Tatsächlicher Verbrauch: Neuer Mazda 2 Hybrid (2022) im Test

Der Mazda 2 hat sich mit der neuen Generation völlig verändert: Der Kleinwagen ist nun enger Verwandter des Toyota Yaris Hybrid und bekommt auch dessen Vollhybrid-Antrieb. Wir haben den Neuling bereits in unseren wöchentlichen Verbrauchstest geschickt.

Wie viel Sprit braucht der 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner, der in Kombination mit dem Elektromotor auf 116 PS kommt, im realen Straßenverkehr? Sehr wenig. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke erreichte der neue Mazda 2 Hybrid einen hervorragenden Durchschnittsverbrauch von 3,70 Liter/100 km. Bei den inzwischen wieder leicht gesunkenen, aber immer noch hohen deutschen Benzinpreisen (1,94 Euro pro Liter) entspricht das Spritkosten von 7,18 Euro/100 km.

Zu Recht im Club der Spritsparer

Mit 3,70 Litern/100 km gehört der Mazda 2 Hybrid zu den sparsamsten bisher von uns getesteten Modellen überhaupt. Er verdient sich die Eintrittskarte in den exklusiven Club der Autos unter vier Liter Verbrauch. Der Neuling kommt mit seinem Vollhybridantrieb dem erwähnten Toyota Yaris 1.5 Hybrid (3,60 l/100 km) sehr nahe und liegt nicht weit hinter dem Toyota Yaris Cross 1.5 Hybrid (3,55 l/100 km).

Beim Verbrauch in die Nähe des Testkandidaten kommen nur Benziner-Kleinwagen wie der Renault Clio TCe 100 (3,70 l/100 km), der Opel Corsa 1.2 75 PS (3,95 l/100 km) und der Ford Fiesta 1.0 Ecoboost 100 PS (4,00 l/100 km), während der VW Polo 1.0 MPI 75 PS (4,10 l/100 km) und der Suzuki Swift 1.0 Hybrid (ebenfalls 4,10 l/100 km) und der Mazda 2 1.5 Skyactiv-G 90 MT (4,35 l/100 km) mehr Sprit benötigen.

Gute Ausstattung und Fahrhilfen

Bei dem von uns getesteten Fahrzeug handelte es sich um einen Mazda 2 Hybrid mit der Topausstattung Select. Dazu gehören (zumindest in Italien) eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein Head-up-Display, 16-Zoll-Alufelgen, eine Rückfahrkamera, ein Abstandstempomat, ein Spurhalteassistent, ein Instrumentendisplay und ein 8-Zoll-Touchscreen.

Unser Mazda 2 Hybrid ist damit schon gut ausgestattet, und in Bezug auf Sicherheit und Assistenzsysteme fehlt eigentlich nichts. Dazu kommt eine gute Qualitätsanmutung und ein lobenswertes Geräuschniveau. Das Fahrverhalten ist ausgewogen und die 116 PS des Fronttrieblers mit CVT-Automatikgetriebe sorgen für Leichtigkeit und Komfort. Nur ist der Kofferraum nicht besonders groß und die Fondtüren mit ihrer recht kleinen Öffnung sind manchmal unpraktisch.

Gute Reichweite mit einer Tankfüllung

Auch in gängigen Verkehrssituationen erweist sich der Mazda 2 Hybrid als besonders sparsam. Das Auto fährt mühelos mehr als 50 Prozent im Elektromodus. Dadurch bleibt der Spritverbrauch auch in der Stadt und auf der Autobahn sehr niedrig.

Der 36 Liter fassende Benzintank sorgt für eine hervorragende Reichweite. Sie liegt immer zwischen 600 und 800 km, mit Spitzenwerten von über 1.000 km auf besonders verbrauchsfreundlichen Strecken.

Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

• Stadtverkehr (Rom): 4,3 l/100 km, 835 km Reichweite
• Stadt-Umland-Mix: 3,8 l/100 km, 946 km Reichweite
• (Italienische) Autobahn: 5,4 l/100 km, 666 km Reichweite
• Spritspartest: 3,0 l/100 km, 1.198 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

ModellKraftstoffLeistungAbgasnormNormverbrauch
(WLTP)CO2-Emissionen
(WLTP)Mazda 2 Hybrid 1.5 VVT 116 PSBenzin116 PSEuro 6d-ISC-FCM4,0 Liter/100 km
(16-Zoll-Räder)92 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mazda 2 Hybrid 1.5 VVT 116 PS Select
Deutscher Listenpreis: 26.990 Euro
Testdatum: 7. April 2022
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 19 Grad / heiter, 17 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 840 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 77 km/h
Reifen: Bridgestone Ecopia EP150 - 195/55 R16

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 3,6 l/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 3,8 l/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,70 l/100 km
Kraftstoffpreis: 1,94 Euro/l (Super E10)
Spritkosten: 7,18 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.