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Polestar 3: Auch EX90-Schwestermodell bekommt 800-Volt-Technik

Großes Elektro-SUV bekommt schnelleres Laden, mehr Leistung und eine neue Bordelektronik.

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Der Polestar 3 wird auf 800-Volt-Technik umgestellt. Mit der höheren Spannungslage lädt das große Elektro-SUV schneller. Aber auch mehr Leistung und eine verbesserte Bordelektronik stehen zu Buche. Damit erhält das Modell ähnliche Änderungen wie das kürzlich auf 800 Volt umgestellte Schwestermodell Volvo EX90 - ähnliche, aber nicht gleiche.

Der coupéhafte Polestar 3 basiert wie der deutlich eckigere Volvo auf der Plattform SPA2 und startete mit 400-Volt-Technik. Kaum ein Jahr später wird jetzt auf 800 Volt umgestellt. Damit steigt die maximale Ladeleistung von 250 auf bis zu 350 kW. So soll ein Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent in nur 22 Minuten abgeschlossen werden, schreibt Polestar. Bisher wurden für alle Versionen 250 kW und 30 min angegeben.

  Polestar 3
Rear Motor
Polestar 3 
Dual Motor
Polestar 3
Performance
Antrieb RWD 245 kW, 480 Nm AWD 400 kW, 740 Nm AWD 500 kW, 870 Nm
0-100 km/h/Vmax 6,5 Sek. /  210 km/h 4,7 Sek. /  220 km/h 3,9 Sek. /  220 km/h
WLTP-Verbrauch 17,6-21,6 kWh 19,1-23,4 kWh 20,6-23,4 kWh
Akku (brutto?) 92 kWh 106 kWh 106 kW
WLTP-Reichweite 604 km 635 km 593 km
Ladeleistung AC/DC bis 11 / 310 kW bis 11 / 350 kW bis 11 / 350 kW
DC-Ladedauer 10-80 % 22 min 22 min 22 min

Als Batterien werden neue Batterien von CATL eingesetzt. Statt einheitlich 111 kWh brutto gibt es jetzt zwei verschiedene Akku-Größen, nämlich 92 kWh beim Hecktriebler und 106 kWh bei den beiden Allradlern. Ob das Brutto- oder Nettowerte sind, verschweigt Polestar, doch es scheinen Brutto-Werte zu sein, denn Volvo gibt für seinen kleinen Akku 92 kWh brutto und 88 kWh netto an, für den großen 106 kWh brutto und 102 kWh netto.

Alle Varianten des Polestar 3 erhalten einen neuen Permanentmagnet-Synchron-Motor (PSM) an der Hinterachse. Er wurde laut Polestar "intern" entwickelt, was wohl "von Volvo" bedeutet, denn SPA2 ist eine Volvo-Plattform, keine Geely-Architektur. Bei den Allradlern wird dieser PSM nicht mehr mit einem weiteren PSM gekoppelt, sondern erstmals mit einem asynchronen Motor (ASM). Dieser verfüge über "eine automatische Abkopplungsfunktion", schreibt Polestar. Vermutlich ist aber gemeint, dass der Motor einfach stromlos geschaltet wird - bei einem ASM ist das möglich, ohne dass er bremst.

Alle Versionen werden deutlich stärker. So hat die Basisversion wie beim Schwestermodell nun 245 statt 220 kW. Die mittlere Version bietet mit 400 kW aber deutlich mehr als beim Volvo EX90, wo "205 & 130 kW" angegeben werden, also maximal 335 kW. Die Topversion bietet künftig 500 statt bisher 380 kW. Hier könnten der Volvo sogar etwas stärker sein, denn für den EX90 Performance werden "280 & 240 kW" angegeben, was zusammen 520 kW ergibt. Die neue Architektur sorgt zudem für einen etwas niedrigeren WLTP-Stromverbrauch, wobei die Verbesserung "bis zu sechs Prozent" beträgt.

Der stärkere Heckmotor verschiebt die Kraft-Balance mehr in Richtung Hinterachse. In Kombination mit überarbeiteten Stabilisatoren und Änderungen an der Lenkung soll der Wagen dadurch nochmals sportlicher wirken. 

Wie beim EX90 wird auch die Bordelektronik aufgewertet. So bekommt der Polestar 3 einen anderen Prozessor für etwa achtmal mehr Rechenleistung. Das ermöglicht "eine schnellere und intelligentere Steuerung der aktiven Sicherheitssysteme, der Batterieperformance und der Sensordaten", so der Hersteller. Das Hardware-Upgrade für die Bordelektronik wird Anfang 2026 auch allen angeboten, die bereits einen Polestar 3 haben.

Mit dem Modelljahr 2026 führt Polestar auch neue Modellbezeichnungen ein. Statt Polestar 3 Long Range Single Motor heißt der Hecktriebler nun Polestar 3 Rear Motor, die normale Allradvariante heißt nur noch Dual Motor (statt Long Range Dual Motor) und die Topversion wird nur noch mit "Performance" bezeichnet.

Polestar 3 (2026)

Auch die Ausstattungen ändern sich. So wird die Luftfederung für die Version Dual Motor künftig optional angeboten, bei der Performance-Variante bleibt sie serienmäßig. Die Version lässt sich künftig am Sitzgurt erkennen: einfarbig schwarz für den Hecktriebler, schwarz mit goldfarbenen Details für den Dual Motor und vollständig in "Schwedengold" für die Performance-Version.

Zudem gibt es neue Pakete. Das Klima-Paket umfasst beheizbare Rücksitze, ein beheizbares Lenkrad und beheizbare Frontscheibenwischer. Das neue Prime-Paket bündelt die Pakete Pilot, Plus und Klima in Kombination mit getönten Scheiben. Und das Audiosystem von Bowers & Wilkins mit Kopfstützenlautsprechern und aktiver Geräuschunterdrückung wird sowohl als Einzeloption als auch als Bestandteil des Plus-Pakets angeboten.

Außen ersetzt die neue Lackierung Storm, ein dunkelgrauer Metallic-Farbton, die Farbe Thunder. Außerdem enthalten die Türbeschriftungen nun die Modellvariante sowie eine größere Schrift für die Bezeichnung Polestar 3. Innen wurde die Standardausstattung aufgewertet. Hier gibt es jetzt "biobasiertes MicroTech"-Material in der Farbe Charcoal mit Dekoreinsätzen aus Aluminium, was bisher nur optional angeboten wurde.

Derzeit ist auf der Website noch das Auslaufmodell verzeichnet; konfigurierbar ist das Modelljahr 2026 noch nicht. Auch die Preise wurden noch nicht verraten. Apropos: Die bis Ende September befristeten Rabatte wurden nicht verlängert. Damit entfiel der "Umweltbonus" in Höhe von 4.000 Euro für den Polestar 3 und 4.

Unter dem Strich

Das ging aber schnell: Nach der Umstellung des Volvo EX90 auf 800-Volt-Technik war es nur eine Frage der Zeit, dass auch das Schwestermodell Polestar 3 auf die höhere Spannungslage gebracht würde. Dass es aber kaum mehr als eine Woche dauern würde, hatten wir nicht gedacht.

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