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Xiaomi will seine Elektroautos erst 2027 nach Europa bringen

Die faszinierenden 800-Volt-Boliden SU7 und YU7 bleiben uns erst einmal vorenthalten

InsideEVs.de: Elektroautos, Plug-in-Hybride: News, Tests
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800-Volt-Technik, und hohe Leistung und schicke Farben: Xiaomi machte mit seinen beiden Elektroautos SU7 und YU7 ordentlich Furore, und das nicht nur in China. Doch zu uns nach Europa kommen die Modelle erst in zwei Jahren. Das bestätigte nun einer der Chefs des Handy-Konzerns.
 
Das Unternehmen habe beschlossen, im Jahr 2027 in den europäischen Elektroauto-Markt einzusteigen, sagte Xiaomi-Präsident Lu Weibing bei einer Telefonkonferenz. Dass Xiaomi seine Elektroautos ab 2027 auch im Ausland verkaufen will, hatte Lu bereits im März auf der Handy-Messe MWC in Barcelona kundgetan. Nun wurde aber erstmals bestätigt, dass Europa der erste Überseemarkt sein soll, so CnEVPost.

Einen Hinweis auf Europa als ersten Auslandsmarkt hatte Lu schon am 5. Juli auf dem chinesischen X-Äquivalent Weibo gegeben: Er hatte ein Foto von einem SU7 Ultra mit Münchner Nummernschild gepostet. Dazu hatte er geschrieben: "Heute habe ich das Xiaomi SU7 Ultra in München Probe gefahren. Es ist zugleich unser erstes in Europa zugelassenes Versuchsfahrzeug. Das Kennzeichen lautet M SU7088E. Was haltet ihr von diesem Kennzeichen?"

Dass Xiaomi seine Elektro-Boliden erst in zwei Jahren nach Europa bringen will, liegt offenbar daran, dass die Produktion schon mit der chinesischen Nachfrage nicht mithalten kann. Die Lieferzeiten für den Elektro-GT Xiaomi SU7 derzeit 41 Wochen, beim Elektro-SUV YU7 sind es sogar 58 Wochen. 

Der SU7 kam im Frühjahr 2024 auf den Markt; er gilt als der glaubwürdigste China-Rivale für den Porsche Taycan, während der erst vor zwei Monaten gestartete YU7 meist als Konkurrent des Tesla Model Y eingeordnet wird, obwohl er deutlich größer ist. Das Hauptgeschäft von Xiaomi besteht nach wie vor in Entwicklung, Produktion und Verkauf von Smartphones. Mit den Gewinnen daraus werden die Verluste der Elektroauto-Sparte finanziert.

Der operative Verlust betrug im zweiten Quartal zwar nur 300 Millionen Yuan, was etwa 26 Millionen Euro entspricht. Im Vergleich zum Konzerngewinn von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum sind das Peanuts. Doch hat der Konzern in den vergangenen drei Jahren rund 3,6 Milliarden Euro in seine Elektroauto-Sparte investiert. Dass der operative Verlust so gering ausfällt, liegt nur daran, dass diese Kosten nur mit der Abschreibung ins Betriebsergebnis eingehen.

xiaomi-absatz Bild von: InsideEVs

Im zweiten Quartal lieferte Xiaomi 81.302 Fahrzeuge aus, was sieben Prozent mehr war als im ersten Quartal. Seit dem Marktstart stieg der Absatz stetig

Unter dem Strich

Was bisher an Elektroautos aus China zu uns kommt, ist technisch größtenteils nicht "top notch", sondern 400-Volt-Technik mit eher mittelmäßigen Reichweiten. Xpeng mit seinen 800-Volt-Autos und die kommenden 800-Volt-Modelle von MG sind die Ausnahmen von der Regel. Die Xiaomi-Boliden SU7 und YU7 wären eine willkommene Bereicherung gewesen. Doch sie starten erst in zwei Jahren. Wir würden hinzufügen: "frühestens". Denn erstmal muss der chinesische Konzern seine Produktion richtig in Schwung bekommen. Und niemand weiß, wie die Märkte und Handelsbeschränkungen in zwei Jahren aussehen werden.

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