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Goodwood Festival of Speed 2025: Sommer, Sonne, Supercars

Die Highlights der automobilen Gartenparty der Superlative im Rückblick

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Dieses Event MUSS jeder Autofan einmal im Leben mitgemacht haben: Das Goodwood Festival of Speed! Hier trifft automobile Ekstase auf britische Noblesse. Während im Hintergrund exklusive Rennwagenklassiker den traditionellen Hügel hochballern, bittet der Duke of Richmond zum 5-Uhr-Tee. In diesem Jahr garniertes bestes Kaiserwetter mit hochsommerlichen Temperaturen das Event und sorgte für den einen oder anderen Sonnenbrand.

Wer behauptet, man könne Motorsportgeschichte, Zukunftstechnologie und Gartenparty-Atmosphäre nicht unter einen Hut bringen, war noch nie beim Festival of Speed. Vom 10. bis 13. Juli 2025 wurde das Gelände rund um Goodwood House erneut zur wohl exklusivsten Sommerveranstaltung für alle, die den Geruch von Benzin mit dem Duft von frisch gemähtem Rasen kombinieren wollen.

Goodwood Festival of Speed 2025

Mekka für Formel-1-Fans

In diesem Jahr stand alles im Zeichen eines großen Jubiläums: 75 Jahre Formel 1. Und weil man so etwas in Goodwood nicht klein feiert, rollten über 100 Grand-Prix-Fahrzeuge aus allen Epochen auf das Anwesen - vom Pionier der 50er bis zum Hightech-Boliden von heute.

Dazu gesellten sich sieben Weltmeister mit insgesamt 14 Titeln, darunter Alain Prost, Mika Häkkinen, Jackie Stewart, Nigel Mansell und Emerson Fittipaldi. Am Samstag versammelten sie sich auf dem legendären Balkon von Goodwood House - ein Moment für die Geschichtsbücher und Instagram-Feeds.

Auch auf dem Hügel selbst ging es alles andere als beschaulich zu. Romain Dumas donnerte im elektrischen Ford Supertruck mit brutalen 43,22 Sekunden die Strecke hinauf - Shoot-Out-Sieg inklusive. Und wer eher auf Schotter als auf Asphalt steht, durfte sich über Tom Williams freuen, der den Rallye-Shoot-Out im Skoda Fabia RS Rally2 gewann.

Derweil präsentierte das Future Lab, was nach dem Motorsport kommt - oder ihn bald verändern könnte. Mit an Bord: die Europäische Weltraumagentur, das National Robotarium, Space Forge und Seabed 2030. Zu sehen gab es unter anderem Ameca, den wohl ausdrucksstärksten humanoiden Roboter der Welt, sowie eine 3D-gedruckte Version von Shackletons gestrandeter Endurance. Die Kombination aus Hightech und Picknickkorb funktionierte erstaunlich gut.

Show & Shine der Extraklasse

Aber natürlich blieb auch das Klassische nicht auf der Strecke. Auf dem legendären Cartier Style et Luxe Lawn präsentierten sich über 40 automobile Kunstwerke aus sieben Klassen. Der Titel Best of Show ging an einen 1951er Facel Bentley Cresta II - eine seltene Schönheit mit französischem Flair und britischem Understatement. Die Jury war prominent besetzt: Rolls-Royce-Chef Chris Brownridge, Designer Sir Jony Ive und Modeikone Alice Temperley vergaben die Punkte.

Das zentrale Kunstwerk vor dem Haus war diesmal dem Visionär Gordon Murray gewidmet. Der Südafrikaner, dem wir unter anderem den legendären McLaren F1 verdanken, wurde mit einer eindrucksvollen Skulptur gewürdigt, die seinen Brabham BT52 und den GMA T.50 in Szene setzte. Motorsportlegende Dario Franchitti eröffnete den Hügel mit dem T.50 - ein stiller, stilvoller Start in ein lautes Wochenende.

Allerhöchste Promidichte

Auch sonst tummelte sich reichlich Prominenz auf dem Rasen: Damon Hill, Jacky Ickx, Jamie Chadwick, Travis Pastrana, Sarah Bovy und viele mehr waren dabei. Le Mans-Legende Derek Bell wurde mit einer eigenen Balkon-Ehrung gefeiert und pilotierte standesgemäß den Porsche 962C aus dem Jahr 1988. Nostalgie pur.

Der Rückblick auf den Sommer 1995 brachte gleich zwei Jubiläen: 30 Jahre seit Carl Fogartys zweitem Superbike-WM-Titel und Colin McRaes legendärem Rallye-WM-Sieg. Beide kehrten mit ihren Maschinen auf den Hügel zurück - Fogarty mit der Ducati 916, McRae in Form seines ikonischen Subaru Impreza 555.

Goodwood Festival of Speed 2025 VIPs

Und dann war da natürlich noch Nigel Mansell. Der britische Volksheld, inzwischen mit beachtlichem Bauchansatz und imposantem Bart, röhrte in seinem Weltmeister-Williams von 1992 über den Hügel - begleitet von stehenden Ovationen und jeder Menge Nostalgie. Ein Moment, der zeigte, dass manche Geschichten einfach zeitlos bleiben.

Automesse mal anders - funktioniert!

Apropos Ikonen: Auch der Neuwagen-Fan kam auf seine Kosten. In Goodwood feierten Weltpremieren unter anderem der Aston Martin DB12 Volante, der Ferrari F80, der Hyundai Ioniq 6 N, der Defender 110 Trophy Edition und die Elektro-Studie Jaecoo 5. Von McLaren bis Lamborghini - kaum ein Hersteller ließ sich die Bühne entgehen.

Das Bonhams-Auktionszelt war wie immer ein Paralleluniversum: Ein Mercedes-AMG ONE für über 2,4 Millionen Pfund? Ein Bugatti Veyron für schlanke 1,5 Millionen? Kein Problem - Kreditkarte genügt. Und weil auch Gutes getan wurde, unterstützte das Festival in diesem Jahr die Organisation Kings Trust International, die sich weltweit für junge Menschen engagiert.

Auch abseits des Asphalts war einiges geboten. Die Red Arrows zogen mit ihren Kunstflugmanövern einmal mehr alle Blicke gen Himmel, während in der Action Sports Arena Mountainbiker und Freestyler um Applaus und Adrenalin wetteiferten. Wer genug vom Staub hatte, flüchtete ins klimatisierte Zelt der Bonhams-Auktion - dort wechselten rare Klassiker und kuriose Sammlerstücke für teils absurde Summen die Besitzer.

Wer jetzt schon Sehnsucht hat: Das nächste Festival steigt vom 9. bis 12. Juli 2026. Der Vorverkauf läuft. (Man sollte sich beeilen ...) Und ganz ehrlich: Wo sonst bekommt man Formel 1, Zukunftsforschung, Kunst und Kartoffelchips in einer so elegant schrägen Mischung serviert?

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