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Der Honda CR-V 1.6 Diesel im Test

Mit Neungang-Automatik eine echte SUV-Empfehlung?

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Haar, 3. November 2017 - Hätten Sie es gewusst? In den USA wurden seit 1997 fast vier Millionen Honda CR-V verkauft, womit das Modell laut Hersteller dort das meistverkaufte SUV ist. Ganz so weit hat es der CR-V hierzulande noch nicht gebracht, zwischen Januar und September 2017 hat Honda rund 4.000 Fahrzeuge in Deutschland zugelassen. Nicht übermäßig viel, wenn man bedenkt, dass es für den CR-V sogar eine Neungang-Automatik gibt. Wir haben sie in Verbindung mit dem 160-PS-Diesel getestet.

Kaum größer als ein Tiguan
Erster Eindruck: Der Honda CR-V wirkt größer, als er ist. 4,53 Meter beträgt der Wert für die Länge, damit übertrifft der Japaner den VW Tiguan um vier Zentimeter. Mit ein Grund für den massiven Auftritt des CR-V ist sein wuchtiges Heck, das nicht wirklich mit den Seitenfenstern harmoniert. Aber Design liegt im Auge des Betrachters. Kann der CR-V mit inneren Werten glänzen? Jein. Mindestens 589 Liter Kofferraumvolumen sind ein Wort. Die Fond-Sitzbank bietet viel Platz. Das Blatt wendet sich aber in Reihe eins. An Platz würde es auch hier nicht mangeln, wäre da nicht die stark in Richtung Fahrer wuchernde Instrumententafel. So kommt man sich eingeengter vor, als man es eigentlich ist. Störend auf Langstrecken: die zu kurzen Sitzflächen.

Kampf um die Navigation
Besonders logisch und intuitiv ist das Cockpit des CR-V nicht aufgebaut. Ohne einige Trockenübungen ist die Ablenkung während der Fahrt groß. Unerklärlich bleibt, warum es zwar oberhalb des altbackenen Infotainments noch einen zweiten, kleinen Bildschirm gibt, auf diesem aber keine Navi-Hinweise angezeigt werden können. Schade, liegt er doch genau im Blickfeld. Überhaupt das Navi: In der von uns getesteten Topversion "Executive" ist es serienmäßig, die Technik steuert Garmin bei. Leider fiel der Wegweiser durch Aussetzer und sogar Totalausfälle auf. Keine guten Voraussetzungen, wenn man die nächste Autobahnauffahrt sucht und ständig das System neu starten muss.

Gelassenheit ist Trumpf
Indes fühlt sich der CR-V auf der Langstrecke durchaus wohl, wenngleich sein 160-PS-Diesel auch im warmen Zustand akustisch präsent ist. Die Klangkulisse erweckt den Eindruck von Trägheit, obwohl das 1,7-Tonnen-SUV in 10,4 Sekunden auf 100 km/h spurtet. Doch etwaige Geschwindigkeitsräusche sind nicht das Ding des CR-V, gediegene Gelassenheit mag er eher. Passend zum wichtigsten Absatzmarkt ist die Auslegung amerikanisch-komfortabel. Eigentlich keine schlechte Idee in Zeiten, in denen andere SUVs krampfhaft auf Sport getrimmt werden.

Alle Neune?
Die Autobahn ist gefunden und ich betätige die große grüne Econ-Taste, um noch sparsamer unterwegs zu sein. Zurückhaltung ist hier Trumpf, etwa bei der Klimaanlage. Nun müsste die Neungang-Automatik groß auftrumpfen können, doch überraschenderweise verweigert sie oft den höchsten Gang. Ein manueller Eingriff ist zwar möglich, aber selbst dann schaltet die Technik bald wieder zurück auf 8. Sagte ich gerade Technik? Eine Vielzahl von Assistenzsystemen zeigt mir Verkehrszeichen an oder lenkt mich dezent zurück in die Spur. Abzüge gibt es für den adaptiven Tempomaten, der bisweilen äußerst spät bremst. Das sollte technisch harmonischer machbar sein.

In die Zukunft mit Hybrid
Ist der Honda CR-V mit Diesel und Neungang-Automatik sparsam? Eine Frage der Betrachtungsweise: Nach insgesamt 2.328 gefahrenen Kilometern steht ein Wert von 7,4 Liter zu Buche, auf der Langstrecke wurden 6,8 Liter erzielt. Damit weicht unser Bestwert um 1,5 Liter von der Werksangabe ab, die 5,3 Liter nennt. Wer einen CR-V mit Diesel haben möchte, muss sich übrigens sputen: Im für 2018 geplanten Nachfolger wird es statt den bisherigen Selbstzündern einen Hybrid geben, der dem 1,5-Liter-Turbobenziner zur Seite gestellt wird. Derzeit startet der 160-PS-Diesel bei mindestens 33.690 Euro, ein Allradantrieb ist immer inklusive. Wer das Automatikgetriebe möchte, muss zusätzliche 2.100 Euro auf den Tisch legen.

Gesamtwertung
In Sachen Raumangebot und Langstreckenkomfort kann sich der Honda CR-V sehen lassen, ansonsten spürt man, dass das SUV in die Jahre gekommen ist. Der schon in den Startlöchern stehende Nachfolger stellt potenzielle Interessenten vor die Wahl: Lust auf modernste Optik und Technik? Dann warten. Es soll ein Diesel im CR-V sein? Dann jetzt zugreifen.

+ viel Platz, gute Ausstattung, komfortable Abstimmung

- rauher Diesel, unmotivierte Automatik, Navi mit Ausfällen

Modell Honda CR-V 1.6 4WD Executive Automatik
Motor
Bauart Diesel mit Common- Rail- Einspritzung
Zylinder / Ventile 4 / 4
Antrieb Allradantrieb
Getriebe Automatik
Gänge 9
Hubraum 1.597 cm³
Leistung 118 kW bei 4.000 U/min
max. Drehmoment 350 Nm bei 2.000 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben innenbelüftet
Bremsen hinten Scheiben
Lenkung Zahnstange mit elektrischer Unterstützung
Radaufhängung vorn Einzelradaufhängung
Radaufhängung hinten Einzelradaufhängung
Räder vorn 225/60 R18
Räder hinten 225/60 R18
Spurweite vorn 1.585 mm
Spurweite hinten 1.590 mm
Wendekreis 11,7 m
Maße
Länge 4.605 mm
Breite 1.820 mm
Höhe 1.685 mm
Radstand 2.630 mm
Leergewicht 1.728 kg
max. Zuladung 472 kg
Anhängelast (gebremst) 1.500 kg
Dachlast 80 kg
Kofferraumvolumen 589 l
Tank 58 l
Kraftstoffart Diesel
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 197 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 10,4 s
Verbrauch gesamt 5,3 l/100 km
Verbrauch innerorts 6,0 l/100 km
Verbrauch außerorts 4,9 l/100 km
CO2-Emission 139 g/km
Schadstoffklasse Euro 6

Stand: November 2017


Modell Honda CR-V 1.6 4WD Executive
Grundpreis 40.390 €
Ausstattungslinien
Elegance Euro 33.690
Lifestyle Euro 37.290
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
Anhängerkupplung 690 €
ASR Serie
Automatikgetriebe 2.100 € (9-Gang)
Navigationssystem Serie
CD-Radio Serie
elektr. Fensterheber hinten Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. verst. Außenspiegel Serie (anklappbar, inklusive Heizung)
ESP Serie
Klimaautomatik Serie (zwei Zonen)
Kopfairbag hinten Serie
Kopfairbag vorne Serie
Lederausstattung Serie
Leichtmetallfelgen Serie (18 Zoll)
Metalliclackierung 560 €
MP3-Radio Serie
Nebelscheinwerfer Serie
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie (Fahrer und Beifahrer)
Tempomat Serie
Xenonlicht Serie
Zentralverriegelung Serie
Einparkhilfe vorne und hinten Serie
Rückfahrkamera Serie
elektrische Heckklappenbedienung Serie
adaptiver Tempomat 1.950 € (im Paket)

Stand: November 2017


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