Hier fahren Sie besser!
Neu- und Gebrauchtwagen auf automobile.at

Audi A4 B6/B7 (2000-2008): Klassiker der Zukunft?

Vor 25 Jahren überraschte der A4 als A6 im Kleinformat mit mutigen Design

Motor1.com Deutschland: Auto-Tests, Auto-News und Analysen
Marke wählen
Audi A4 B6 und B7 (8E, 2000-2008)

Audi A4 B6/B7 (2000-2008): Klassiker der Zukunft?

50 Jahre Fünfzylinder bei Audi

50 Jahre Audi-Fünfzylinder: Vom Ur-quattro bis zum RS 3

Audi A3 1.8 T (1999)

Baujahr 1996: Diese Autos bekommen 2026 das H-Kennzeichen

Audi Q7 V12 TDI

V12 TDI und Co.: Die stärksten Audi-Diesel aller Zeiten

Updates für fünf Audi-Baureihen

Endlich: Audi bringt echte Knöpfe am Lenkrad zurück

Audi S5 Dynamic Plus (2026)

Audi entdeckt die Gaudi: Wir fahren den neuen S5 (2026) so quer wie noch nie

Detailverbesserungen bei Audi A6 e-tron und Q6 e-tron

Audi A6 e-tron und Q6 e-tron erhalten Detail-Verbesserungen

Audi F1 R26 Concept

R26 Concept: So sieht das Formel-1-Auto von Audi aus

Unsere geschätzten Leser haben bestimmt schon einmal die Rubrik "Kennen Sie den noch?" studiert. Dort stellen wir Autos von früher vor, die inzwischen fast vergessen sind. Doch was ist mit den Modellen, die durchaus noch zahlreich im Straßenverkehr umherfahren? Jene Typen, die jeder kennt, die schon deutlich über 20 Jahre, teilweise aber auch viel weniger auf dem Buckel haben.

Werden sie einmal Oldtimer? Das birgt Zündstoff für kontroverse Diskussionen. Einige dieser Modelle wollen wir in unserer Reihe "Klassiker der Zukunft?" vorstellen. 

Audi A4 B6 und B7 (8E, 2000-2008)

In den späten 1990er- und den frühen 2000er-Jahren hatte Audi gefühlt den Design-Zenit erreicht. Modelle wie der erste echte A6 von 1997, der TT oder der A2 können sich noch heute sehen lassen. Und auch diese Baureihe hier, die noch keine Exzesse des Singleframe-Grills mitmachte: Die zweite Generation des Audi A4, intern als B6 (Typ 8E) geführt, wurde im November 2000 vorgestellt und löste die erste A4-Generation B5 ab. 

Die Bauzeit der Limousine und des Avant endete 2004, das Cabriolet wurde bis Januar 2006 produziert. Insgesamt verließen 1.200.852 Fahrzeuge das Werk, davon 482.633 Avant-Modelle, was einem Anteil von 40,2 Prozent entspricht.

Optisch unterschied sich der B6 deutlich vom Vorgänger durch eine hochgezogene Gürtellinie, einen rundlicheren Heckabschluss und Karosserieproportionen, die an den größeren Audi A6 erinnerten. Der B6 war 69 mm länger, 33 mm breiter und 13 mm höher als der B5.

Technisch brachte er eine weiterentwickelte Doppelquerlenker-Hinterachse bei allen Antriebsvarianten, eine größtenteils aus Aluminium gefertigte Vierlenker-Vorderachse sowie erstmals die stufenlose Multitronic-Automatik für Frontantrieb-Modelle. Quattro-Versionen verfügten weiterhin über die Fünfstufen-Tiptronic oder Handschaltung. Karosserie- und Sicherheitsmerkmale wurden verbessert: Die Steifigkeit stieg um 45 Prozent, Crash-Eigenschaften, Bremssystem, Geräuschdämmung, ESP und ABS wurden überarbeitet, und serienmäßig gab es Sideguard-Kopfairbags.

Motorenseitig bot der B6 neben bekannten Aggregaten zwei Neuentwicklungen: einen 2,0-Liter-Vierzylinder mit 96 kW (130 PS) und einen 3,0-Liter-V6 mit 162 kW (220 PS), beide aus Aluminium und mit fünf Ventilen pro Zylinder. Die Antriebsvarianten umfassten Front- und Allradantrieb, bei S-Modellen war Quattro serienmäßig.

Die Modellpalette umfasste Limousine, Avant und Cabriolet. Das A4 Cabriolet, das im April 2002 eingeführt wurde, füllte die Lücke des früheren Audi Cabriolet (Typ 80) und bot erstmals in dieser Klasse optional Quattro-Allradantrieb und die Multitronic. Produziert wurde es bis 2006 bei Karmann in Osnabrück.

Bilder von: Audi

Das Cabriolet verfügte über ein elektrohydraulisches Stoffverdeck, das innerhalb von 24 Sekunden vollautomatisch geöffnet und geschlossen werden konnte. Typische Designmerkmale wie der umlaufende Aluminium-Frontscheibenrahmen und ein beweglicher Verdeckkasten im Kofferraum wurden übernommen. Die Karosserie war nahezu eigenständig, lediglich die Außenspiegel stammten vom A4; die Fahrwerksabstimmung wurde an das höhere Gewicht angepasst. 

Im Innenraum erhielt das Cabriolet eine speziell gestaltete Armaturentafel mit fünf runden, verchromten Luftdüsen, geänderte Türverkleidungen, angepasste Lautsprecherabdeckungen und Armauflagen sowie ein tiefer eingefasstes Kombiinstrument für bessere Ablesbarkeit bei offenem Dach. Serienmäßig gab es ein Klimafach und diverse Ablagen, der Kofferraum bot bei geöffnetem Verdeck bis zu 315 Liter, unter der Bodenabdeckung war ein vollwertiges Reserverad verfügbar.

Im Verlauf der Bauzeit brachte Audi kleinere Modellpflege-Maßnahmen: ab 2003 wurden Stoßfänger und Seitenschweller serienmäßig in Wagenfarbe lackiert, die Multitronic erhielt die "S"-Schaltstellung. Technisch wurden unter anderem die Synchronisation der Sechsgang-Getriebe verbessert und Scheibenantennen verlängert.

Zudem wurden optionale Bi-Xenon-Scheinwerfer und ein neues Navigationssystem mit 6,5-Zoll-Bildschirm und MMI-Bedienlogik eingeführt. Die S line-Ausstattungspakete erweiterten das Angebot um ein sportliches Fahrwerk, Sitze, Lenkrad, 17- oder 18-Zoll-Räder sowie optische Exterieurpakete.

Die sportlichen Varianten umfassten den S4 mit V8-Saugmotor (4,2 Liter, 253 kW/344 PS) als Limousine und Avant ab 2003 sowie das S4 Cabriolet ab 2004. Ein RS 4 auf Basis des B6 wurde nicht gebaut. 

Die dritte Baureihe des Audi A4, intern als B7 geführt, wurde ab Ende 2004 ausgeliefert, offiziell jedoch noch dem Typ 8E zugeordnet. Obwohl der B7 formal als Facelift des B6 gilt, brachte er zahlreiche technische und optische Änderungen mit, die ihm intern die eigenständige Bezeichnung B7 einbrachten.

Vermarktet wurde die Baureihe von November 2004 bis März 2008 als Audi A4. In leicht modifizierter Form - mit geänderter Front, Heck und Innenraum - war der B7 von Frühjahr 2009 bis Mitte 2013 auch als Seat Exeo (Typ 3R) erhältlich. In den Abmessungen wuchs der B7 gegenüber dem B6 leicht: Er ist 39 mm länger und 6 mm breiter.

Optisch erhielt der B7 eine neu gestaltete Karosserie: Stoßfänger, Scheinwerfer und Heckleuchten wurden überarbeitet, die markanteste Neuerung war der erstmals in der Mittelklasse eingesetzte Singleframe-Kühlergrill. Der Innenraum blieb bis auf das geänderte Lenkrad, die Sitze und die Instrumentenzeiger weitgehend identisch zum Vorgänger B6.

Technisch wurden Fahrwerk, Lenkung und Bremsen angepasst und die Sicherheitsausstattung erweitert. Das ESP von Bosch wurde von Version 5.7 auf 8.0 aktualisiert, wodurch unter anderem Fading-Kompensation, Trockenbremsen bei Regen und eine verbesserte Untersteuerregelung möglich sind. 

Serienmäßig verfügt der B7 über Frontantrieb; Allradantrieb quattro war je nach Motorisierung verfügbar, bei den S- und RS-Modellen hingegen serienmäßig. Die Serien- und Sonderausstattung blieb weitgehend unverändert, ergänzt um einige neue Features: das adaptive Kurvenlicht (in Verbindung mit Xenon, ab Modellpflege 2004), einen Regensensor und eine automatisch öffnende Gepäckraumklappe für die Limousine.

Zur IAA 2007 schließlich folgte die endgültige Wachablösung. Dort debütierte der komplett neue Audi A4 der Baureihe B8.

© Motor1.com