Die Mittelklasse-Baureihe wurde vor 20 Jahren vorgestellt








Ist das auch schon wieder 20 Jahre her? Mit der Markteinführung im Frühjahr 2005 bringt der Volkswagen Passat B6 (Werkscode 3C) frischen Wind in die Mittelklasse. Das Fahrzeug, gestaltet von Murat Günak, zeigt einen markanten, verchromten Wappengrill am Bug und setzt auf eine größere, sportlichere und luxuriösere Linienführung als die Vorgängermodelle.
Die sechste Generation basiert auf der neuen PQ46-Plattform und wächst in allen Dimensionen: Sie legt 9,2 Zentimeter in der Länge und 7,4 Zentimeter in der Breite zu. Besonders das Kofferraumvolumen des Passat Variant ist mit 603 bis 1.731 Liter erneut herausragend. Möglich wird das durch die Umstellung auf quer eingebaute Benzin- und Dieselmotoren.
Der VW Passat B6 ist in sieben Ausstattungslinien verfügbar: Trendline, Comfortline, Sportline, Highline, BlueMotion, R36 und Individual. Vielfahrer profitieren von Details wie der serienmäßigen elektrischen Feststellbremse, optionalem Keyless-Entry-System mit Starterknopf und einem adaptiven Fahrwerk.
Beim Infotainment führt Volkswagen touchgesteuerte Navigationssysteme ein; ab Oktober 2005 ist außerdem die Freisprecheinrichtung "Premium" verfügbar. Mit der Einführung des Doppelkupplungsgetriebes DSG ergänzt VW die bestehenden Wandlerautomaten, während der permanente Allradantrieb 4MOTION mit Haldex-Kupplung weiterhin angeboten wird. Effiziente BlueMotion-Varianten reduzieren Verbrauch und Emissionen, alle Dieselmotoren verfügen über einen Partikelfilter.
Die Motorenpalette deckt ein breites Spektrum ab. Bei den Dieseln bevorzugen Kunden den drehmomentstarken TDI-Vierzylinder mit 77 kW (105 PS) bis 125 kW (170 PS) Leistung. Bei den Benzinern reicht die Leistung vom 1,6-Liter-Motor mit 77 kW (105 PS) bis zum Topmodell R36 mit 3,6-Liter-Sechszylinder und 220 kW (299 PS). Optional ist Allradantrieb für die 2,0-Liter-Motoren verfügbar, die R36-Modelle sind serienmäßig mit 4MOTION ausgestattet.
Äußerlich prägen horizontale Heckleuchten, ein langer Radstand und eine Sicke im Profil die Karosserie, der verchromte Kühlergrill zieht sich bis in den Stoßfänger. Innen bietet der Passat Funktionen wie Klimaanlagen, höhenverstellbare Sitze, Leder-Alcantara-Bezüge und optionale Infotainment-Features.
Parallel zum Passat B6 baut VW in China über FAW-Volkswagen den leicht modifizierten Magotan, in der Stufenheckversion ab November 2007 und als Variant ab Juni 2010. Die chinesische Produktion endet 2011, um Platz für den Passat NMS zu schaffen.
Besondere Modelle wie der Passat BlueMotion setzen auf Verbrauchsoptimierung durch Leichtlaufreifen, längere Getriebeübersetzungen und optimierten Unterboden. Die BlueMotion-Technology-Varianten kombinieren Effizienz mit allen Ausstattungslinien außer Individual und R-Line. 2008 ergänzt der Passat R36 das Portfolio als Topmodell mit 220 kW (300 PS) starkem Sechszylinder in Limousine und Variant, erkennbar an geänderten Schürzen, getönten Rückleuchten und verstärktem Chromanteil.
Bilder von: Volkswagen
Der 2008 vorgestellte VW Passat CC basiert weitgehend auf der Plattform der Passat-Limousine, unterscheidet sich jedoch in mehreren Details. Das Dach ist um 50 Millimeter flacher, die Karosserie 36 Millimeter breiter, und die Spurweite vorne wächst um 11 Millimeter, hinten um 16 Millimeter.
Für ein Coupé bietet der CC ein ungewöhnlich großes Gepäckraumvolumen von 532 Liter, das durch Umklappen der Rücksitze noch erweitert werden kann. Mit rahmenlosen Türen und der sanft abfallenden C-Säule präsentiert sich der Passat CC als elegantere, coupéartig gestaltete Variante des klassischen Passat.
Die Fertigung des Passat B6 läuft von Februar 2005 bis Juli 2010 in Emden und Zwickau, mit einem Produktionsanteil von 60 Prozent in Deutschland. Am 25. Februar 2010 verlässt der einmillionste Passat B6 das Emder Werk. Anfang Juli 2010 endet die Produktion vorzeitig, um das Werk für den Nachfolger vorzubereiten.
Der VW Passat B7 wird am 22. Oktober 2010 auf dem Pariser Autosalon erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Er ersetzt den Passat B6, auf dessen Karosserie und Technik er aber weiterhin basiert. Im Februar 2015 wird die Produktion des Passat B7 zugunsten des B8 beendet.