e-208 GTi soll bei weitem nicht der einzige Peugeot GTi bleiben

Die Franzosen wollen mit mehr Modellen den Spirit des 205 GTi aufleben lassen, allerdings nur rein elektrisch

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Peugeot-Chef Alain Favey hat zum Performance-Rundumschlag ausgeholt und interessante Einblicke in die fahrdynamische Zukunft der Löwen-Marke gegeben. So soll der Geist des 205 GTi nicht nur mit dem nächsten 208 zurückkehren. Zudem gibt es eine Kampfansage an VW und Alpine und er erklärt, was steuerlicher Irrsinn damit zu tun hat, dass es keine Verbrenner-GTi mehr geben wird.

Gegenüber Autocar sagte CEO Alain Favey, dass die nächste Generation des Peugeot 208 (erwartet für 2028) den Spirit des legendären 205 GTI wiederbeleben wird. Der französische Hersteller hat das berühmte Kürzel bereits für eine heiße Version des aktuellen e-208 entstaubt. Doch dabei soll es nicht bleiben. Favey erklärte, dass weitere GTI-Modelle folgen werden, um "großartige Fahrgefühle" wieder in den Mittelpunkt der Markenpositionierung zu rücken.

Zunächst steht der aktuelle e-208 GTI in den Startlöchern. Er wurde bereits im Juni bei den 24 Stunden von Le Mans gezeigt, doch Fans müssen sich gedulden: Die Bestellbücher öffnen erst zum Le Mans-Rennen 2026. Die Auslieferungen sollen dann Ende des nächsten Jahres starten.

Peugeot E-208 GTi (2025)

Mit 280 PS/345 Nm, einer 0-100-Zeit von 5,7 Sekunden und einem mechanischen Sperrdifferenzial zielt der Wagen direkt auf Alpine A290, Cupra Born VZ und den kommenden VW ID. GTI.
"Wir wollen, dass das Auto wirklich an der Spitze seiner Kategorie steht", so Favey über die lange Entwicklungszeit.

Besonders auf den heimischen Konkurrenten hat man es abgesehen. Favey sieht den auf dem Renault 5 basierenden Alpine A290 als wichtigsten Maßstab: "Unser Referenzpunkt ist es, besser zu sein als dieses Auto und wir glauben auch, dass wir es sein werden." Damit lassen die Franzosen die historische Rivalität zwischen dem 205 GTi und dem Renault 5 GT Turbo neu aufleben.

Der Blick richtet sich aber schon weiter nach vorne. Das kürzlich gezeigte "Polygon"-Konzept gibt einen Vorgeschmack auf den nächsten 208 (ca. 2028). Eine Performance-Version dürfte hier voll auf die Retro-Karte setzen und Designmerkmale des 205 GTiI neu interpretieren - etwa die berühmten "Gullideckel"-Felgen oder rote Zierstreifen.

Auch ein elektrischer 308 GTi scheint für 2028 denkbar. Wir erinnern uns: Der 308 II GTi war von 2015 bis 2018 der letzte GTi von Peugeot und obendrein ein massiv unterschätztes Auto.

Schlechte Nachrichten hat der Peugeot-Boss dagegen für alle Verbrenner-Fans im Gepäck: Das GTi-Emblem wird nie wieder auf einem Verbrenner kleben. Der Grund liegt in Frankreichs gnadenloser Steuerpolitik. Favey rechnet vor: "Frankreich ist ein großer Markt für uns. Leider sind die Regeln so, dass es extrem hohe CO2-Strafen von bis zu 70.000 Euro gibt." Ein Verbrenner-GTi wäre damit schlicht unverkäuflich. "Wir hätten ein tolles Auto, das jeder lieben würde, aber niemand könnte es sich leisten."

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