Der Elfer bekommt noch mehr Vielfalt. Da ist doch nun für jeden was dabei?
Porsche baut das Angebot seines Klassikers 911 weiter aus. Mit den neuen Modellen Carrera 4S Coupé, Carrera 4S Cabriolet und Targa 4S wächst die Zahl der Allradvarianten auf sechs. Die drei Neuzugänge positionieren sich unterhalb der GTS-Modelle und teilen sich den aufgewerteten Antrieb des Carrera S - ein 3,0 Liter großer Biturbo-Boxer mit 480 PS. Damit liegt die Leistung 30 PS über der des Vorgängers.
Auch das Fahrverhalten soll profitieren: Ein überarbeitetes Kühlsystem - inspiriert vom 911 Turbo - sorgt für bessere Ladeluftkühlung, und das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) schickt die Kraft an alle vier Räder. Das Ergebnis: Das Carrera 4S Coupé sprintet mit Sport Chrono Paket in 3,3 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 308 km/h Spitze.
Der Allradantrieb bleibt heckbetont - typisch Porsche - verteilt aber bei Bedarf über das Porsche Traction Management (PTM) mehr Moment nach vorne. Die Kupplung des Vorderachsgetriebes wird wie bisher elektromechanisch angesteuert, die Übersetzung wurde leicht angepasst.
Warum Allrad? Laut Porsche entscheidet sich etwa die Hälfte der S-Kundschaft für den Vierradantrieb - vor allem wegen besserer Traktion bei schlechter Witterung. Beim Targa ist der Allradantrieb ohnehin gesetzt: Seit 2006 gibt es diese Karosserieform nur mit vier angetriebenen Rädern.
Der 911 Targa feiert in diesem Jahr sein 60. Jubiläum. 1965 als Antwort auf US-Sicherheitsbedenken gegen klassische Cabrios eingeführt, verband er von Anfang an offene Fahrfreude mit geschlossenem Komfort - samt Überrollbügel im Motorsport-Stil. Seit 2014 wird das Dachmodul elektrisch bewegt: In 19 Sekunden wird aus dem Coupé ein Targa - inklusive gläserner Heckscheibe und klappbarem Dachsegment. Das aktuelle Modell bietet vier Farbvarianten fürs Dach: Schwarz, Blau, Rot und Braun.
Nicht nur der Antrieb wurde überarbeitet, auch die Serienausstattung ist gewachsen. Neu sind unter anderem Mischbereifung mit 20/21-Zoll-Rädern, Torque Vectoring Plus, Sportabgasanlage, LED-Matrix-Scheinwerfer, Lederpaket im Innenraum, kabelloses Smartphone-Laden und diverse Assistenzsysteme. Dazu kommen große Bremsscheiben (408 mm vorn, 380 mm hinten) mit roten Sätteln aus den GTS-Modellen. Der Targa 4S bringt serienmäßig auch eine Hinterachslenkung mit.
Unterschiede gibt es beim Innenraumkonzept: Während Cabriolet und Targa serienmäßig mit Rücksitzen kommen, wird das Coupé als Zweisitzer ausgeliefert - auf Wunsch aber ohne Aufpreis auch mit Fondsitzen.
Mit dem erweiterten Allrad-Angebot zielt Porsche auf Kunden, die ihren Elfer ganzjährig nutzen wollen - ohne dabei auf sportliche Gene zu verzichten. Besonders der Targa bleibt dabei ein Sonderfall mit eigenem Charakter - und einem gewissen Retro-Charme, der sich trotz aller Technik-Offensive bis heute gehalten hat.
Nach unserer Zählweise gibt es aktuell nun ganze 21 verschiedene 911er Varianten, Sondermodelle nicht mitgezählt. Vom Basis-Carrera über den hochspezialisierten Hybrid‑GTS bis hin zum Über-Tracktool GT3 RS. Damit hat Porsche die Modellreihe wohl bis zum Letzten ausgequetscht. Oder geht da noch was?Gerüchteweise steht da na och ein GT2 RS aus ...