Photoshop absurd? Nein. Studenten haben den Traum jedes Fahrrad-Urlaubers verwirklicht
Skoda und der Radsport - das passt einfach! Denn in ihrer langen Tradition seit 1895 starteten die Gründerväter Václav Laurin und Václav Klement als Laurin & Klement mit der Herstellung von Fahrrädern. Die Automobilproduktion begann erst zehn Jahre später (1905), bevor das Unternehmen 1925 vom Industrie-Konglomerat Skoda übernommen wurde und seinen heutigen Namen erhielt.
Wie könnte man also das 130. Gründungsjubiläum des ursprünglichen Unternehmens im Jahr 2025 besser feiern, als mit einem Skoda-Sonderfahrzeug, das an die bescheidenen Anfänge als Fahrradhersteller erinnert? Der LK 130 ist ein Superb Combi, der von Studierenden der Skoda Auto Berufsschule in einen Pick-up verwandelt wurde.
Insgesamt bildet der LK 130 das zehnte Sonderprojekt respektive "Azubi-Auto" der Schule. Der Pick-up ist jedoch das erste auf Basis eines Plug-in-Hybrid-Antriebs. Die Skoda-Ingenieure arbeiteten mit insgesamt 28 Studierenden zusammen, um die B- und C-Säulen des Superb umgestalten und den hinteren Abschnitt entfernen zu können. Auf Ladefläche und Dach prangt nun ein maßgeschneiderter Fahrradträger.
Die beiden Fahrräder ruhen auf einem elektrisch ausfahrbaren Ladebett mit integrierten Schienen, die die Räder in einem 35-Grad-Winkel anheben und neigen, damit sie im eingefahrenen Zustand auf die recht kurze Ladefläche passen. Ein drittes Rad kann zusätzlich auf dem Dach montiert werden.
Noch interessanter ist eventuell die hintere Türkonstruktion auf der Beifahrerseite, die sich die Studierenden haben einfallen lassen. Sie schwingt nicht nur nach außen und gleitet nach hinten wie eine von Kastenwagen bekannte Schiebetür, sondern verfügt auch über zwei Verriegelungsmechanismen und zwei Griffe.
Hinter dieser Tür befindet sich jedoch nur ein Sitz statt der üblichen Dreier-Rückbank des Superb Combis. Diese wurde entfernt, um Platz für eine Kühlbox und ein externes Lautsprecherkit zu schaffen. Vermutlich, damit der sportliche Leiter des Profi-Rad-Teams seine Fahrer noch lauter und bequemer antreiben kann.
Ein neues Heckfenster wurde entworfen, um der modifizierten Karosserie gerecht zu werden. Vorne installierte das Skoda-Projektteam ein Funkgerät und ein Tablet, das Aufnahmen von einer hinten am Fahrzeug montierten Kamera zeigt.
Abgesehen von den Änderungen an Karosserie und Innenraum spendierten die Studierenden dem Superb-Pick-up, aka LK 130, goldene, rote, weiße und schwarze Akzente als Hommage an das Laurin-und-Klement-Logo (daher auch der Name LK plus das Jubiläumsjahr). Das originale LK-Abzeichen, das vor 130 Jahren eingeführt wurde, ersetzt das vertraute Skoda-Emblem, das seit einem Jahrhundert in Gebrauch war, kürzlich jedoch gegen einen simplen Schriftzug ausgetauscht wurde. Das einzigartige Kombi-zu-Pick-up-Projekt erforderte über 2.000 Arbeitsstunden bis zur Fertigstellung.
Damit aber nicht genug Fahrrad-Hommage: Der LK 130 wird nächsten Monat während der 112. Ausgabe der Tour de France der Öffentlichkeit präsentiert. Denn auch im Profiradsport stellt Skoda seit über zwei Jahrzehnten verschiedene Versorgungsfahrzeugen den Profi-Teams.
Aber keine Angst, im Tour-Einsatz wird das Einzelstück nicht sein, denn den harten Rennalltag würde der Superb-Pick-up wohl kaum schadlos überstehen. Wie bei den vorherigen "Student Cars" ist beim LK 130 zudem keine Serienproduktion geplant. Rad-Begeisterte müssen ihre Drahtesel also weiterhin an oder auf ihren Superb Combi schnallen.