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Mazdas Wankel-Sportwagen steht vor einer ungewissen Zukunft

Der Chief Technology Officer gibt bekannt, dass es anhaltende finanzielle Probleme gibt

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Es ist schwer zu glauben, dass es schon zwei Jahre her ist, seit Mazda die Studie Iconic SP enthüllt hat. Angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen in der Vergangenheit vielversprechende Konzeptautos nicht in die Tat umgesetzt hat, waren wir seitdem vorsichtig optimistisch.

Schließlich wurden wir schon einmal enttäuscht: Erinnern Sie sich an den RX-Vision von 2015? Das mit einem Wankelmotor ausgestattete, heckgetriebene Coupé wurde nie Realität, und sein spiritueller Nachfolger könnte dasselbe Schicksal erleiden.

Mazda Iconic SP Konzept

Obwohl Mazda starke Signale zur Einführung eines neuen Wankelsportwagens gesendet hat, ist sich das Unternehmen nicht mehr sicher, ob das Kürzel RX zurückkommt. In einem Interview mit Autocar gab der Chief Technology Officer Ryuichi Umeshita zu, dass es Hürden bei der Finanzierung des Iconic SP-Projekts gibt und sagte, dass das "einzige herausragende Problem finanzieller Natur" sei.

Trotzdem haben wir noch Hoffnung. Seit das Konzept auf der Japan Mobility Show im Oktober 2023 vorgestellt wurde, hat Mazda sein spezielles Ingenieurteam für Kreiskolbenmotoren wieder eingesetzt. Wir haben bereits einen Vorgeschmack auf deren Arbeit kürzlich im Vision X-Coupe gesehen, dessen Zweischeiben-Wankelmotor Teil eines Plug-in-Hybrid-Setups ist, das über 500 PS leistet.

Umeshita gibt zu, dass der Iconic SP sein "Traumauto" ist und fügt hinzu, dass er es eines Tages verwirklichen möchte. Obwohl das Projekt nicht abgebrochen wurde, deuten die von Mazdas CTO erwähnten finanziellen Hürden darauf hin, dass eine Serienversion noch in weiter Ferne liegt. Selbst mit einer Genehmigung würde es Zeit brauchen, ein solches Auto auf den Markt zu bringen, zumal es keinen direkten Vorgänger gibt, auf dem man aufbauen könnte.

Dies wäre ein völlig neues Modell, das auf einer maßgeschneiderten Plattform aufgebaut wird, vermutlich ohne Verbindung zum kleineren Miata. Mazda hat bereits gesagt, dass jede RX-Wiederbelebung neben dem MX-5 verkauft würde und laut Umeshita als "guter Nachfolger für den RX-7" dienen würde. Obwohl der Wankelmotor des Konzepts ausschließlich als Generator zum Laden der Batterie fungierte, hat der CTO die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass der Verbrennungsmotor die Räder direkt antreibt.

So sehr wir uns auch einen neuen RX wünschen, müssen wir daran denken, dass Mazda ein vergleichsweise kleines Unternehmen ist. Es ist kein Automobilgigant wie Toyota, der in der Lage ist, volumenorientierte Modelle mit Nischensportwagen auszubalancieren. Bezüglich des Wankelmotors gibt es diesen aktuell als Range Extender im Mazda MX-30 R-EV, doch ein echter Verkaufserfolg ist dieses Modell nicht. Knapp 2.000 Neuzulassungen seit 2023 in Deutschland sind eine überschaubare Bilanz.

Mazdas Lean Asset Strategy, die Anfang dieses Jahres angekündigt wurde, sieht drastische Kostensenkungsmaßnahmen bei Investitionen in Elektrofahrzeuge vor. Eine spezielle Elektroauto-Plattform ist weiterhin für 2027 geplant, wenn das erste Modell debütieren soll. Ein eigenes Hybridsystem wird Ende desselben Jahres in der nächsten Generation des CX-5 Premiere feiern, während auch ein neuer Skyactiv-Z-Verbrennungsmotor in Arbeit ist.

Wir können daraus schließen, dass Mazda derzeit größere Prioritäten hat, aber Umeshita bleibt optimistisch: "Ich würde niemals sagen, dass wir aufgegeben haben." Das passt zur Philosophie jener "47 Samurai", die bei Mazda ab 1961 den Wankelmotor domestizierten. Wie dem auch sei, zumindest können wir uns damit trösten, dass ein neuer MX-5 mit einem größeren Motor, einem Schaltgetriebe und möglicherweise sogar weniger Gewicht auf dem Weg ist. 

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