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Dacia Hipster Concept: Neues Billigmobil mit E-Antrieb als Studie

Nur drei Meter langes Auto soll vor allem günstig und leicht sein – etwa 800 Kilo werden angestrebt.

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Mit dem Hipster Concept stellt Dacia ein besonders leichtes und günstiges Elektrofahrzeug vor. Damit soll der CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu normalen Elektromodellen halbiert werden. Die nur drei Meter lange Studie bietet vier Sitzplätze und bei Belegung mit zwei Personen bis zu 500 Liter Kofferraum.

Als Anbieter "essenzieller Mobilität" fühle man sich verpflichtet, erschwingliche und gleichzeitig umweltfreundliche Modelle anzubieten, schreibt Dacia. Beides gilt schon für den Dacia Spring, der nur 1.050 Kilo wiegt (nach EU-Norm, also mit 75 Kilo für die Person am Steuer) und ist ab 16.900 Euro erhältlich. Beides für ein Elektroauto sehr bemerkenswert. Doch die Hipster-Studie dürfte, wenn sie verwirklicht wird, bei Gewicht und Preis noch darunter liegen.

Dacia Hipster Concept - Eigene Bilder

So soll das Fahrzeug nochmal 20 Prozent leichter sein als der Dacia Spring. Das würde ein Gewicht von etwa 800 Kilo bedeuten. Damit wäre der Wagen zu schwer für die Leichtbauklasse L7e. Als normales Fahrzeug der Klasse M1 aber müsste der Hipster diverse Assistenzsysteme bekommen, was es teuer machen würde, wie man bei Dacia zugibt. Insofern sind die Realisierungs-Perspektiven für den Wagen reichlich vage; möglicherweise wird ist es eher eine Stilübung und zeigt ein mögliches Zukunfts-Design. 

Zu den technischen Daten hält sich Dacia noch sehr bedeckt. Der Wagen ist 3,0 Meter lang, 1,52 m hoch und 1,55 m breit. Der Kofferraum fasst mit vier Insassen nur noch 70 Liter, doch mit zwei Insassen die oben erwähnten 500 Liter. Zur Reichweite und zur Alltagstauglichkeit heißt es, man solle mit zwei Aufladungen pro Woche die täglichen Fahrten bewältigen können. Wobei die französische Kundschaft zu 94 Prozent täglich weniger als 40 Kilometer zurücklegt, das heißt man bleibt in der Woche unter 300 km.

Dacia Hipster Concept

Exterieur

Das Design ist ziemlich kastenartig: Das Hipster Concept ist "ein Block, der fest auf vier Rädern an den vier Ecken sitzt. Es gibt weder vorne noch hinten einen Überhang", wie Dacia schreibt. Das ist natürlich übertrieben, denn immerhin hat der Wagen auch eine (kurze) Fronthaube und einen vorspringenden Stoßfänger.

Am Heck steht die Funktionalität im Vordergrund: Die Kofferraumklappe reicht über die gesamte Breite und lässt sich in zwei Teilen öffnen. Das heißt, ein Teil öffnet sich wie gewohnt nach oben, der andere nach unten. Die Rückleuchten befinden sich hinter der Heckscheibe, womit man sich eine separate Glasabdeckung erspart.

Aus Kostengründen hat die Studie nur drei lackierte Teile: die Fahrzeugfront und Elemente an den Seitentüren. Der großzügige Seitenschutz besteht aus "Starkle", einem von Dacia entwickelten Werkstoff, der zum Teil aus Recyclingmaterial hergestellt wird. Außerdem verfügt das Fahrzeug über durchgefärbte Front- und Heckschürzen. Und der äußere Türgriff wurde durch einen Riemen ersetzt, der leichter und kostengünstiger ist.

Fotos Von: Dacia

Interieur

Das Cockpit wirkt futuristisch; wir fühlten uns von den Formen ein wenig an Fischer-Technik-Bauklötze erinnert. Der Innenraum folge den kubischen Formen der Karosserie, schreibt Dacia. Die Fenster und die Windschutzscheibe sind fast vertikal, um den Platz optimal zu nutzen. Um Kosten und Gewicht zu reduzieren, handelt es sich bei den Seitenfenstern um Schiebefenster. Der verglaste vordere Teil des Daches sorgt für Licht im Innenraum. 

Laut Dacia sollen vier Erwachsene im Hipster bequem Platz finden, doch nach dem Eindruck von Kollege Roland, der bei der Vorstellung bereits kurz Platz nehmen konnte, ist der Fond doch eher für Kinder geeignet. Die Sitzposition in der ersten Reihe soll jedoch identisch mit der im Dacia Sandero sein. Der Zugang zu den Rücksitzen wird durch eine breite Türöffnung und den nach vorne umklappbaren Beifahrersitz erleichtert.

Die Sitze bestehen aus einem sichtbaren Rahmen und einem Netzgewebe; Roland fühlte sich an die Stoffsitze der "Ente" von Citroen erinnert. Die Vordersitze sind zu einer Sitzbank zusammengefasst. Zwei Airbags im Armaturenbrett schützen die Frontinsassen. Außerdem ist der Hipster "YouClip-fähig": Mit dem vom Spring her bekannten System können Getränkehalter, Armlehnen und Deckenleuchten an elf verschiedenen Punkten am Armaturenbrett, den Türverkleidungen und dem Kofferraum befestigt werden.

Eine Smartphone-Dockingstation ermöglicht die Nutzung des eigenen Handys für Navigation und Musik. Der Sound kommt aus einem tragbaren Bluetooth-Lautsprecher, der per YouClip befestigt wird. Das eigene Telefon lässt sich darüber hinaus als digitaler Schlüssel zum Entriegeln und Starten nutzen.

Unter dem Strich

Wir sind etwas hilflos: Was bezweckt Dacia mit dieser Studie? Laut Hersteller soll sie die Vision der Marke verdeutlichen, wie Elektromobilität für möglichst viele Menschen zugänglich wird. Aber gleichzeitig ist zu hören, dass die Vision in dieser Form keine Chance auf Verwirklichung hat. Die Realität der Dacia-Elektro-Welt wurde praktisch gleichzeitig vorgestellt: Es ist der Dacia Spring, der nun eine günstige LFP-Batterie erhält und damit das günstigste Elektroauto auf dem Markt bleibt. 

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