LPG mit Automatik und 155-PS-Hybrid im Stepway
Die Modelle Sandero und Sandero Stepway bilden das Rückgrat des anhaltenden Erfolgs von Dacia. Seit 2017 ist der Sandero das meistverkaufte Auto Europas und erreichte 2024 einen neuen Meilenstein: Er war das europaweit meistverkaufte Modell über alle Vertriebskanäle hinweg und das erste Dacia-Fahrzeug, das in einem Jahr mehr als 300.000 Mal verkauft wurde.
Insgesamt fanden 309.392 Einheiten einen Käufer - ein Plus von 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund zwei Drittel des Volumens entfielen dabei auf den Sandero Stepway. Nach gut sechs Jahren erfolgt nun eine große Modellpflege. Vor allem technisch wird der Sandero aufgefrischt, wohl auch mit Blick auf den kürzlich vorgestellten neuen Renault Clio. Dessen Plattform wird aber erst ein ganz neuer Sandero ab 2028 bekommen.
Äußerlich hat Dacia den Sandero und Sandero Stepway nicht radikal geändert. Aus etwas Entfernung würde man das bisherige Modell vermuten. Doch es gibt künftig mehr Duster-Anleihen: Erstmals erhalten sie die LED-Lichtsignatur in Form eines umgekehrten T. Hinzu kommen ein überarbeiteter Kühlergrill, und andere Stoßfänger.
Auch am Heck prägen neue LED-Pixel-Leuchten das Erscheinungsbild. Beim Sandero Stepway betont ein mattschwarzer Streifen zwischen den Rückleuchten und ein neuer Stoßfänger den robusten Charakter. Dieses Detail erinnert uns ein wenig an den neuen Renault 5 Electric.
Zusätzliche Outdoor-Akzente setzt der Stepway mit Radhausabdeckungen, Unterfahrschutz und Einfassungen der Nebelscheinwerfer aus dem von Dacia entwickelten Material "Starkle", das 20 Prozent recycelten Kunststoff enthält. Die unbehandelte Oberfläche ist widerstandsfähig und reduziert den CO₂-Fußabdruck.
Ergänzt wird das neue Design durch geänderte Radabdeckungen oder Leichtmetallfelgen, eine serienmäßige Haifischantenne ab Ausstattungslinie Expression sowie neue Lackierungen: "Amber Yellow" für Sandero und Sandero Stepway sowie "Sandstone" für den Sandero.
Auch im Innenraum finden sich neue Gestaltungselemente nach Art des Duster. Die Lüftungsdüsen nehmen das äußere T-Motiv auf, Armaturentafel und Türverkleidungen sind je nach Ausstattungslinie mit blauem Stoff oder Denim verkleidet. Strapazierfähigere Materialien steigern die Wertigkeit.
Die Sitze sind in den Versionen Essential und Expression mit schwarzem oder hellblauem Stoff bezogen, während die Linie Journey mit Denim-Bezügen auftritt. Das Topmodell Extreme behält seinen robusten Microcloud-TEP-Bezug in Grün-Schwarz samt Gummifußmatten. In einer ersten kurzen Sitzprobe wirkten die Möbel bequemer als bislang, genaueres muss ein ausführlicher Test zeigen.
Für besseren Bedienkomfort sorgen ein ergonomisch optimiertes Lenkrad sowie beim Hybrid 155 und Eco-G 120 mit Automatikgetriebe ein neuer E-Shifter und Schaltwippen (nur Eco-G 120).
Ein neues Multimediasystem mit 10,1-Zoll-Zentralbildschirm, vernetzter Navigation und induktivem Smartphone-Ladegerät erweitert die Ausstattung. Die digitale 7-Zoll-Instrumenteneinheit erhielt ein überarbeitetes Design. Wie bei allen Dacia-Modellen gehört auch das clevere YouClip-System zur Serienausstattung, mit dem sich Zubehörteile wie Halterungen oder Taschen flexibel im Innenraum befestigen lassen.
Erstmals ist eine induktive Smartphone-Ladefläche verfügbar, serienmäßig beim Jogger in den Linien Extreme und Journey. Neue Optionen sind außerdem eine Fernlichtautomatik, eine Multi-View-Kamera sowie elektrisch anklappbare Außenspiegel, gebündelt im Driving Pack.
Darüber hinaus erfüllen alle Modelle die neuesten Sicherheitsstandards. Dazu zählen automatische Notbremsung mit Erkennung von Fahrzeugen, Fußgängern, Radfahrern und Motorrädern sowie eine Müdigkeitserkennung. Eine neue "My Safety"-Taste erlaubt es, bevorzugte Assistenteneinstellungen direkt abzurufen.
Mit dem Hybrid 155 erhält der Sandero Stepway einen neuen elektrifizierten Antrieb. Der 109 PS starke 1,8-Liter-Benziner arbeitet mit zwei Elektromotoren, einer 1,4-kWh-Batterie und einem automatischen Multi-Mode-Getriebe. Insgesamt stehen 155 PS und 170 Nm zur Verfügung. Im Stadtverkehr kann man so laut Dacia bis zu 80 Prozent der Fahrzeit rein elektrisch fahren, der Verbrauch sinkt gegenüber dem Vorgänger um zehn Prozent. Zudem startet das Fahrzeug immer im rein elektrischen Modus.
Neu ist außerdem der Eco-G 120, der erste LPG-Motor bei Dacia mit Automatikgetriebe. Der 1,2-Liter-Turbo-Dreizylinder leistet 120 PS und ist mit einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombinierbar. Dank vergrößerter Tanks steigt die Reichweite im LPG-Betrieb auf 49,6 Liter bei Sandero und Stepway. Die Gesamtreichweite beträgt bis zu 1.590 Kilometer. Das laut Dacia "sanfte und reaktionsschnelle" 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ist im Eco-G 120 als Alternative zum Schaltgetriebe erhältlich.
Hinzu kommt ein überarbeiteter TCe 100 für Sandero und (dem nicht bei uns erhältlichen) Logan, der nun 100 statt 90 PS leistet. Weitere Motoren wie der TCe 110 oder der SCe 65 bleiben im Programm.
Zum Marktstart und den Preisen äußert sich Dacia bislang nicht. Aktuell startet der günstigste Sandero in Deutschland bei 12.490 Euro, der Stepway beginnt bei 15.190 Euro.