Die Batterie speichert nur noch 24,3 kWh, die Reichweite von 225 km bleibt aber unverändert, genauso wie der Basispreis von 16.900 €.
Der Dacia Spring erhält eine neue Batterie, die erstmals mit LFP-Chemie arbeitet. Die Speicherkapazität ist mit 23,4 kWh sogar geringer als bisher, doch die Reichweite bleibt die gleiche. Möglich macht das der nochmal gesunkene Verbrauch. Und das trotz stärkerer Motoren, die nun 52 bzw. 75 kW bieten.
Der Dacia Spring basiert auf der Kleinstwagen-Plattform CMF-A, die eigentlich für Verbrenner konstruiert wurde. Die Batterie steckte bisher in Form von sechs Modulen unter den Rücksitzen. Bei der neuen Version wurde die Plattform verstärkt, sodass eine tafelförmige Batterie im Unterboden möglich wird. Das bringt mehr Steifigkeit und eine verbesserte Gewichtsverteilung.
Dass die Batterie die von den meisten Elektroautos gewohnte Form bekommt, bedeutet nicht, dass sie größer wird, im Gegenteil: Die bisherige Batterie mit 26,8 kWh brutto und ca. 25 kWh netto wird durch einen kleineren Akku mit nur noch 24,3 kWh ersetzt. Erstmals im Renault-Konzern handelt es sich um eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP). Die angegebene Speicherkapazität dürfte der Bruttowert sein, aber bei LFP ist der Puffer zwischen brutto und netto ohnehin klein. Jedenfalls sollen sich mit der neuen Batterie WLTP-Reichweiten von bis zu 225 km ergeben - also praktisch die gleiche Reichweite wie bei den bisherigen Spring-Varianten.
Die Antriebe werden allerdings stärker: Zwei neue Motoren mit 52 und 75 kW ersetzen die Aggregate mit 33 und 48 kW. Laut Dacia sorgen die stärkeren Motoren vor allem für mehr Durchzug zwischen 80 und 120 km/h. Während die alte Basisversion dafür 26,2 Sekunden brauchte, sind es bei der neuen Einstiegsvariante nur noch 10,3 Sekunden. Bei den gehobenen Varianten verbessert sich der Wert von 14,0 auf 6,9 Sekunden. Werte für den Tempo-100-Sprint wurden noch nicht genannt.
Außerdem soll der Stromverbrauch mit 12,4 kWh/100 km noch niedriger sein als bisher. Beim Auslaufmodell wurden 14,1 bzw. 13,2 kWh angegeben, wobei die stärkere auch die sparsamere Version war. Der niedrige Verbrauch erklärt auch, warum die kleinere Batterie für die gleiche Reichweite sorgt.
Dacia Spring 70 | Dacia Spring 100 | |
Antrieb | FWD 52 kW | FWD 75 kW |
Akku | 24,3 kWh (LFP) | 24,3 kWh (LFP) |
WLTP-Reichweite | ca. 225 km | ca. 225 km |
Basispreis | 16.900 Euro | k.A. |
Wie bisher ist ein 7-kW-Bordlader Serie; dabei dürfte es sich wie gehabt um einen einphasigen Lader handeln, mit dem man in Deutschland in der Regel nur mit 4,6 kW (20 Ampere mal 230 Volt) laden kann.
Für die Ausstattungen Expression und Extreme ist ein DC-Lader mit 40 kW erhältlich; bisher lag die Maximalleistung bei 30 kW. So soll sich die Batterie in 29 Minuten von 20 auf 80 Prozent laden lassen, während bisher 56 Minuten angegeben wurden, allerdings für einen Ladehub von 0 auf 80 Prozent. Die Ladezeit von 29 Minuten klingt nicht schlecht, aber man muss den ungewöhnlichen Ladehub und die geringe Speicherkapazität bedenken. Die Ladegeschwindigkeit berechnet sich zu 23 kWh * 0,7/29 min = 0,5 kWh/min und ist damit wirklich niedrig. Allerdings ist der Konkurrent Leapmotor T03 hier um keinen Deut besser.
An der Optik ändert sich offenbar wenig bis nichts. Auch das Gewicht beträgt nach wie vor nur rund eine Tonne. Damit ist der Spring das leichteste viersitzige Elektroauto auf dem Markt - der ebenfalls viersitzige, aber kleinere T03 wiegt fast 1,2 Tonnen. Der Kofferraum fasst unverändert 308-1.004 Liter, deutlich mehr als die 210-508 Liter des Rivalen. Auch die V2L-Fähigkeit bleibt dem Spring erhalten; sie dürfte allerdings wie bisher der Topversion Extreme vorbehalten bleiben.
Eine neue Bremsunterstützung sorgt für kürzere Bremswege. Die 15-Zoll-Räder sind künftig ab Expression Serie. Außerdem wird erstmals ein Querstabilisator verbaut. Neue Stoßdämpfer und Federn erhöhen die Fahrstabilität weiter. Auch die Aerodynamik wurde optimiert: Verkleidungen an Front, Seite und Heck reduzieren Verwirbelungen, ein neuer Dachspoiler verbessert die Strömung am Heck. Der Luftwiderstand, gegeben als Produkt aus Stirnfläche und cW-Wert, sinkt damit auf 0,660 mit 14-Zoll-Rädern (vorher 0,745) und 0,665 mit 15-Zoll-Rädern (vorher 0,743).
Wie bisher gibt es die Ausstattungsversionen Essential, Expression und Extreme. Dabei werden die ersten beiden stets mit dem schwächeren Motor ausgeliefert, der Spring Extreme dagegen immer mit dem starken Motor.
Auch das YouClip-System bleibt an Bord. Damit können zum Beispiel Smartphone-Halter oder Becherhalter im Innenraum befestigt werden. Zur Serienausstattung ab Essential gehören wie gehabt ein 7-Zoll-Instrumentendisplay und das Media Control System, aber kein Touchscreen. Stattdessen dient das eigene Handy als Navigations- und Audiosystem. Mit einer App kann man das Handy über Lenkradtasten bedienen. Außerdem sind bei Essential eine Servolenkung mit höhenverstellbarem Lenkrad, ein Tempomat, Parksensoren hinten, eine Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber vorne standardmäßig an Bord.
Der Expression bietet zusätzlich 15-Zoll-Räder und eine manuelle Klimaanlage (keine Klimaautomatik). Ein Touchscreen (10,1 Zoll) ist erst beim Topmodell Extreme serienmäßig, dazu kommen elektrische Fensterheber hinten und elektrisch einstellbare Außenspiegel, zwei USB-Ports und Konnektivität per Apple CarPlay und Android Auto. Die Preise starten wie bisher bei 16.900 Euro und alle Varianten bleiben unter 20.000 Euro.
2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 (bis August) |
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Zulassungen in Deutschland | 4.045 | 14.366 | 12.407 | 3.655 | 3.566 |
Unter dem Strich
Der Dacia Spring war in Deutschland zuletzt auf dem absteigenden Ast: Gegenüber 2022, dem bisher besten Verkaufsjahr, sanken die Zulassungen im Jahr 2024 auf etwa ein Viertel. Das seit April 2024 bestellbare Facelift scheint eine Verbesserung zu bringen, aber die scheint Dacia nicht auszureichen. So wird das Modell nun erneut umgemodelt.
Die neue Version bekommt stärkere und vermutlich auch sparsamere Motoren. Zudem hat sie erstmals eine LFP-Batterie. Diese speichert sogar weniger Energie als bisher, bietet aber durch einen geringeren Verbrauch die gleiche Reichweite. Durch den günstigen Akku bleibt dem Dacia Spring sein Alleinstellungsmerkmal erhalten: Mit einem Basispreis von unverändert 16.900 Euro bleibt er das günstigste Elektroauto auf dem Markt.