Es wird elektrisch, Highlights sind die Neue Klasse von BMW und der VW ID.2
Die IAA 2025 in München steht an. Sie findet vom 9. bis 14. September statt, wie beim letzten Mal verteilt auf die Messehallen im Osten der Stadt (der "Summit" mit saftigen Eintrittspreisen) und das Zentrum alias "Open Space", wo die Allgemeinheit die wichtigsten Neuheiten gratis bestaunen darf.
Der Pressetag ist schon am Montag, den 8. September, aber eigentlich beginnt die Messezeit bereits am Sonntag, den 7. September mit ersten Vorstellungen durch die Hersteller. Für die IAA Mobility (so der offizielle Name) angesagt haben sich Audi, BMW, Ford, Lucid, Mercedes, Opel, Porsche, Smart, der türkische Hersteller Togg und die Volkswagen Group, aber auch China-Marken wie Changan, Leapmotor und Xpeng.
Insgesamt stehen 229 Fahrzeuge von 22 Ausstellern für eine Probefahrt zur Verfügung - eine Steigerung von mehr als 26 Prozent gegenüber 2023. Im Open Space können Modelle von Marken wie Audi, BYD, Chery, Ford, Hyundai, Kia, Mercedes-Benz, Polestar, Porsche und VW selbst gefahren werden.
Die chinesischen Aussteller haben mit der Anzahl von 103 Ausstellern bereits das Endergebnis aus 2023 (75 Aussteller) um 37 Prozent überschritten. Die Teilnahme einiger großer Marken ist noch ungewiss, darunter BYD. Neuheiten gäbe es durchaus: Jeep Cherokee, Honda Prelude, Fiat 500 Mildhybrid, Nissan Leaf, Nissan Micra, Peugeot 208 E-GTi, Toyota RAV4 und Aygo X Facelift oder auch den Mitsubishi Grandis.
Welche Neuheiten von den bestätigten Teilnehmern der diesjährigen IAA (Stand Juli 2025) zu erwarten sind, zeigen wir Ihnen im Folgenden.
Der neue Audi Q3 der dritten Generation wurde Mitte Juni 2025 vorgestellt, der Marktstart ist für Herbst vorgesehen. Vermutlich zeigt man auf der IAA erstmals den Q3 Sportback. Die SUV-Variante (unser Bild) wächst leicht auf 4,53 Meter Länge und bietet einen Radstand von 2,68 Metern sowie bis zu 1.386 Liter Ladevolumen. Der Einstiegspreis für den Q3 35 TFSI mit 150 PS liegt bei 44.600 Euro, während der neue Plug-in-Hybrid 45 TFSI e mit 272 PS ab 49.300 Euro erhältlich ist. Letzterer erlaubt bis zu 120 Kilometer rein elektrisches Fahren und kombiniert einen Benziner mit einem Elektromotor.
Im Innenraum setzt Audi auf die neue "Digital Stage" mit einem 11,9-Zoll-Digitalcockpit und einem 12,8-Zoll-Touchscreen auf Basis von Android Automotive. Zur Motorenpalette gehören Mild-Hybrid-Benziner mit 150 bis 265 PS, ein 150-PS-Diesel sowie der erwähnte Plug-in-Hybrid, Allradantrieb ist bei den stärkeren Varianten verfügbar. Gemunkelt wird zudem, dass Audi auf der IAA mit einer Studie seine neue Designsprache zeigen könnte.
Im Zeitalter des Downsizings scheint Audi mit der nächsten Generation des RS 5 dem Trend zu trotzen. Prototypen der heißen Limousine (technisch gesehen ein fünftüriges Fließheck) und des Avant wurden erneut auf dem Nürburgring gesichtet und die machten ziemlich liebenswerte Motorengeräusche. Wir tippen auf einen V6-Motor, wobei ein Plug-in-Hybrid wegen der zwei "Tankdeckel" und um die strengeren Emissionsvorschriften zu erfüllen, wahrscheinlich scheint.
Auf der IAA feiert die Serienversion des BMW iX3 Premiere, auf den Markt kommt das erste Derivat der Neue-Klasse-Plattform aber erst 2026. Bisher können wir Ihnen den Neuling nur als Erlkönig zeigen, aber die Technik ist schon weitgehend bekannt. So werden die Reichweiten bis zu 800 km betragen. Außerdem bietet das Auto ein 800-Volt-System für schnelles Laden. Die Systemleistungen sollen von 200 bis 1.000 kW reichen. Innen wird es neben einem Head-up-Display und einem Touchscreen ein "Panoramic Vision"-Display am unteren Rand der Frontscheibe geben.
Nicht alles auf den BMW-Ständen auf der Messe und in der Stadt dürfte elektrisch sein: Auf seinem Instagram-Kanal zeigte BMW M nämlich einen größtenteils noch getarnten M2 in Sao Paulo Gelb mit einem veritabel mächtigen Schwanenhals-Heckflügel im Porsche 911 GT3-Stil. In der Bildunterschrift heißt es dazu: "BMW M Performance Parts entwickelt ein straßenzugelassenes Track Day-Paket, um pure Performance zu liefern". Das Track Day Paket für den M2 soll "voraussichtlich 2026 eingeführt werden".
Cupra präsentiert einen getarnten Raval auf dem Medienevent des Volkswagen-Konzerns am 7. September, noch vor seiner Weltpremiere und Markteinführung 2026. Es handelt sich um das erste Modell auf Basis der neuen Plattform MEB-Entry alias MEB-Small, auf der auch der VW ID.2 und der Skoda Epiq basieren. Bisher gibt es nur Bilder der Studie sowie Erlkönigbilder.
Cupra enthüllt zudem auf seinem Open Space am 8. September ein neues Showcar, das die Vision der Marke und die künftige Designsprache verkörpert. Und man stellt die TRIBE EDITIONS des Formentor, Leon, Leon Sportstourer und Terramar vor, die laut Hersteller "einen unverwechselbaren Charakter mit einer nachhaltigen Note verbinden".
Was wird Ford in München zeigen? Angekündigt hat sich die Marke jedenfalls bereits. Aber inklusive einer echten Weltpremiere? Vielleicht belässt man es beim elektrischen Puma Gen-E und einigen Nutzfahrzeugen.
Kia hat derzeit einen Lauf, was neue Elektroautos angeht. 2025 startete der EV3, auch der EV4 soll noch dieses Jahr auf den Markt kommen. EV5 und EV2 folgen dann 2026. Das EV2 Concept ist im Open Space der IAA auf der Münchner Ludwigstraße zu sehen. Das Kleinwagen-SUV unterhalb des 4,30 Meter langen EV3 dürfte wie dieser auf der Frontantriebsversion von E-GMP basieren und auch Teile der Technik übernehmen. Zu den Rivalen gehören wohl der Hyundai Inster, die kleinen Stellantis-SUVs wie der Fiat Grande Panda Elektro oder der Citroen e-C3 und der BYD Dolphin Surf. Dementsprechend werden die Preise vermutlich bei unter 25.000 Euro beginnen.
Den Kia EV4 kann man ebenfalls auf der Showmeile in der Münchner City bewundern. Wie den EV3 gibt es den Kompaktwagen ausschließlich mit 150-kW-Forntantrieb; dazu kommen die vom EV3 bekannten Akkus. Die Wahl hat man jedoch zwischen einer Limousine mit ziemlich flach liegendem Schrägheck und einem Hatchback (unser Bild). Es gibt nun auch den Basispreis für das Schrägheckmodell: 37.590 Euro. Der Hatchback ist für Europa gedacht ist und wird als erster Elektro-Kia auch in Europa gebaut. Demnächst soll das Auto bestellbar sein, die Auslieferung startet aber erst im vierten Quartal.
Auch das Mittelklasse-SUV Kia EV5 wird auf der IAA an der Ludwigstraße gezeigt. Mit knapp 4,62 Meter Länge ist der Neuling nur acht Zentimeter kürzer als der EV6, aber mehr als 15 cm höher. Technische Basis ist hier wie dort die Plattform E-GMP, aber der EV5 hat 400-Volt-Technik und dürfte deshalb deutlich günstiger sein. In China ist das Modell schon auf dem Markt. Dort werden ausschließlich LFP-Akkus (mit 64 und 88 kWh) eingebaut, aber die Batterien sollen sich je nach Markt unterscheiden. Zu erwarten sind ein 160-kW-Frontantrieb und ein 230-kW-Allradsystem. Mehr erfahren wir hoffentlich zur Messe.
Als wären EV2, EV4 und EV5 noch nicht genug Kia-Neuheiten, zeigt die Marke auch noch ihr erstes Nutzfahrzeug: den Transporter PV5. In welcher Variante - es gibt verglaste und verblechte -ist noch offen, aber für eine Publikumsmesse wäre wohl die "Passenger"-Variante geeigneter. Mit 4,70 Meter Länge ist der Fünfsitzer so groß wie ein VW ID. Buzz; den Antrieb übernehmen wahlweise Motoren mit 89 oder 120 kW an der Vorderachse. Dazu kommt eine 51 bzw. 71 kWh große Batterie. Die Preise beginnen bei rund 38.000 Euro.
Das Kia Sportage Facelift für 2025 zeigt sich mit überarbeiteter Frontpartie, schmaleren LED-Leuchten und neu gestaltetem Kühlergrill. Im Innenraum erhält das SUV ein modernes Infotainmentsystem mit aktualisierter Software. Die Preise starten für die Modelle mit Benzinmotor bei 35.190 Euro, für den Diesel bei 37.390 Euro und für den Hybrid bei 38.990 Euro. Die Auslieferungen beginnen voraussichtlich Mitte Juli mit den Benzin- und Dieselmodellen, gefolgt vom Hybrid im Oktober 2025.
Die neue China-Marke aus dem Stellantis-Imperium könnte auf der IAA ihren neuen Leapmotor B10 zeigen. Weltpremiere war schon vor einem Jahr auf dem Pariser Autosalon, aber das 4,51 Meter lange Kompakt-SUV unterhalb des C10 kommt erst 2026 auf den Markt. Das Auto wird in Spanien gebaut. Anders als der C10 basiert es auf einer neuen 800-Volt-Plattform. In China werden Heckantriebe mit 132 und 160 kW angeboten, dazu LFP-Akkus mit 56 bzw. 67 kWh. Ob das in Europa auch so sein wird, ist noch offen.
Noch hat sich Mazda nicht zur IAA 2025 angekündigt, doch man hätte einen echten Hingucker im Gepäck: Die Neuauflage des beliebten CX-5. Sie wächst auf gut 4,70 Meter Länge, motorenseitig gibt es zunächst nur einen Mildhybrid-Sauger mit 141 PS Leistung, der Diesel entfällt. Die Produktion des neuen Modells beginnt im Oktober, der Verkaufsstart ist für Dezember 2025 mit einem Basispreis von 35.000 Euro geplant.
Der elektrische Mercedes GLC EQ wird am 7. September vorgestellt, also am Vorabend des IAA-Pressetages. Wie die direkten Konkurrenten BMW iX3 und Volvo EX60 bekommt auch das Mittelklasse-SUV von Mercedes ein 800-Volt-System. Zum Start gibt es einen GLC 400 4Matic EQ mit 360 kW und Zweigang-Getriebe. Dazu kommt angeblich eine Batterie mit 95 kWh Speicherkapazität, womit 650 km Reichweite möglich werden sollen. Aufgeladen wird mit bis zu 320 kW. Optional gibt es Luftfederung und Hinterradlenkung. Eigentlich fehlen nur noch die Bilder, die Preise und ein paar Details wie die Ladedauer.
Der Mercedes CLA Shooting Brake wurde schon Mitte Juli 2025 präsentiert, aber auf der IAA wird er wohl Publikumspremiere feiern. Neue Antriebe wurden nicht präsentiert, die Optik und das Cockpit sind schon von der Limousine bekannt. Aber der erste Elektrokombi von Mercedes hat doch ein Highlight: ein neues Glasdach mit leuchtenden Sternen. Vermutlich dürften wir bis zur IAA auch mehr zu den Verbrenner-Versionen wissen. Marktstart ist erst im März 2026, die Preise sind noch nicht bekannt.
Angeblich präsentiert Mercedes auch die schon lang erwartete Facelift-Version des EQS in München. Die Modellpflege sorgt für eine neue Optik (mit doppeltem "Sternenlicht"). Bemerkenswert ist das Auto aber vor allem durch die neue 800-Volt-Technik. Denn in das neue Modell fließt viel von den Innovationen der neuen Plattformen MMA (Mercedes CLA EQ) und MB.EA (Mercedes GLC EQ) ein. Das soll auch für die Batterien gelten, deren Aufbau vom CLA übernommen werden soll, auch wenn hier Akkus mit über 100 kWh eingebaut werden dürften. Außerdem werden Motoren eingesetzt, die von Mercedes selbst entwickelt wurden.
Als wir kürzlich bei der Marke eingeladen waren, haben wir gefragt, ob der Polestar 5 auf der IAA stehen würde. Denkbar, war die Antwort, mit einem Lächeln. Da das Modell noch 2025 eingeführt werden soll (das steht auf der Website), fällt uns kein besserer Termin ein. Zu erwarten ist das erste 800-Volt-Auto von Polestar, mit bis zu 650 kW starken Antrieben. Also ein waschechter Porsche-Taycan-Rivale.
Ein getarnter Porsche Cayenne mit Elektroantrieb wurde kürzlich im Rahmen des Goodwood Festival of Speed gezeigt, und die nächste Station des Autos ist die IAA, schreibt Porsche. Gezeigt wird allerdings nur ein Prototyp, die Tarnung wird also wohl noch nicht fallen. Technische Basis ist angeblich PPE, also die Plattform des Macan; vermutlich werden die Antriebe ähnlich sein. Die Maße sollen etwa so ausfallen wie beim aktuellen Verbrenner (4,93 m Länge). Da der Radstand beim Verbrenner (2.895 mm) praktisch der gleiche ist wie beim Macan Electric (2.893 mm), erwarten wir auch keine größere Batterie.
Am Vorabend der IAA will Renault in München eine Weltpremiere zeigen. Um was es sich genau handelt, bleibt bislang unklar. Wir würden auf die Serienversion des neuen Twingo tippen. Das Elektroauto im Retro-Design der ersten Generation soll bei unter 20.000 Euro starten. Im Oktober 2024 hatte man bereits eine Konzeptstudie präsentiert.
Dass Anfang 2026 eine Elektroversion des XC60 startet, hat Volvo bereits offiziell auf seinem Facebook-Account bekannt gegeben. Deswegen liegt eine Premiere auf der Münchner Automesse nahe. Zu erwarten ist ein Mittelklasse-SUV mit ähnlichen Maßen wie beim aktuellen XC60, also mit rund 4,70 m Länge. Wie beim ES90 wird es wohl ein 800-Volt-System geben. Auch die schwächeren Antriebe und zumindest die kleinere der beiden Batterien könnten von der Oberklasse-Limousine übernommen werden.
Eines der beliebtesten Modelle von VW wird auf der IAA 2025 komplett neu vorgestellt: der T-Roc. Das kompakte SUV dürfte sich beim Design am aktuellen Tiguan orientieren. Das Cabrio bekommt keinen Nachfolger, wird aber noch bis 2027 weitergebaut. Nähere Details zu den Abmessungen und den Antrieben des künftigen T-Roc gibt es noch nicht.
Volkswagen zeigt bei seiner Group Night am Vorabend der Messe den VW ID.2 X, wie Markenchef Thomas Schäfer schon im Februar verriet. Es handelt sich um die SUV-Version des ID.2. Ob es schon das Serienauto ist, oder noch eine Studie, geht aus der Ankündigung nicht klar hervor. Jedenfalls wird damit ein weiteres Modell aus der Electric Urban Car Family vorgestellt, zu der auch der Cupra Raval, der Skoda Epiq und der ID.2 gehören. Denkbar ist, dass VW die IAA als große Bühne für die Serienversion des ID.2 nutzt.
Xpeng hat kürzlich neue Versionen seiner 800-Volt-SUVs G6 und G9 angekündigt. Die Autos bieten noch deutlich schnelleres Laden als bisher und sind bereits bestellbar. Da die China-Marke auf der IAA präsent sein wird, dürften die beiden Modelle auch auf der Messe stehen. Eine Präsentation der neuen Version des P7 (unser Bild) wäre ebenfalls gut denkbar, zumal das Modell im Mai von der deutschen Presseabteilung vorgestellt wurde - wenn auch noch ohne Daten.