Hier fahren Sie besser!
Neu- und Gebrauchtwagen auf automobile.at

Mercedes VLE: Neuer Elektro-Transporter als getarnter Prototyp

Zum Technik-Paket gehören eine Hinterachslenkung und offenbar auch 800-Volt-Technik

InsideEVs.de: Elektroautos, Plug-in-Hybride: News, Tests
Marke wählen

Von Stuttgart nach Rom mit lediglich zwei Ladestopps, die zudem nur 15 Minuten dauerten: Der kommende Elektro-Van von Mercedes hat erste Langstreckentests bestanden. Zwei Erprobungsträger des Mercedes VLE absolvierten nun die 1.090 km lange Strecke mit anspruchsvollem Höhenprofil. 

Der Mercedes VLE war bislang nur als Studie Vision V bekannt; diese wurde im April vorgestellt. Das Fahrzeug basiert auf der neuen Plattform Van Electric Architecture (Van.EA). Die Angaben zu den Ladestopps lassen auf eine Reichweite von etwa 450 km schließen, die kurze Ladedauer auf ein 800-Volt-System.

Erstmals wird eine Hinterachslenkung erwähnt, die das vermutlich über fünf Meter lange Fahrzeug agiler und wendiger machen soll. Das ließ sich auf kurvigen Passstraßen und in den engen Gassen Italiens wohl gut erproben. Im Fokus standen außerdem die Effizienz des Elektroantriebs, die Rekuperation und das Thermomanagement.

Beim Start in Stuttgart betrug die Außentemperatur 11 Grad Celsius, in Rom waren es dann 33 Grad. Auf Komfort wurde nicht verzichtet, während der gesamten Strecke wurde der Innenraum auf 22 Grad klimatisiert.

Neben Simulationen und Tests am Entwicklungscampus von Mercedes‑Benz Vans in Stuttgart-Untertürkheim muss der Mercedes VLE auch zahlreiche Testfahrten auf öffentlichen Straßen absolvieren. Dazu gehören Fahrten in zahlreichen Klimazonen und mit verschiedensten Routenprofilen. So fuhren erste Technologieträger des VLE schon vor gut einem Jahr von Stuttgart bis ans Nordkap, und im Winter 2025 wurden umfangreiche Kälteerprobungen in Schweden durchgeführt. Nun ging es für den VLE über die Alpen in den Süden in die italienische Hauptstadt.

Mercedes VLE als getarnter Prototyp

Die Serienversion des VLE wird ab 2026 wohl der Nachfolger der elektrischen V-Klasse. Mercedes bezeichnet das Auto als "Van" - so nennt die Marke ihre Transporter und Lieferwagen. Geplant sind laut Hersteller ein VLE mit bis zu acht Sitzen für Familien und VIP‑Shuttles sowie ein VLS für eine Kundschaft "mit höchsten Ansprüchen an luxuriösen, automobilen Raum". Dabei soll das E in VLE für die obere Mittelklasse stehen, also für das Segment des EQE und der E-Klasse. Das S in VLS steht für die Oberklasse, in der die S-Klasse und der EQS angeboten werden. 

Die Plattform ermöglicht eine klarere Differenzierung zwischen Privatfahrzeugen (von Mercedes als Grand Limousines bezeichnet) und gewerblich genutzten Transportern. Die vollelektrischen Grand Limousines will Mercedes auch in den USA, Kanada und China anbieten. 

Unter dem Strich

Mercedes zeigt Bilder der Serienversion des VLE. Die starke Tarnung verhindert aber noch, dass man sich ein Bild von dem neuen Transporter machen kann. Die Front ist ähnlich massig wie bei der Studie; hoffentlich bleibt es nicht auch bei dem riesigen Grill mit Fischmaul-Optik. Aber bei einem Transporter kommt es ja weniger auf die Optik als auf das Raumangebot an. Interessant finden wir, dass nun offenbar auch hier die 800-Volt-Technik einzieht. 

© InsideEVs.de