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Honda Prelude: Die Modellgeschichte im Rückblick

1978 startete die Baureihe als Coupé des Accord, jetzt kehrt der Name zurück

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Der Honda Prelude war über mehr als zwei Jahrzehnte ein technisches und gestalterisches Experimentierfeld des japanischen Herstellers. Zwischen 1978 und 2002 entstanden fünf Generationen - von der einfachen Coupé-Idee der späten 1970er bis zum hochentwickelten Sportmodell der späten 1990er. Nach über 20 Jahren Pause kehrt der Prelude 2025 nun als Hybridcoupé zurück.

1978 wurde die erste Generation des Honda Prelude als Sportcoupé auf Basis des Accord vorgestellt (Typcode SN). Damit war der Prelude die dritte Baureihe von Honda neben Civic und Accord. Zwischen 1981 und 1983 fertigte die Firma Tropic aus Crailsheim insgesamt 47 Cabriolets auf Grundlage dieses Modells.

Honda Prelude (1978-2002)

Im Prelude kamen die CVCC-Motoren des Accord zum Einsatz: Für den japanischen und nordamerikanischen Markt war ein 1,8-Liter-Motor verfügbar, für die übrigen Exportmärkte ein 1,6-Liter-Motor mit 59 kW (80 PS). Als Besonderheit in seiner Klasse bot der Prelude erstmals ein elektrisch bedienbares Glasschiebedach an. Ab dem Modelljahr 1980 konnte das Fahrzeug zudem mit einer Dreigang-Automatik, der sogenannten Hondamatic, geordert werden.

Mit der zweiten Generation (1982-1987) entfernte sich Honda von der reinen Accord-Verwandtschaft. Die Karosserie wurde größer, die Technik raffinierter. Neue Motoren mit Dreiventil-Zylinderkopf und später DOHC-Technik boten mehr Leistung und Effizienz. In Japan und Nordamerika führte Honda erstmals Antiblockiersysteme und Katalysatoren ein.

Fotos Von: Honda

Der entscheidende Entwicklungssprung erfolgte mit der dritten Generation (1987-1991). Sie markierte den Höhepunkt der Baureihe. Honda führte hier die Vierradlenkung (4WS) ein - eine mechanisch gesteuerte Hinterachslenkung, die das Fahrverhalten präziser und den Wendekreis kleiner machte. Das Fahrzeug wurde flacher, breiter und erhielt eine sportlichere Linienführung. Leistungsstärkere Motoren mit bis zu 140 PS sowie ein ausgereiftes Fahrwerk machten den Prelude zu einem ernstzunehmenden Sportcoupé.

Die vierte Generation (1991-1996) verfolgte einen anderen Ansatz. Die Karosserie wurde runder und aerodynamischer, das Design moderner, aber weniger kantig. Technisch blieb die Vierradlenkung erhalten, nun elektronisch gesteuert. Neu war die Einführung des VTEC-Systems, das variable Ventilsteuerzeiten für mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und höhere Leistung bei hohen Drehzahlen ermöglichte. Damit rückte der Prelude näher an den Motorsport heran.

Fotos Von: Honda

Die fünfte Generation (1997-2002) stellte den Versuch dar, den sportlichen Charakter wieder stärker zu betonen. Das kantigere Design erinnerte bewusst an die erfolgreiche dritte Generation. Unter der Haube arbeitete der H22A-Motor mit VTEC-Technik, in Spitzenversionen mit bis zu 200 PS Leistung, in Japan sogar 220 PS.

Die Fahrdynamik blieb beeindruckend, doch der Markt für sportliche Coupés schrumpfte. Mit dem Aufkommen von SUVs und Kompaktmodellen verlor der Prelude an wirtschaftlicher Bedeutung. 2002 endete die Produktion, der Verkauf in Deutschland bereits zwei Jahre zuvor.

Zwei Jahrzehnte später belebte Honda den Namen erneut. Die sechste Generation (seit 2025) markiert den Schritt in die Hybridära. Der neue Prelude kombiniert einen 2,0-Liter-Benziner mit zwei Elektromotoren, die gemeinsam 149 kW (203 PS) leisten. Er bleibt ein Coupé, nun jedoch auf Effizienz und Alltagstauglichkeit ausgelegt. Ab Frühjahr 2026 soll der neue Prelude in Europa starten und damit jene Lücke füllen, die der Civic Type R hinterlässt.

Der Prelude war nie das meistverkaufte Honda-Modell, aber stets eines der progressivsten. Jede Generation brachte neue Technik in den Massenmarkt, von Glasdach über Vierradlenkung bis zur variablen Ventilsteuerung. 

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