Tatsächlicher Verbrauch: Mercedes GLC Coupé 300 de im Test

Wie viel Sprit braucht das GLC Coupé als 333 PS starker Diesel-Plug-in-Hybrid im realen Verkehr?

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Das Mercedes GLC Coupé mit seinem sportlichen SUV-Look wird sich wohl 2026 verabschieden - schließlich steht der neue GLC mit Elektro- und Mildhybrid-Antrieben an. Bis zum noch nicht offiziell bestätigten Produktionsende bleibt das luxuriöse und technisch hoch entwickelte SUV mit faszinierenden Formen im Angebot.

In diesem Verbrauchstest habe ich die Plug-in-Hybrid-Version mit Dieselmotor gefahren. Hier sorgen ein 2,0-Liter-Turbodiesel und ein Elektromotor für 333 PS Systemleistung. Über einen Allradantrieb und ein Neungang-Automatik wird die Kraft auf die Straße übertragen.

Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke, die von Rom ins norditalienische Forlì führt, erzielte ich einen hervorragenden Durchschnitt von 3,05 Liter/100 km. Die Kosten betrugen nur 25,58 Euro, davon 18,76 Euro für Diesel und 6,82 Euro für Strom. Dank der 25,28 kWh großen Batterie schaffte ich beim Verlassen von Rom 107 km im reinen Elektromodus. Dann wurde automatisch der Dieselmotor gestartet.

Das sparsamste SUV aller Zeiten

Das Ergebnis von 3,05 Liter/100 km macht den Mercedes GLC Coupé zum sparsamsten SUV, das wir jemals in unserem wöchentlichen Verbrauchstest gefahren haben. Im Ranking der 535 Tests, die sich in den letzten zwölf Jahren angesammelt haben, gibt es tatsächlich kein anderes SUV, das weniger Sprit brauchte.

Die einzigen Plug-in-Hybride, die dem Verbrauch unseres 300 de nahe kommen, sind die kleineren Modelle Kia Niro 1.6 GDi Plug-in Hybrid DCT und VW Tiguan 1.5 TSI eHybrid DSG, die 3,10 Liter/100 km brauchten, der Toyota RAV4 Plug-in Hybrid (3,25 Liter) und das 2024 getestete Mercedes GLC 300 de 4Matic Coupé (3,35 Liter).

Auch die 107 km im Elektromodus sind eine hervorragende Leistung, die nur von der außergewöhnlichen elektrischen Reichweite des Omoda 9 SHS (162 km), des Leapmotor C10 REEV (139 km) und des MG HS PHEV (124 km) übertroffen wird.

Viel Luxus, Technik und Fahrspaß

Das Fahrzeug, das ich getestet habe, war ein italienisches Mercedes GLC 300 de 4Matic Coupé in der Ausstattung AMG Line Premium Plus. Dieser sehr lange Namen bezeichnet das Topmodell der GLC-Reihe mit Plug-in-Hybridantrieb und Dieselmotor. Zur Serienausstattung gehören bereits 19-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, AMG-Line-Exterieur, 9G-Tronic-Automatikgetriebe, Allradantrieb, Klimaautomatik, ein Surround-Soundsystem von Burmester, das Keyless-Go-Paket, das Head-up-Display, die elektrisch einstellbaren Vordersitze und das Rundumsicht-System, sowie viele weitere Elemente.

Mit Extras wie Metallic-Lackierung, 20-Zoll-Felgen, zweifarbiger Lederausstattung und dem Fahrassistenz-Paket Plus mit automatischem Spurwechsel sowie der Schnelllademöglichkeit für Gleichstrom erhöht sich der italienische Listenpreis auf die beachtliche Summe von 109.758 Euro.

Wer ein so gutes Auto fahren möchte, muss also tief in die Tasche fassen. Der Wagen ist innen vielleicht nicht so groß, wie es das Exterieur verspricht. Aber er ist bestens verarbeitet, technisch hoch entwickelt und äußerst zufriedenstellend in Bezug auf Komfort, Ergonomie, Fahrdynamik und wahrgenommene Qualität. Nur der Kofferraum ist in der Höhe etwas begrenzt.

100 km sind elektrisch leicht zu schaffen

Wenn die 25,28 kWh netto speichernde Batterie vollständig aufgeladen war, konnte ich immer fast 100 km im Elektromodus zurücklegen. Spitzenwerte von bis zu 140 km wurden unter idealen Bedingungen bei niedriger, konstanter Geschwindigkeit auf flachen, außerstädtischen Strecken erzielt.

Wenn die Batterie leer ist, kommt der sparsame Zweiliter-Diesel mit 197 PS zum Einsatz, der bei Bedarf immer vom 156 PS starken Elektromotor unterstützt wird. Das hält die Verbrauchswerte niedrig, und zwar auch in den häufigsten Verkehrssituationen, auch auf der (italienischen) Autobahn und im Stadtverkehr. Im Stadt-Umland-Mix sind die Verbräuche im Verhältnis zur Größe (4,86 Meter Länge) und dem Gewicht (2,3 Tonnen leer) dieses schönen Coupés-SUVs wirklich sehr niedrig.

Der großzügig dimensionierte 62-Liter-Tank ermöglicht eine theoretische Reichweite von mindestens 900 km. Im Spritspartest auf idealen Strecken hätte ich fast 1.500 km geschafft.

Verbrauch bei entladener Batterie

  • Stadt-Umland-Mix: 5,6 Liter/100 km
    1.103 km theoretische Reichweite
  • Autobahn: 6,6 Liter/100 km
    936 km theoretische Reichweite
  • Spritspartest: 4,0 Liter/100 km
    1.550 km theoretische Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

  Mercedes GLC 300 de 4MATIC Plug-in-Hybrid Coupe AMG Line Premium Plus
Antrieb Hybrid (Diesel, 1.993 ccm)
Leistung 333 PS
CO2-Emissionen (WLTP) 12 g/km
Abgasnorm Euro 6E

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mercedes GLC 300 de 4Matic Coupé AMG Line Premium Plus
Basispreis in Italien: 100.633 Euro
Testdatum: 28. November 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Heiter, 14 Grad / Heiter, 4 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 69 km/h
Reifen: Continental EcoContact 6Q - 255/45 R20 - 285/40 R20 (EU-Label: A, B, 69 dB - A, B, 72 dB)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer: 3,2 Liter/100 km
An der Zapfsäule: 2,9 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,05 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,709 Euro/Liter (Diesel) und 0,27 Euro/kWh (Strom)
Realpreis: 25,58 Euro (18,76 Euro für Diesel + 6,82 Euro für Strom)

Unsere italienischen Kollegen bieten ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse an. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert.

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