Das Elektroauto könnte auch nach Europa kommen
Nach dem ersten Auftritt - noch stark getarnt - beim Goodwood Festival of Speed 2025 und einem kürzlichen Teaser zeigt sich der neue Honda N-ONE e nun offiziell in seiner Heimat Japan. Das vollelektrische Stadtauto gilt als geistiger Nachfolger des Honda e, der trotz viel Aufmerksamkeit kommerziell wenig erfolgreich war.
Auf der japanischen Honda-Website ist dem neuen Modell bereits ein eigener Bereich gewidmet, der erste Bilder und Informationen enthält. Technische Daten wie Leistung, Reichweite oder Batteriekapazität sind zwar noch nicht veröffentlicht, doch die Zielrichtung ist klar: Der N-ONE e richtet sich an urbane Kundinnen und Kunden, die eher auf Design und Preis achten als auf maximale Fahrleistungen.
Die elektrische Variante basiert auf dem in Japan bekannten N-ONE, einem Fahrzeug der Kei-Car-Klasse. Für die neue Version werden jedoch größere Abmessungen genannt - analog zum Hyundai Inster etwa 3,9 Meter Länge -, um den Anforderungen internationaler Märkte besser zu entsprechen.
Dennoch bleibt das Design weitgehend dem Original treu: Runde Formen, kreisförmige LED-Scheinwerfer und ein bewusst freundliches Erscheinungsbild, das sowohl nostalgische Reize als auch klare Marketingansätze bedient. Die fünftürige Karosserie zeigt erwachsenere Proportionen als das klassische Kei-Car, bleibt aber kompakt.
Der Innenraum des Honda N-ONE e ist praktisch und auf Alltagstauglichkeit ausgelegt. Auf aufwendige Designelemente wurde verzichtet, zugunsten durchdachter Lösungen. Die Rückbank lässt sich komplett oder teilweise umklappen, um Gepäck oder längere Gegenstände zu transportieren. Alternativ kann das Sitzkissen der Rückbank hochgeklappt werden, um hohe Gegenstände unterzubringen - eine bekannte Lösung aus Hondas "Magic Seat"-Konzepten.
Ein interessantes Detail sind zwei Ladeanschlussklappen an der Fahrzeugfront. Noch hat Honda keine genaue Erklärung geliefert, doch naheliegend ist die folgende Konfiguration: eine CHAdeMO-Schnellladebuchse für Gleichstrom und eine zweite AC-Ladebuchse, möglicherweise mit integriertem Kabel - in Japan wäre das J1772, in Europa Typ 2.
Ein weiteres Merkmal, das sich aus den offiziellen Bildern ableiten lässt: Der N-ONE e könnte über Vehicle-to-Load (V2L) verfügen. Eine der Steckdosen scheint auch als Stromquelle für externe Geräte nutzbar zu sein - etwa für den Betrieb kleiner Haushaltsgeräte. Solche Funktionen sind bei modernen Elektroautos zunehmend verbreitet.
Ein offizieller Zeitplan für eine Markteinführung in Europa steht noch aus. Zwar wurde zwischenzeitlich ein möglicher Auftritt auf der IAA Mobility 2025 in München diskutiert, doch Honda taucht derzeit nicht auf der Ausstellerliste auf. Realistischer erscheint daher ein separates Europadebüt gegen Ende 2025 oder Anfang 2026.