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Mercedes G 580 EQ: Ist der Elektro-G ein Flop?

Die Verkaufszahlen sind überschaubar, angeblich kommt der Baby-G auch als Verbrenner

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Mit viel Tamtam brachte Mercedes vor gut einem Jahr das erste rein elektrische Modell der G-Klasse heraus. Sein etwas umständlicher Name: G 580 mit EQ-Technologie. Die Eckdaten sind beeindruckend: 432 kW (587 PS) sind das Niveau des AMG G 63, beim Drehmoment prunkt der 580 sogar mit 1.164 Nm. Trotzdem übt sich die Kundschaft in Zurückhaltung, wie das Handelsblatt jetzt berichtet.

In einem Bericht, auf den sich die Seite "Mercedes-Fans.de" bezieht, wird eine Führungskraft der Marke mit den Worten zitiert: "Das Auto steht wie Blei bei den Händlern, das ist ein kompletter Flop." Ein anderer Manager nennt den G 580 EQ ein "Nischenmodell mit sehr geringen Stückzahlen".

Mercedes G 580 mit EQ-Technologie (2025)

Am Preis von knapp 140.000 Euro liegt es eher weniger, ein G 500 mit Benziner ist kaum günstiger, ein AMG G 63 sogar deutlich teurer. Aber 3.085 Kilogramm Leergewicht, keine Anhängelast und maximal 473 Kilometer Reichweite scheinen die Kunden abzuschrecken. Und so hart es für Elektro-Fans klingen mag: Es ist eben kein Verbrenner. 

In Zahlen ausgedrückt: In ganz Europa rollten bis Ende April 2025 gerade einmal 1.450 Fahrzeuge zu den Kunden. Im gleichen Zeitraum gingen rund 9.700 G-Klassen mit Verbrennungsmotor über die Theke - fast das Siebenfache. Im wichtigen Markt China, wo Mercedes eigentlich mit seiner Luxus-Strategie punkten will, wurden seit dem Marktstart im Herbst 2024 gerade einmal 58 Einheiten verkauft. 

Mit welchen Maßnahmen deutsche Händler den G 580 EQ verkaufen wollen, zeigt ein Blick auf das Portal Autoscout24. Hier wird ein Neufahrzeug angeboten, dessen Ausgangspreis von 189.990 Euro in nur knapp zwei Wochen auf 176.990 Euro reduziert wurde. Und damit dürfte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. 

Mercedes G 580 EQ als Papamobil

Trotz der enttäuschenden Zahlen erklärte ein Mercedes-Sprecher, die Luxusmarke liege mit ihren Verkaufszahlen im Plan, lehnte es aber ab, weitere Details zu nennen. 

Das Handelsblatt berichtet außerdem, dass die geringe Nachfrage Mercedes dazu zwingt, die Pläne für den sogenannten "Little G" oder Baby-G zu überdenken. Während die verkleinerte Version noch in diesem Jahrzehnt erwartet wird, könnte es sich dabei nicht um ein reines E-Modell handeln, wie ursprünglich geplant. Gerüchten zufolge könnte der kleinere G Verbrennungsmotoren anbieten, um seine Attraktivität zu erhöhen.

Einem Manager des Unternehmens zufolge wird eine Verbrennungsmotor-Variante derzeit "geprüft", während ein Ingenieur anmerkte, dass die zusätzlichen Entwicklungskosten "überschaubar" wären. Der kleine G soll 2027 als Elektroauto auf den Markt kommen, aber es wird immer wahrscheinlicher, dass eine Verbrennerversion folgen wird, vermutlich mit einer Form von Hybridisierung.

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