Wie viel Sprit verbraucht die Plug-in-Hybrid-Version und wie groß ist die elektrische Reichweite im realen Verkehr? Gute Position im Verbrauchsranking Sportliches Fahrwerk und sicheres Gefühl Elektrische Reichweite: Über 50 km Aus dem offiziellen Datenblatt Daten des Testfahrzeugs Verbrauch und Kosten Und so ermitteln wir den Verbrauch
12. Mai 2022
Protagonist dieser Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests ist der Audi A3 Sportback als Plug-in-Hybrid mit 1,4-Liter-Benziner. In Kombination mit Elektromotor ergeben sich 204 PS, die von einem Sechsgang-Doppelkupplungs-Getriebe verwaltet werden.
Auf unserer 360 km langen Teststrecke von Rom nach Forlì kam der Audi A3 Sportback 40 TFSI e auf einen hervorragenden Durchschnittsverbrauch von 4,30 Liter/100 km. Mit den immer noch sehr hohen deutschen Benzinpreisen (derzeit durchschnittlich 2,04 Euro pro Liter) ergeben sich Spritkosten von 8,77 Euro pro 100 km. Dazu kommen die Stromkosten, denn wie immer bei Plug-in-Hybriden fuhren wir mit vollem Akku los. So schafften wir die ersten 51 km im Elektromodus.
Mit den genannten 4,30 l/100 km schneidet der Audi A3 40 TFSI e auch im Vergleich mit den anderen bisher von uns getesteten Plug-in-Hybriden recht gut ab. Er ist etwas sparsamer als der Ur-PHEV von Audi, der A3 Sportback e-tron (4,35 l/100 km), der Renault Megane E-Tech Plug-in (4,40 l/100 km) und der stärkere Cupra Formentor VZ 1.4 e-Hybrid 245 PS (4,95 l/100 km).
Besser als unser A3 schnitten im Segment der kompakten Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Autos ab: der Ford Kuga 2.5 Plug-in-Hybrid 2WD (3,80 l/100 km), der Toyota RAV4 Plug-in-Hybrid (3,25 l/100 km), der Mercedes A 250 e (3,00 l/100 km) und vor allem unser Champion, der Toyota Prius Plug-in-Hybrid (2,50 l/100 km).
Bei dem getesteten Fahrzeug handelte es sich um einen Audi A3 Sportback 40 TFSI e in der hochwertigen italienischen Ausstattung Business Advanced. Dazu gehören eine Metallic-Lackierung, Matrix LED-Scheinwerfer, Sport-Ledersitze vorne und 18-Zoll-Räder. Der Basispreis in Italien liegt laut italiensicher Audi-Website bei 41.450 Euro, für den Business Advanced zahlt man 45.050 Euro.
Bei uns ist der 40 TFSI e derzeit laut deutscher Audi-Website weder konfigurier- noch bestellbar. Der letzte, uns vorliegende Preis für den 40 TFSI e (vom Februar 2021) betrug 39.440 Euro.
In der Praxis fährt sich der fünftürige Fronttriebler angenehm. Er wirkt spritzig, und das Fahrwerk ist fast schon sportlich abgestimmt - was einem das Gefühl von Sicherheit vermittelt. Der Platz im Fond ist nicht überragend, dafür sind die Assistenzsysteme gut.
Auch mit leerer Batterie bleibt der A3 Sportback 40 TFSI e sparsam und schafft mit seinem 40-Liter-Benzintank mehr als 700 Kilometer. Im Elektromodus mit voller Batterie - die nutzbare Speicherkapazität beträgt 9,8 kWh - schafft der Plug-in-A3 mindestens 45 km auf der (italienischen) Autobahn und über 80 km auf verbrauchsmäßig idealen Landstraßen. 50 km Reichweite sind fast immer drin.
Der 2,9-kW-Bordlader ermöglicht eine Komplett-Aufladung in etwa 3,5 Stunden. Bei den neuesten Modellen des Modelljahrgangs 2022 sinkt diese Zeit dank 3,6-kW-Lader auf 2,4 Stunden.
Hier sind unsere Verbräuche mit leerer Batterie im Einzelnen:
Fahrzeug: Audi A3 Sportback 40 TFSI e Business Advanced (in Deutschland nicht erhältlich)
Deutscher Listenpreis: ca. 39.440 Euro (02/2021, derzeit nicht konfigurierbar)
Testdatum: 5. Mai 2022
Wetter (Abfahrt/Ankunft): neblig, Regen, 21 Grad / Regen, 11 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 960 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 76 km/h
Reifen: Bridgestone Turanza T005 - 225/40 R18
Bordcomputer-Anzeige: 4,3 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,3 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,30 Liter/100 km (23,26 km/l)
Kraftstoffpreis: 2,04 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 8,77 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.