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A 45-Motor mit 421 PS könnte bald auch größere Mercedes-AMG antreiben

Wenn Technologie mal nicht von oben herunterwandert, sondern umgekehrt

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Wenn ein Autohersteller anfängt, neue Technologien über sein Portfolio zu verteilen, dann geht der Weg in der Regel von oben nach unten. Auf Mercedes bezogen bedeutet das: Zuerst sehen Sie es in der S-Klasse und dann irgendwann auch in den bezahlbareren Fahrzeugen. Nun aber wird der Spieß offenbar umgedreht. Mercedes-AMG hat ganz still und leise verkündet, dass sein technisch beeindruckender M139 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo wohl auch in größeren AMG-Modellen zum Einsatz kommen wird.

In einem Interview mit Paultan.org auf der Frankfurter IAA hat AMGs Big Boss Tobias Moers verlauten lassen, dass die Maschine aus A 45, CLA 45 und Co nicht auf den Einsatz in front-/allradgetriebenen Modellen beschränkt sein wird. Er sagt: "Der Grund [warum er so viel Leistung produziert] ist, dass wir den Motor auch für andere Applikationen nutzen werden, die nicht zwangsläufig quer eingebaut sein müssen." Sprich: Der M139, der aktuell bis zu 421 PS und 500 Nm Drehmoment entwickelt, könnte auch in Modellen mit Hinterradantrieb verbaut werden. Dass muss nicht bedeuten, dass wir in naher Zukunft einen C 45 oder E 45 sehen. Immerhin hat AMG zuletzt häufiger betont, dass man künftig mehr auf Elektrifizierung setzen möchte. 

So gesehen, könnte der M139 auch Teil einer ganz großen Lösung sein. Integriert in ein System mit Elektromotor könnte er sogar die Sechszylinder der aktuellen 43er- und 53er-AMG-Modelle ersetzen. Moers sagte auch, dass künftige 63er-Modelle selbst mit dem Einsatz von Hybrid-Systemen nach wie vor um die 600 PS leisten sollen. Die 63er dürften aber - zumindest in absehbarer Zukunft - nicht mit Vierzylinder-Motoren kommen. Dass der nächste C 63 von acht auf sechs Zylinder wechselt, ist hingegen relativ wahrscheinlich.

An besagtem M139-Vierzylinder des A 45 kann man sehr gut erkennen, wie viel Leistungspotenzial selbst in Hubraum-schwachen Maschinen steckt. Und hier wurde ja noch nicht einmal elektrifiziert. Der nächste Schritt für die Herrschaften aus Affalterbach scheint also klar zu sein. Jetzt müssen wir eben abwarten, was die nächsten Monate in dieser Hinsicht bringen werden. 

 

 

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