbarkeiten des Marktes haben viele Hersteller, darunter auch Alfa Romeo, dazu veranlasst, ihre Pläne zu revidieren. Innerhalb der Stellantis-Gruppe sei nur der neue Dodge Charger erwähnt, der ebenfalls auf der STLA Large-Plattform basiert und dessen Elektroversion sich als Flop erweist.

Also alles nicht so einfach. Die neuen Planungen, die nun auch Verbrenner vorsehen, könnten dafür gesorgt haben, dass sich die ursprünglich für Ende 2025 geplante Vorstellung des Stelvio nach hinten verschiebt. Gerüchten zufolge womöglich sogar bis Herbst 2027. Es gibt keine offizielle Bestätigung, sondern nur eine Erklärung des Konzerns, in der es heißt:

"Stellantis lässt über einen Unternehmenssprecher verlauten, dass das Unternehmen an einem aktualisierten Plan für Italien arbeitet. Der Plan sieht eine Ausweitung und Neugestaltung der Aktivitäten in dem Land angesichts der aktuellen Marktbedingungen, der Ungewissheit über die EU-Vorschriften und die Auswirkungen der Zölle vor. Ein konstruktiver Dialog ist in den entsprechenden Gremien im Gange."

Kein Dementi also, sondern ein Zeichen dafür, dass bei Stellantis in Sachen Planungen für in Italien produzierte Modelle etwas im Gange ist. So wie beim neuen Stelvio, der ebenso wie die nächste Generation der Giulia im Werk Cassino produziert werden soll. 

Jean-Philippe Imparato, Europa-Chef des Konzerns, hatte schon vor einigen Wochen etwas vorweggenommen: "Meine Herausforderung besteht heute nicht darin, mehr Autos auf den Markt zu bringen, sondern die richtigen Motoren zu haben und vor allem Hybride und Range Extender zu entwickeln. Wir müssen einfach abwarten."

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