Der Dacia Bigster ist der Dacia, der noch gefehlt hat. Es handelt sich um das längste und geräumigste SUV des rumänischen Herstellers. Damit zielt Dacia auf alle, die mehr als einen Duster wollen, sowohl in Bezug auf den Kofferraum als auch auf Ausstattung und Motorisierung.
Zu den interessantesten Antrieben des größeren Dacia-SUVs gehört der neue Vollhybrid mit 1,8-Liter-Motor und 157 PS, der in Sachen Effizienz vielversprechend ist. Um die angegebenen Daten zu überprüfen, habe ich beschlossen, den Bigster hybrid 155 in unseren wöchentlichen Verbrauchstest zu schicken. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke, die von Rom ins norditalienische Forlì führt, erzielte ich einen hervorragenden Durchschnitt von 4,20 Liter/100 km. Für das benötigte Benzin gab ich 26,29 Euro aus.
Wenige Vollhybrid-SUVs verbrauchen weniger
Setzt man die 4,20 Liter/100 km des Dacia Bigster ins Verhältnis zu den bisherigen Testergebnissen in der Kategorie kompakte und mittelgroße Vollhybrid-SUVs, fällt sofort auf, dass der Dacia sich sehr gut positioniert. So war er sparsamer als der Toyota RAV4 Hybrid AWD-i (4,40 Liter/100 km), aber auch der Honda ZR-V e:HEV (4,40 Liter), der Renault Rafale E-Tech Vollhybrid 200 (4,50 Liter), der Nissan X-Trail e-Power e-4orce 4WD mit 7 Sitzen (5,50 Liter) und der Honda CR-V e:HEV Vollhybrid AWD (5,60 Liter).
Unter den wenigen Modellen, die besser abgeschnitten haben, gehören der Renault Austral Vollhybrid E-Tech 200 (4,10 Liter) und die kleineren Modelle Toyota C-HR 2.0 Hybrid FWD (4,00 Liter), Omoda 5 SHS-H (3,95 Liter) und Renault Symbioz Vollhybrid E-Tech 160 PS (3,80 Liter).
Viel Platz für 5 Personen, praktisch und gut ausgestattet
Das Testfahrzeug war ein italienischer Dacia Bigster hybrid 155 journey. Diese sehr gut ausgestattete Version besitzt bereits serienmäßig 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Dachreling, abgedunkelte Scheiben, eine elektrisch bediente Heckklappe, ein Instrumentendisplay, einen 10,1-Zoll-Touchscreen, eine Zweizonen-Klimaautomatik, einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz und einen Abstandstempomat (ACC).
Mit Extras wie 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, der Metallic-Lackierung in Indigo-Blau, dem Parkpaket und dem Winterpaket Plus steigt der italienische Listenpreis auf 33.950 Euro.
Der Preis ist im Vergleich zum Rest der Dacia-Palette natürlich recht hoch. Aber wenn man die Abmessungen, die Leistung und die sehr reichhaltige Ausstattung dieses 4,57 Meter langen Fünfsitzers mit einem riesigen Kofferraum bedenkt, ist er angemessen. Auch der Fahrkomfort und das Fahrwerk des modern wirkenden Bigster sind in jeder Hinsicht angenehm.
Stets niedriger Verbrauch
In den häufigsten Verkehrssituationen stellte ich immer sehr niedrige Verbrauchswerte fest. In vielen Fällen waren sie sogar überraschend niedrig für die Maße und das Gewicht dieses 1,4 Tonnen schweren SUVs. Besonders gering ist der Verbrauch im gemischten Stadt- und Überlandverkehr und auch auf der Autobahn verbraucht der Hybrid-Bigster nicht viel Benzin.
Mit dem 50-Liter-Tank errechnet sich eine sehr gute theoretische Reichweite. Sie lag immer über 790 km und lag in der Spitze nahe bei 1.500 km. Diese Reichweite sollte unter idealen Bedingungen auf Straßen außerhalb der Stadt erreichbar sein.
Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen
- Stadt-Umland-Mix: 5,2 Liter/100 km
960 km theoretische Reichweite - (Italienische) Autobahn: 6,3 Liter/100 km
790 km theoretische Reichweite - Spritspartest: 3,3 Liter/100 km
1.515 km theoretische Reichweite
Aus dem offiziellen Datenblatt
| Dacia Bigster hybrid 155 journey | |
| Antrieb | Hybrid (Benzin, 1.799 ccm) |
| Leistung | 157 PS |
| CO2-Emissionen (WLTP) | 106 g/km |
| Abgasnorm | Euro 6E-Bis-FCM |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: Dacia Bigster hybrid 155 journey
Grundpreis in Italien: 31.700 Euro
Testdatum: 4. Dezember 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): bewölkt, Regen, 14 Grad / bewölkt, 10 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 74 km/h
Reifen: Michelin e.Primacy - 205/55 R19 97H XL R (EU-Label: A, B, 70 dB)
Verbrauch
Bordcomputer: 4,1 Liter/100 km
An der Zapfsäule: 4,3 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,20 Liter/100 km (23,81 km/l)
Kraftstoffpreis in Italien: 1,739 Euro/Liter (Benzin)
Unsere italienischen Kollegen bieten ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse an. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert.
