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Longbow Speedster: Prototyp wiegt weniger als 900 Kilo

Die 52-kWh-Batterie soll über 400 km Reichweite bieten, der Sprint in 3,5 Sekunden gelingen. Aber nur 150 Stück werden gebaut.

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Elektroautos seien schwer und würden sich entsprechend fahren, heißt es oft. Stimmt ja auch. Zu den Ausnahmen von der Regel gehören der Longbox Speedster und der Longbow Roadster aus Großbritannien. Nun wurde ein Prototyp des Speedster vorgestellt, der unter 900 Kilo wiegt.

Das erst 2023 gegründete Elektroauto-Start-up Longbow hat angeblich nur sechs Monate gebraucht, um den Speedster von der Designskizze bis zum fahrbereiten Prototypen zu entwickeln. Das Auto soll 84.995 Pfund (rund 97.000 Euro) kosten und ab Ende 2026 ausgeliefert werden. Zum Start soll es nur 150 Stück geben, wie Autocar berichtet.

Longbow Speedster

Der Speedster bekommt einen "mindestens 200 kW" starken Elektromotor an der Hinterachse und eine 52-kWh-Batterie. Damit soll sich eine WLTP-Reichweite von 443 km ergeben. Für das geringe Gewicht von nur 895 Kilo ist das eher enttäuschend, denn der doppelt so schwere VW ID.3 Pro braucht auch nur einen 59-kW-Akku für 434 km Reichweite. Allerdings ist der Speedster deutlich schneller als der VW: Er soll den Sprint auf 100 km/h in nur 3,5 Sekunden schaffen.

Neben dem offenen Speedster soll es auch eine geschlossene Coupé-Version geben, die seltsamerweise Roadster genannt wird. Das Coupé soll 64.995 Pfund (etwa 74.000 Euro) kosten und ab Ende 2027 in deutlich größeren Stückzahlen ausgeliefert werden. Mit 995 Kilogramm wird es 100 Kilo schwerer sein als der Speedster. Infolgedessen wird es 3,6 Sekunden für den Sprint brauchen, aber mit 451 km sogar ein Quäntchen mehr Reichweite bieten. Bestellungen für beide Modelle werden schon angenommen.

Longbow Speedster und Roadster

Als stilistisches Vorbild werden legendäre Modelle der 60er- und 70er-Jahre erwähnt wie die Shelby Cobra oder der Ferrari 288 GTO. Wie diese soll der Longbow ein zeitloses Design haben, das auch noch in 100 Jahren attraktiv wirken soll. Die Form soll wie der Unternehmensnamen an einen gespannten Langbogen erinnern.

Der 4,20 Meter lange Prototyp wirkt bereits seriennah, doch hat er noch nicht das endgültige Cockpit. Designskizzen zeigen ein schlichtes Interieur ohne Bildschirm am Armaturenbrett. Stattdessen gibt es zwei Rundinstrumente vor dem Fahrersitz. Dazu kommen ein klassischer Zündschlüssel und ein "Schalthebel", der hier dazu dient, die Getriebemodi P, N, R und D zu aktivieren.

Die Plattform ist offenbar eine neue Version der PACES-Architektur von der Firma Watt EV aus Cornwall. Diese ist eigentlich für leichte Nutzfahrzeuge gedacht, soll aber sehr wandlungsfähig sein. Dazu gehört ein Chassis aus extrudiertem Aluminium. Die Batterie wird in das Chassis integriert, was Platz und Gewicht spart. Die Produktion soll von einem noch nicht festgelegten Auftragnehmer übernommen werden. Laut Autocar käme das nicht ausgelastete Lotus-Werk in Hethel infrage, aber auch ein mögliches neues Werk von Watt EV. Vom Speedster und dem Coupé sollen jährlich rund 2.000 Fahrzeuge entstehen.

Unter dem Strich

Ein nur 4,20 Meter langer Elektro-Roadster mit einem Gewicht von unter 900 Kilo: Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Eine Reichweite von 443 km ist für ein solches Fahrzeug mehr als ausreichend, denn man muss wohl einen Helm tragen, um das Auto ohne Windschutzscheibe legal fahren zu dürfen. Das macht den Wagen von vornherein zum Exoten.

Relevanter ist das Coupé. Dass Longbow keinen offenen Roadster mit Windschutzscheibe anbietet, hat vielleicht auch mit der Konkurrenz zu tun: Der MG Cyberster, der deutlich länger und schwerer ausfällt, mit 3,2 Sekunden aber schneller sprintet, wird ausschließlich als Roadster offeriert. Mit 70.000 Euro ist der MG etwas günstiger als das Longbow-Coupé für 74.000 Euro. 

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