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Skoda Yeti (2005) und seine weniger bekannten Versionen

So ein Yeti Pick-up wäre was gewesen, oder?

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Seit gut fünf Jahren ist der Skoda Yeti Geschichte. Trotzdem hat das tatsächlich im Gelände nutzbare SUV noch immer viele Fans und zwar nicht nur Jeremy Clarkson, der den Wagen einst begeistert abfeierte. Jetzt zeigt Skoda, welche Varianten und Prototypen es gab.

2005 präsentierte Skoda auf dem Genfer Automobilsalon den Yeti als Studie. Zum Zeitpunkt dieser Premiere war das Auto noch eine reine Designübung, die an das vorherige Roomster-Konzept anknüpfte und bestimmte Teile der von Skoda beabsichtigten Designsprache weiterentwickelte. Die Resonanz der Fachwelt und des Publikums auf das neue Konzept war sehr positiv, so dass der tschechische Automobilhersteller mit der Vorbereitung einer Serienversion begann.

Diese erreichte die Kunden vier Jahre später als erster SUV von Skoda (als ideellen Vorläufer sieht Skoda den Trekka, einen Geländewagen, der in den 1960er- und 1970er-Jahren in Neuseeland produziert wurde). Das Yeti-Konzept beschränkte sich jedoch nicht auf das 2005 in Genf vorgestellte blaue Modell. Im selben Jahr wurde auf dem Frankfurter Autosalon eine zweite Version in Orange vorgestellt, die über ein abnehmbares Dach über den Vordersitzen und ein faltbares Stoffdach über den Rücksitzen verfügte.

Abgesehen von der Vision, wie ein Skoda-SUV aussehen könnte, zeigten beide Yeti-Konzepte eine Reihe interessanter, cleverer und praktischer Lösungen, die sich die Konstrukteure ausgedacht hatten. So hatten die Fahrzeuge nur einen Scheibenwischer, der in der rechten vorderen Säule versteckt war, die fünfte Tür war zweiteilig und der untere Teil, der bündig mit dem Boden abschloss, konnte als Sitzbank genutzt werden.

Oder man konnte im Kofferraum einen Träger für zwei Fahrräder unterbringen. Außerdem gab es zum Beispiel einen gekühlten Wasserbehälter in der Mittelkonsole, ein herausnehmbares Navigationssystem und beim orangefarbenen Konzept konnten die Rücksitze flach mit dem Boden zusammengeklappt werden, so dass eine Pritsche entstand. Dies war ein Vorgeschmack auf die Praktikabilität der Serienversion.

Während die Yeti-Konzepte eher Outdoor- und Urban-Crossover waren, die sich an ein jüngeres, aktives Publikum richteten, konnte der Serien-Yeti ein viel breiteres Kundenspektrum ansprechen. Er behielt das unverwechselbare Design der Konzepte bei, wurde aber größer und leistungsfähiger und mit fortschrittlicherer Technik ausgestattet: unter anderem mit der Plattform des Octavia, die es ermöglichte, einen Allradantrieb zu integrieren.

So wurde der Yeti zu einem echten SUV mit einem äußerst praktischen und variablen Innenraum, dessen Eigenschaften vom berühmten Jeremy Clarkson nach einem Test gelobt wurden. "Der Yeti ist das beste Auto der Welt", sagte der berühmte Moderator damals und verglich den Wagen auf einer Schlaglochpiste mit einem berühmten Sportwagen, ließ ihn von einem Feuerwehrteam nutzen oder fuhr mit ihm durch ein brennendes Haus. Am Ende des Tests ließ er einen Hubschrauber auf dem Dach des Wagens landen.

Das Design des Serien-Yeti wurde dem Geist des ursprünglichen Konzepts durchaus gerecht. Abgesehen von der Tatsache, dass der Yeti beim Publikum gut ankam, gab es dafür auch praktische Gründe. So steigerte das im Wesentlichen senkrechte Heck - es erhielt nicht die vertikalen Scheinwerfer der Konzeptversion in den Karosseriesäulen - den Nutzwert des Autos und verringerte gleichzeitig die Intensität der Aufheizung des Innenraums durch die Sonne. 

Zu der Zeit, als der Yeti auf den Markt kam, also 2009, waren SUVs nicht annähernd so beliebt wie heute, aber der Yeti war sofort ein Hit. Und mit der wachsenden Beliebtheit von SUVs wuchs auch die Popularität dieses Modells. In der Folge spielten die Designer mit Ideen, wie man die Yeti-Modellpalette erweitern könnte.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Skoda zwischen 2012 und 2013 einen Pick-up-Prototypen auf Basis des Yeti entwickelt hat. Das Design des Nutzfahrzeugs ist strukturell ungewöhnlich. "Die Frontpartie wurde komplett vom Serien-Yeti übernommen, während die hintere Plattform inklusive Achse, Aufhängung und Federung vom Volkswagen Caddy Max stammt. Die Karosserieteile im Heckbereich wurden von den Designern natürlich auf dieses Design zugeschnitten", sagt Martin Kadlec vom Skoda Test Body Development Center, der an der Entwicklung des Pick-ups beteiligt war.

Heraus kam ein Pick-up, der mit einem 125 kW starken 2.0 TDI-Motor und Allradantrieb ausgestattet ist. Während der klassische Yeti eine Länge von 4.223 mm aufwies, war der Pick-up 4.876 mm lang, wobei der größte Teil des Zuwachses auf den verlängerten Radstand (von 2.578 mm auf 3.006 mm) und ein Teil auf den größeren hinteren Überhang (985 gegenüber 768 mm) zurückzuführen ist.

Der Laderaum maß 1.936 x 1.170 mm und die Ladefläche war für einen kompakten Pick-up ungewöhnlich tief: 625 Millimeter. Das lag daran, dass der Boden des SUVs höher lag als bei herkömmlichen Kompakt-Pick-ups. So praktisch das Ergebnis auch war, es schaffte es nicht in die Massenproduktion.

Dennoch wurde eine verlängerte Version des Yeti produziert. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um eine modernisierte Version des Modells von 2013, die ausschließlich für Fond (sie lassen sich oft in ihren Autos herumfahren), daher wurde der Radstand auf 2.638 Millimeter gestreckt (60 mm mehr als bei der normalen Version).

Auf die spielerischen Wurzeln des Modells wurde dann 2014 mit dem Yeti Xtreme Concept verwiesen, das auf dem berühmten GTI-Treffen am Wörthersee vorgestellt wurde.
Der Skoda Yeti blieb bis 2017 in Produktion und wurde mit über 630.000 verkauften Exemplaren ein großer Erfolg.

Heute gibt es zwei Nachfolgemodelle in der Modellpalette der Marke. Der Yeti ist von der Größe her mit dem Kamiq vergleichbar, während dessen Platz im Portfolio vom Skoda Karoq eingenommen wurde.

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